BASF-Aktie: Reif fürs Dividendendepot?
Wenig Freude haben in diesem Jahr Anteilseigner der BASF-Aktie (WKN: BASF11). Das Papier hat seit Anfang Januar rund -8% verloren, seit unserer letzten Betrachtung Mitte September sogar -10%. Ist hier Hopfen und Malz verloren oder kann man bei einem Kurs unter 60 € nahe des 52-Wochen-Tiefs jetzt (nochmal) zugreifen?
Die BASF mit Sitz in Ludwigshafen ist ein Chemiekonzern. Sie beschäftigt weltweit rund 110.000 Mitarbeiter an über 390 Produktionsstandorten in mehr als 80 Ländern. Das Portfolio umfasst die sechs Segmente Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care sowie Agricultural Solutions. 2020 wurde ein Umsatz von rund 59 Milliarden € erzielt.
Neue Einheit für Abgaskatalysatoren
Als größter Chemielieferant für die Automobilindustrie, die sich in einer umfassenden Transformation hin zur Elektromobilität befindet, denkt auch BASF um. Gestern hat der Konzern mitgeteilt, dass er „den Fokus auf Batteriematerialien und Batterierecycling weiter stärken und eine separate Einheit für Abgaskatalysatoren, deren Recycling sowie der zugehörigen Einheit für Edelmetall-Services schaffen“ will.
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Hauptsitz dieser neuen, rechtlich eigenständigen Einheit soll in Iselin im US-Bundesstaat New Jersey sein. Sie soll global an rund 20 Produktionsstandorten mit über 4.000 Mitarbeitern tätig sein. Der Ausgliederungsprozess soll im Januar starten und voraussichtlich bis zu 18 Monate dauern.
Vorstandsmitglied Dr. Markus Kamieth kommentiert:
BASF evaluiert ihr Portfolio kontinuierlich. Mit der Ausgliederung wollen wir diesem Geschäft größere unternehmerische Freiheit und Agilität geben, so dass Markt- und Kundenbedürfnisse noch stärker fokussiert werden können.
Zwei Analysten bullish, einer senkt den Daumen
Die strategische Fokussierung des Chemieriesen auf Batteriematerialien kommt bei verschiedenen Analysten sehr gut an. So empfiehlt die Investmentbank Jefferies „Kaufen“ mit einem Kursziel von 85 €, das wären mehr als +40%. Auch die Baader Bank ist bullish mit dem gleichen Kursziel.
Nur geringe Chancen auf eine Trendwende sieht dagegen die Schweizer Großbank UBS, die das Rating auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 62 € senkt. Sie verweist auf das durch China belastete Basis-Chemiegeschäft.
Anhaltend positive Geschäftsentwicklung
Fakt ist, dass der Chemiegigant eine anhaltend gute Geschäftsentwicklung aufweist, wie aus dem Ende Oktober vorgelegten Bericht zum dritten Quartal hervorgeht. Die Umsatzerlöse wurden um satte +42% auf 19,669 Milliarden € gesteigert. Auch das EBIT wuchs kräftig auf 1,865 Milliarden €. Zudem wurde der Ausblick angehoben: Erwartetet werden nun ein Gesamtumsatz 2021 von 76 bis 78 Milliarden € sowie ein EBIT vor Sondereinflüssen von 7,5 bis 8,0 Milliarden €.
Fazit: Aktie gehört ins Dividendendepot
Strategisch richtige Fokussierung, gut laufende Geschäfte: Meiner Einschätzung nach ist die BASF-Aktie absolut kaufenswert. Insbesondere gehört sie in jedes Dividendendepot. Im Jahr wurden für das Geschäftsjahr 2020 pro Aktie 3,30 € ausgeschüttet. Etwa 3,40 bis 3,50 € sind im nächsten Jahr zu erwarten – die Dividendenrendite beträgt also aktuell bei einem Kurs von 60 € rund 5,7%. Langfristig orientierte Anleger können mithin kaum etwas falsch machen.
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