BioNTech: Kommt die nächste Wachstumsstory?
BioNTech (WKN:A2PSR2) muss im kommenden Jahr mit drastisch sinkenden Einnahmen für seinen Covid-19-Impfstoff rechnen. Daher investiert der Wirkstoffhersteller derzeit Hunderte von Millionen € im Bereich der Krebstherapien. Jetzt hat das Unternehmen eine weitere deutsche Biotech-Firma aufgekauft, die an einer neuartigen Immuntherapie gegen Krebs forscht. Können die Mainzer auf diesem Gebiet neue Wachstumsimpulse schaffen?
Das Mainzer Pharma-Unternehmen BioNTech ist weltweit bekannt geworden durch seinen hochwirksamen Covid-19-Impfstoff auf Basis der mRNA-Technologie. Der Wirkstoff-Hersteller forscht zudem an Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 33,5 Milliarden €.
Übernahme eines bayrischen TCR-Spezialisten
Bei seiner Krebsforschung wird BioNTech in Zukunft mit der deutschen Biotech-Firma Medigene zusammenarbeiten. Das haben beide Unternehmen am späten Montag bekannt gegeben. Der Impfstoffhersteller erwirbt dabei von Medigene ein neuartiges Programm für Immuntherapien mit T-Zell-Rezeptoren (TCR), das sich noch in der präklinischen Entwicklung befindet. Zusätzlich erhält der Impfstoffhersteller Lizenzen und Technologien der Firma aus Martinsried bei München.
Die Mainzer werden darüber hinaus für die weltweite Entwicklung verantwortlich sein und die exklusiven Vermarktungsrechte für alle aus der Zusammenarbeit hervorgehenden Therapien besitzen. Im Gegenzug zahlt BioNTech 26 Millionen € vorab und erstattet Medigene für die Dauer von drei Jahren die Forschungskosten. Darüber hinaus winken erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen in Höhe eines bis zu dreistelligen Millionenbetrags je Programm sowie Umsatzbeteiligungen.
TCR-Therapien zielen darauf ab, das körpereigene Abwehrsystem so zu aktivieren, dass es Krebszellen erkennen und zerstören kann. Ärzte entnehmen dem Patienten dabei T-Zellen des Immunsystems, verändern sie genetisch mit dem Ziel, dass sie die Krebszellen als feindlich erkennen, und verabreichen sie dem Patienten zurück.
Im vergangenen Sommer hat sich BioNTech auf diesem Gebiet der Krebsimmuntherapien bereits mit einem Zukauf in den USA verstärkt. Auch Unternehmen wie Bayer, Novartis oder Johnson & Johnson forschen an TCR-Therapien.
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Krebsforschung mit großem Wachstumspotenzial
Trotz ihrer hohen Marktanteile beim Covid-19-Impfstoff sind die Mainzer zusammen mit anderen Wirkstoffherstellern seit dem Aufkommen der Omikron-Variante unter Druck geraten. In diesem Jahr werden zwar noch zweistellige Milliardenumsätze für das Corona-Vakzin erwartet. Das Covid-19-Virus wird jedoch nach Meinung der meisten Public-Health-Experten spätestens im kommenden Jahr nur noch den Status einer normalen Grippe haben. Auch wenn der BioNTech-Impfstoff voraussichtlich das erste Mittel der Wahl bleiben wird, dürften die Einnahmen aus dem Verkauf des Serums drastisch einbrechen.
Deshalb investiert der Wirkstoffhersteller Hunderte von Millionen € in seine Forschung an Krebstherapien – und liefert nun auch erste Hinweise für eine neue Wachstumsstory auf diesem Gebiet. So planen die Mainzer, den ersten Impfstoff gegen Krebs in 4 bis 5 Jahren auf den Markt zu bringen, sagte Aufsichtsrat-Chef Helmut Jeggle jüngst der Augsburger Allgemeinen.
Über mögliche Indikationen der Krebstherapie hält sich der mRNA-Spezialist bislang zwar bedeckt. Ich sehe in der Krebsforschung von BioNTech jedoch großes Wachstumspotenzial. Denn selbst wenn ein Durchbruch zunächst nur in einem ökonomisch eher unbedeutenden Feld der Krebstherapie gelänge: Es würde die ganze Forschungsplattform der Mainzer validieren und den Zukunftswert des ganzen Konzerns deutlich erhöhen.
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