BASF-Aktie: Attraktive Chance zum Einstieg?

Die BASF-Aktie (WKN: BASF11) hat binnen eines Monats -15% verloren, bedingt unter anderem durch den Ausbruch des Ukraine-Krieges und eine schwache Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Doch nach dem Rücksetzer auf 55,52 € am Dienstag greifen Anleger wieder beherzter zu. Heute Morgen notiert das Papier bei 57,13 €. Macht sich der Titel jetzt langsam wieder auf den Weg Richtung Norden? Bietet er eine attraktive Einstiegschance auf diesem Niveau?

Die BASF mit Sitz in Ludwigshafen ist ein Chemiekonzern. Sie beschäftigt weltweit rund 110.000 Mitarbeiter an über 390 Produktionsstandorten in mehr als 80 Ländern. Das Portfolio umfasst die sechs Segmente Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care sowie Agricultural Solutions. Nach einem verlustreichen Corona-Jahr 2020 zeigen die stark verbesserten Jahreszahlen 2021, dass das Unternehmen die Krise überwunden hat.

Auslöser für den Kursrücksetzer

Was dem Markt zuletzt mächtig Sorgen bereitet und für den Kursrücksetzer gesorgt hat, waren zwei Dinge: Zunächst die Mitteilung, dass der Konzern aufgrund weltweiter Lieferengpässe und vor allem wegen hoher Energie- und Rohstoffpreise mit rückläufigen Einnahmen und Margen rechnet. So kalkuliert die BASF nur noch mit einem Umsatz von 74 bis 77 Milliarden € und einem EBIT von 6,6 bis 7,2 Milliarden €.

Der zweite Grund trägt den Namen Wintershall Dea. Bei der Tochter des Chemieriesen, an der er knapp 73% der Anteile hält, werden natürlich die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine betrachtet. So hat der Öl- und Gaskonzern mittlerweile bekannt gegeben, dass er die Finanzierung der Gaspipeline Nord Stream 2 in Höhe von rund einer Milliarde € abschreiben will. Wenig überraschend, nachdem die Bundesregierung das Projekt wohl endgültig auf Eis gelegt hat. Außerdem sollen Zahlungen nach Russland sofort eingestellt werden.

Die BASF will ihre Tochter ohnehin schon seit längerer Zeit am liebsten durch einen Börsengang derselben loswerden, weil sie nicht in die Nachhaltigkeitsstrategie passt. Der Chemiegigant ist hier jedoch bislang durch den russischen Partner Letter One, der ein Drittel der Wintershall-Anteile hält, ausgebremst worden. Die Ludwigshafener haben juristische Schritte angekündigt, um das IPO durchzusetzen. Etwas anderes wird nach der kriegsbedingten Eiszeit in den deutsch-russischen Beziehungen wohl auch nicht übrig bleiben.

Analysten sind optimistisch gestimmt

Analysten gehen mittlerweile davon aus, dass im BASF-Aktienkurs die negativen Kriegsfolgen für die Tochter Wintershall Dea eingepreist sind. Die Baader Bank stuft die BASF-Aktie daher auf „Kaufen“ mit einem Kursziel von 85 €, was einem satten Kurspotenzial von mehr als 45% entspricht. Die US-Bank JPMorgan senkt zwar das Kursziel von 76,50 € auf 74 €, behält aber ihre Einstufung „Übergewichten“ bei.

Fazit: Kauf empfehlenswert

Für mich steht fest: Obwohl die 2021 glänzend verlaufenen Geschäfte des Konzerns dieses Jahr vor allem durch höhere Preise für Energie und Rohstoffe beeinträchtigt sind, kann man hier mit einem Investment wenig falsch machen. Das BASF-Papier überzeugt mit einer zuverlässigen Top-Dividende, die von von 3,30 auf 3,40 € je Aktie erhöht werden soll. Das sind bei einem Kurs um die 57 € fast 6% Dividendenrendite.

Dieser Meinung war offensichtlich auch BASF-Vorstand Dr. Melanie Maas-Brunner, die diese Woche für knapp 113.000 € Aktien zu einem durchschnittlichen Preis von 56,44 € gekauft hat. Ich bin jedenfalls diese Woche ebenfalls mit einer ersten Tranche eingestiegen. Sollte es zu weiteren Kursrücksetzern kommen – die Aktie dürfte aufgrund des Krieges volatil bleiben – werde ich meine Position aufstocken.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens BASF. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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