artec technologies - «Wollen 2012 ein Rekordergebnis einfahren»

Marc Rendenbach
07.11.12

Leser unseres SD INSIDERS wurden schon zum Wochenbeginn auf die spannende Situation bei der artec technologies AG (WKN: 520958) aufmerksam. Nach einem bereits im August gemeldeten Großauftrag mit einem führenden deutschen Fernsehsender aus Unterföhring sollen nun weitere Auftragsmeldungen anstehen, die zu einer Neubewertung des Turnaround-Kandidaten führen könnten. Schon heute läuft eine frische News über die Ticker und meldet den Sender Deutsche Welle als Neukunden. sharedeals.de hat sich die Gelegenheit natürlich nicht nehmen lassen und den Vorstandsvorsitzenden des Diepholzer Videoüberwachungs-, Broadcast Sendenachweis- und IPTV-Spezialisten Thomas Hoffmann zur aktuellen Lage befragt.

Herr Hoffmann, wie laufen die Geschäfte?

Thomas Hoffmann: Nach einigen Projektverschiebungen im letzten Jahr und einem normalen Geschäftsverlauf im 1. Halbjahr 2012 hat sich die Auftragslage im zweiten Halbjahr sehr erfreulich entwickelt - im Moment arbeiten wir an der Grenze der Kapazitäten.

Können Sie unseren Lesern schon etwas Konkretes zur Jahresprognose mitteilen, oder einfach gefragt: Wird artec diesjährig einen erfolgreichen Turnaround schaffen?

Thomas Hoffmann: Aktuell sind noch einige Aufträge in der Abrufphase, das bedeutet, dass wir erst nach Klärung der Spezifikationen, Lieferumfang, sowie termingerechtem Eingang avisierter Aufträge den in diesem Jahr umsatzwirksamen Beitrag bestimmen können. Darüber hinaus rechne ich auch noch mit dem ein oder anderen kurzfristigen Vertragsabschluss für kleinere Projekte. Wir wollen 2012 ein Rekordergebnis einfahren und sind aus heutiger Sicht der Dinge, vorbehaltlich unerwarteter Krankheitsausfälle oder Zulieferproblemen und Projektabnahmen, sehr optimistisch, dieses Ziel zu erreichen. Auch über den Jahreswechsel hinaus erwarten wir angesichts des mehrjährigen Charakters vieler Aufträge einen anhaltend dynamischen Geschäftsverlauf.

Die Sonderkonjunktur im Videoüberwachungsbereich wird fast täglich in den Medien kommuniziert, was aber machen Sie genau im Broadcast-Bereich?

Thomas Hoffmann: Es wird für TV-Anstalten zunehmend wichtiger, neben den üblichen Sendenachweis- und Mitschnittsystemen, ganz konkret Auskünfte über das jeweilige Zuschauerverhalten zum Beispiel im Hinblick auf Werbeschaltungen oder das Verhalten der Konkurrenz zu bekommen. Hier entwickeln wir auch auf Basis von Daten der GfK (Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung) ein völlig neuartiges Analysesystem.

Sie haben in den letzten Jahren verstärkt auch den internationalen Markteintritt, vor allem im Mittleren Osten, forciert. Wie ist hier der Stand der Dinge?

Thomas Hoffmann: Wir sind aktuell an mehreren bedeutenden internationalen Ausschreibungen aussichtsreich beteiligt, u.a. in England, Spanien, Turkmenistan, Südafrika, Vereinigte Arabische Emirate, Dubai oder Saudi-Arabien. Gleichwohl sind die Geschäftsgebaren und zeitlichen Entscheidungsabläufe, vor allem in der arabischen Welt, nicht mit hiesigen Gepflogenheiten zu vergleichen. Hier braucht man gelegentlich auch einen langen Atem und muss auch mit Rückschlägen wie im letzten Jahr rechnen. Wenn dann allerdings entschieden ist, sind die Araber in Sachen Zahlungsmoral erstklassige und verlässliche Geschäftspartner. Erst letzte Woche besuchte uns eine Delegation aus Katar in Bremen, um über neue Projekte zu verhandeln, hier machen sich unsere langjährigen Kontakte positiv bemerkbar.

Zum Schluss noch die Frage: Wann erkennt der Markt das offensichtliche Potenzial der artec-Aktie?

Thomas Hoffmann: Wir sind im Moment natürlich mit der Kursperformance unzufrieden. Angesichts der gut laufenden Geschäfte ist diese nur schwer nachvollziehbar. Andererseits darf man nicht außer Acht lassen, dass der Gesamtmarkt für Small- und Microcaps in diesem Jahr eher ein Schattendasein fristet. Die Handelsumsätze und Indexstand bewegen sich im Entry Standard auf All-Time-Low. Ich gehe davon aus, dass es hier mit einer fortschreitenden Erholung der Märkte ein deutliches Nachholpotenzial gibt. Wir sehen unseren Schwerpunkt als Management im Vorantreiben der operativen Entwicklung und sind sehr zuversichtlich, dass dies der Markt mittelfristig honorieren wird. Angesichts des nur sehr geringen

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