Medios: Großer Player in kleiner Pharma-Nische
Der Berliner Pharma-Nebenwert Medios (WKN: A1MMCC) zeigt, dass sich der Blick in die zweite Reihe der deutschen Branchenvertreter durchaus lohnen kann. Seit dem Börsengang 2016 hat sich der Kurs des Nebenwerts trotz hoher Kursvolatilität beinahe auf aktuell 34,75 € verfünffacht. Das Unternehmen meldete vergangene Woche den Vollzug einer wichtigen Übernahme, mit der es seine dominante Marktposition in der Speciality-Pharma-Nische weiter ausbaut.
Auch wenn die Corona-Pandemie in Pharma-Kreisen bis auf Weiteres das beherrschende Thema ist, geht für Firmen wie die Medios AG der Kampf gegen andere Krankheiten im Hintergrund weiter. Das Berliner Unternehmen ist auf individualisierbare Medizin für Patienten mit seltenen oder chronischen Leiden wie Krebs, Hepatitis oder HIV spezialisiert.
Die personalisierten Therapien des Spezialpharma-Anbieters sind mitunter langwierig und kostenintensiv: So können Medikamente schon einmal Stückpreise von über 1.000 € aufweisen. Dass die Berliner die Produktion und den Handel der Präparate kombinieren, ist in der Industrie einzigartig. Nun strebt das Unternehmen für Speciality-Pharma-Lösungen die Marktführerschaft in Deutschland an.
NewCo-Übernahme vollzogen
Um sich für die zukünftigen Ziele zu wappnen, hat Medios jüngst die NewCo Pharma Gruppe übernommen. Vergangene Woche meldete das Unternehmen den Vollzug der Akquisition. Zu diesem Zweck haben die Berliner Anfang Dezember eine Kapitalerhöhung durchgeführt, die zunächst gar nicht nach dem Geschmack der Anleger war: In den darauffolgenden zwei Wochen fiel die Medios-Aktie um mehr als -12,5%.
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Langfristig könnte die Übernahme jedoch einiges an Potenzial für das Unternehmen haben. So stärken die Berliner durch den Ankauf ihre Marktposition in dem besonders margenstarken Geschäftsbereich der individuellen Therapien. Mit der Übernahme erreicht Medios zudem eine bessere regionale Abdeckung, indem sich die Zahl der Partnerapotheken von derzeit 550 auf rund 600 erhöht.
Prognose angehoben
Aufgrund des NewCo-Deals hat Medios auch seine Umsatz- und Ergebnisprognosen angehoben. So hat sich der Spezialpharma-Anbieter zum Ziel gesetzt, im Geschäftsjahr 2022 1,5 Milliarden € einzunehmen. Die um Sonderaufwendungen für Aktienoptionen, M&A-Aktivitäten und Abschreibungen auf den Kundenstamm bereinigte EBITDA-Marge wollen die Berliner auf deutlich mehr als 3% steigern.
Im Schnitt +37% Kursgewinn im Jahr
Für die Medios-Aktie ging es seit dem Börsengang Ende 2016 steil – wenn auch volatil – aufwärts. Der Kurs des Nebenwerts hat sich auf derzeit 35 € beinahe verfünffacht, was einem durchschnittlichen Kursgewinn von mehr als +37% im Jahr entspricht. Vor allem aufgrund der Größe des Unternehmens in der Spezialpharma-Nische ergeben sich für Anleger auch in Zukunft Renditechancen.
Was Pharma-Interessierte von einem Medios-Investment hingegen abhalten könnte, ist die nicht vorhandene Dividendenrendite sowie eine sehr hoher KGV, den Analysten auf Basis von 2021 auf über 60 schätzen.
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