Adler Group: Auf einem guten Weg, aber...
Die seit Monaten arg gebeutelten Anteilseigner der Adler Group (WKN: A14U78) haben heute zur Abwechslung mal Grund zur Freude: Nach der Meldung des Unternehmens über den Verkauf von 15.500 Wohneinheiten springt der Kurs um +22% auf über 10,50 € hoch. Die belastenden Vorwürfe des Shortsellers Fraser Perring sind allerdings noch nicht aus der Welt.
Die Adler Group ist ein luxemburgisches Immobilienunternehmen. Mit der Fusion der ADO Properties, Adler Real Estate und Consus Real Estate im Jahr 2020 entstand zunächst ein Konzern mit einem Portfolio im Wert von 11,4 Milliarden €. Im Zuge der Fusion firmierte das Unternehmen in Adler Group um. Mittlerweile sind diverse Wohneinheiten verkauft worden.
15.500 Immobilieneinheiten werden verkauft
Wie Adler heute Morgen mitgeteilt hat, werden 15.362 Wohneinheiten und 154 Gewerbeeinheiten überwiegend in Norddeutschland an eine Tochtergesellschaft der LEG Immobilien zu einem Netto-Erlös von 800 Millionen € veräußert. Der Portfolioverkauf beinhalte laut Unternehmen eine Prämie auf den zum 30. September 2021 ausgewiesenen Buchwert.
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Außerdem verkündet Adler eine weitere Transaktion. So hätten beide Parteien eine Vereinbarung über den Verkauf aller von Adler Real Estate gehaltenen Anteile an der niederländischen Wohnungsgesellschaft Brack Capital Properties N.V. geschlossen. Hieraus ergäben sich Netto-Erlöse von 850 Millionen €.
Verschuldungsgrad sinkt
Die von hohen Schulden belastete Adler Group geht davon aus, dass die Transaktionen zu einer Verringerung des Verschuldungsgrads (Loan-to-value, LTV) von 57,0% auf 52,7% führen werden. Investoren hatten dies von dem Immobilienkonzern gefordert.
In der Unternehmensmeldung heißt es:
Mit beiden Transaktionen unternimmt die Adler Gruppe wichtige Schritte in der Umsetzung ihrer Strategie: Eine beschleunigte Reduzierung des Verschuldungsgrads und eine verstärkte Fokussierung auf Wohnimmobilien in den Top-7-Städten Deutschlands bei gleichzeitiger Straffung der Unternehmensstruktur in diesem Prozess.
Weiterhin im Raum stehen die Vorwürfe des bekannten britischen Leerverkäufers Fraser Perring. Dieser hatte behauptet, es gebe Unregelmäßigkeiten bei den Bilanzierungsmethoden.
Vorwürfe stehen weiter im Raum
Bei der Vorlage des ersten Finanzzahlen seit Bekanntwerden der Vorwürfe bezog die Adler Group am Dienstag nicht detailliert Stellung dazu. Man ließ lediglich verlauten, die Vorwürfe würden von den Wirtschaftsprüfern der KPMG untersucht. Anfang nächsten Jahres ist hier offenbar mit Ergebnissen zu rechnen.
Solange nicht alles restlos aufgeklärt ist, birgt die Aktie aus unserer Sicht weiterhin negatives Überraschungspotenzial. Vorsicht ist also angebracht. Andererseits gibt es durch die hohe Short-Quote ein beachtliches Squeeze-Potenzial, ein gefundenes Fressen für Zocker...
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