Meta Platforms: Rekord-Absturz des Facebook-Konzerns

03.02.22

Für den Facebook-Konzern Meta Platforms (WKN: A1JWVX) hätte Mark Zuckerberg wohl lieber seine langfristigen Metaverse-Visionen präsentiert. Stattdessen hagelte es bei der Vorstellung der Jahreszahlen am Mittwoch schlechte Neuigkeiten. In der Folge schickten Anleger den Tech-Titel nachbörslich um -20% auf Talfahrt. In den kommenden zwei Jahren wird das Management erfinderisch werden müssen.

Meta Platforms ist seit ein paar Monaten der neue Name des US-amerikanischen Facebook-Konzerns mit Hauptsitz in Menlo Park, Kalifornien. Neben dem bekannten sozialen Netzwerk betreibt das Tech-Unternehmen auch den Foto- und Video-Sharing-Dienst Instagram sowie den Messenger WhatsApp. Zum Firmenimperium gehört zudem Oculus VR, ein Hersteller von Virtual-Reality-Hardware.

Ein Mix aus schlechten Nachrichten

Bei der Vorstellung der Jahreszahlen hatte der Meta-CEO Mark Zuckerberg vornehmlich schlechte Neuigkeiten zu verkünden. So ist etwa die Zahl der aktiven Nutzer, die sich sonst durch ein starkes Wachstum auszeichnet, zwischen Oktober und Dezember gegenüber dem Vorquartal um eine Million (-0,05%) gesunken. Im dritten Jahresviertel waren noch 25 Millionen Nutzer hinzugekommen.

Auch die Ergebnisse waren eher enttäuschend: Zwar wuchs der Konzernumsatz im abgelaufenen Jahr um ein Fünftel auf 33,7 Milliarden US$; unter dem Strich blieb jedoch nur ein Gewinn von knapp 10,3 Milliarden US$ – ein Minus von 8%.

Gleichzeitig fiel auch der Ausblick für das laufende Quartal schwächer aus, als Analysten erwartet hatten. Zuckerberg plant von Januar bis März mit Erlösen zwischen 27 und 29 Milliarden US$, was gegenüber dem Vorjahr einem Wachstum von 3 bis 11% entspricht. Die Wall-Street-Experten waren im Konsens von einem Q1-Umsatz bei rund 30,3 Milliarden US$ ausgegangen.

Die Kombination von Rückschlägen ließ die Meta-Aktie nachbörslich um mehr als ein Fünftel auf nunmehr 259,56 US$ einstürzen. Damit verlor der Facebook-Konzern über Nacht etwa 200 Milliarden US$ an Börsenwert. Das entspricht in etwa der vereinten Marktkapitalisierung der Deutschen Telekom und Daimler.

Zuckerberg will Werbegeschäft umbauen

Für die Meta-Investoren ist das Facebook-Werbegeschäft ein großes Sorgenthema. Aus mehreren Gründen gestaltet sich die so wichtige Einnahmequelle des Online-Riesen schwierig. Da wären zum einen die neuen Privatsphäre-Einstellungen, die der Tech-Konzern Apple in seinem mobilen Betriebssystem iOS hinzugefügt hat.

Seitdem müssen Nutzer Apps wie Facebook erlauben, ihre Verhalten zu Werbezwecken nachverfolgen zu dürfen. Viele iPhone- und iPad-User lehnen dies jedoch ab. Eine passgenaue Ausspielung von Anzeigen ist für das soziale Netzwerk dann kaum noch möglich, sodass die Zahlungsbereitschaft von Werbekunden sinkt.

In vielen Regionen wird Online-Werbung zudem bald strenger reguliert. Die Europäische Union arbeitet gegenwärtig an einem Gesetz, dass Plattformen wie Facebook bei ihrem Anzeigengeschäft stark beschränken dürfte.

CEO Zuckerberg kündigte daher an, einen Großteil der Werbeinfrastruktur neu aufzubauen, um weiter personalisierte Anzeigen liefern zu können. Wie genau dieser Umbau aussehen soll, ließ der Facebook-Gründer jedoch offen.

Virual-Reality-Sparte mit satten Verlusten

Die Zukunft von Meta sieht Zuckerberg jedoch im Geschäft mit der virtuellen Realität. Bei der Vorstellung der Jahreszahlen stellte der Konzernchef erstmals Ergebnisse für die Sparte „Reality Labs“ vor. So kletterte der Umsatz im Vorjahresvergleich von 717 auf 837 Millionen US$; unter dem Strich häufte der Konzern in dem Bereich jedoch gewaltige Verluste an. So betrug das Minus für Reality Labs im vergangenen Jahr 10,2 Milliarden US$.

Eine große Herausforderung wird den Konzern auch in der virtuellen Welt weiter beschäftigen: wie man Hassrede, Belästigungen und Gewaltaufrufe eindämmen kann.

Schwierige Jahre voraus

Was Meta ebenfalls immer mehr zu schaffen macht, ist der erstarkte Wettbewerb. So ist die Kurzvideo-Plattform TikTok in kurzer Zeit zum Lieblingsprodukt bei Jugendlichen avanciert. Bislang begegnete das Management der Bedrohung damit, dass es mit dem Dienst Instagram das beliebte Videoformat des Konkurrenten einfach kopierte. Perspektivisch wird Facebook jedoch etwas Besseres einfallen müssen, um seine Nutzerschaft in der jungen Generation zu erweitern.

Angesichts der Kombination enormer Größe und einer grundsoliden Bilanz bleibt Meta Platforms für ein langfristiges Investment zwar ein guter Kandidat. Aufgrund der vielen Problemstellen des Facebook-Konzerns werden die nächsten 12 bis 24 Monate für die Aktie voraussichtlich jedoch holprig.

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