PayPal: Prognose zu konservativ?
PayPal (WKN: A14R7U) hat zu Beginn der Pandemie stark vom Boom im Online-Handel profitiert. Da mittlerweile viele Kunden zum klassischen Einzelhandel zurückkehren, tut sich der Zahlungsabwickler nun schwer: Seit vergangenen August hat sich der Aktienkurs des Unternehmens annähernd halbiert. Am Dienstag nach Handelsschluss lieferte der Nasdaq-Konzern zu allem Überfluss auch noch eine schwachen Geschäftsausblick, der Kurs stürzte nachbörslich um fast -18% auf 144,30 US$ ab. Alles nur Strategie?
PayPal ist ein Onlinebezahldienst, dessen Plattform über 400 Millionen Menschen weltweit nutzen. Von 2002 zu seiner Abspaltung 2015 war das Unternehmen ein Tochterunternehmen des Online-Marktplatzes eBay. Seitdem wird der Titel an der Nasdaq gehandelt mit einem derzeitigen Börsenwert von 205 Milliarden US$.
Enttäuschender Ausblick
Wie PayPal am Dienstag nach Börsenschluss bekannt gab, hat das Unternehmen zum Jahresende deutlich weniger verdient. Im Schlussquartal fiel der Gewinn auf 801 Millionen US$ – gegenüber dem Vorjahr ein Minus von fast 50%. Die Erlöse legten hingegen um 13% auf 6,9 Milliarden US$ zu. Im Vergleichsquartal war der Umsatz jedoch noch über 20% gewachsen.
Zudem präsentierte der Online-Dienstleister einen Geschäftsausblick, der ebenfalls bescheiden ausfiel. Für das laufende Quartal stellte der Vorstand im Vorjahresvergleich ein Umsatzplus von 6% in Aussicht. Der bereinigte Nettogewinn je Aktie (EPS) soll demnach bei 0,87 US$ landen. Damit verfehlt das Unternehmen die Analystenschätzungen deutlich. Die Wall-Street-Experten prognostizierten im Schnitt ein EPS von 1,16 US$ sowie ein Umsatzwachstum von 11,8%.
Der Gesamtjahresausblick blieb ebenfalls hinter den Konsens-Erwartungen zurück. So rechnet das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2022 mit einem Umsatzwachstum von 15 bis 17% gegenüber dem Vorjahreswert von 25,4 Milliarden US$. Beim bereinigten Nettogewinn je Aktie plant der Zahlungsabwickler in einer Spanne von 4,60 bis 4,75 US$.
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Der Online-Dienstleister offenbart somit, dass er nicht an sein rasantes Wachstumstempo des Vorjahres anknüpfen kann. Anleger reagierten entsetzt auf die Nachricht und ließen die PayPal-Aktie nachbörslich um fast -18% sinken.
Prognose zu konservativ?
PayPal befindet sich zusammen mit vielen anderen wichtigen Tech-Werten seit Wochen in einer zähen Korrektur. Viele der US-Werte bügelten die Verluste in den letzten Tagen jedoch teilweise wieder aus. So legten S&P 500 und Nasdaq zwischen Freitag und Dienstag den besten Dreitagesverlauf seit 2020 hin.
Angesichts des enttäuschenden Ausblicks des Zahlungsabwicklers dürfte die Chance auf einen kurzfristigen Turnaround nun passé sein. In der Vergangenheit neigte PayPal jedoch zu der Strategie, etwas zu konservative Prognosen zu machen, um diese im Jahresverlauf wieder anzuheben. Sollte dies ebenfalls auf den neuen Geschäftsausblick zutreffen, könnte das Unternehmen seinem Aktienkurs regelmäßig neue Impulse geben, während die allgemeine Tech-Erholungsrallye längst verpufft ist.
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