Ballard Power: Nach Ergebniseinbruch einsteigen?
Ballard Power (WKN:A0RENB) hat sich in den vergangenen Jahren ein beachtliches Netzwerk von namhaften Partnern aufgebaut. Da sich der Brennstoffzellen-Spezialist derzeit jedoch wieder fast nur auf Pilotprojekte beschränken muss, entwickeln sich die Margen besorgniserregend schwach. Die gestern Abend veröffentlichten Jahreszahlen machen das allzu deutlich. Im vorbörslichen US-Handel rutschte die Aktie um -5% auf 10,43 US$ ab. Ist die Wasserstoff-Aktie langfristig noch ein veritables Investment?
Ballard Power Systems ist ein kanadischer Hersteller von Wasserstoff-Brennstoffzellen mit Sitz in Burnaby bei Vancouver. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf der Elektrifizierung von Pkw, Bussen und Gabelstaplern.
Nettoverlust mehr als verdoppelt
In der Nacht auf Montag hat Ballard Power seine endgültigen Zahlen für 2021 vorgelegt. Der Umsatz im Gesamtjahr blieb demnach im Vergleich zum Vorjahr fast unverändert bei rund 104 Millionen US$. Das Wachstum von 16% bei den Stromversorgungsprodukten hat den Umsatzrückgang bei den Technologielösungen in etwa ausgeglichen.
Ergebnisseitig fiel die Bilanz jedoch deutlich schwächer aus als 2020. So stiegen die Verluste auf Stufe EBITDA im Vorjahresvergleich um 111% auf -82,2 Millionen US$. Unter dem Strich vergrößerte sich der Netto-Fehlbetrag um über 131% auf -114,4 Millionen US$. Der Verlust je Aktie stieg entsprechend von -0,20 auf -0,39 US$.
Im vierten Quartal stieg der Umsatz zwar um 28% auf 36,7 Millionen US$; Das bereinigte EBITDA rutschte jedoch um 76% tiefer in die roten Zahlen auf -25,5 Millionen US$. Netto hat sich der Verlust gegenüber dem Vorjahresquartal sogar mehr als verdreifacht auf 43,8 Millionen US$. Damit vergrößerte sich der Q4-Verlust je Aktie von -0,05 auf -0,15 US$.
Fehlende Einnahmen aus Weichai-Joint-Venture
Während es Ballard Power geschafft hat, das Umsatzniveau entgegen den Analystenprognosen zu halten, lag der Nettoverlust sogar noch deutlich unter dem bereits düsteren Expertenkonsens von -93,9 Millionen US$.
Die Wasserstoff-Aktie ist weiterhin mit einer stattlichen Marktkapitalisierung von derzeit rund 3,2 Milliarden US$ bewertet. Damit errechnet sich zwar ein im Branchenvergleich moderates Kurs-Umsatz-Verhältnis von 32; die schwache Ertragslage macht jedoch klar: Ballards kurz- und mittelfristige Aussichten sind weitaus schwächer als die der Konkurrenz.
Ein großes Problem für den Brennstoffzellen-Experten ist Chinas neue Subventionspolitik. Ballard betreibt ein Joint-Venture mit dem chinesischen Motorproduzenten Weichai Power. Da Peking den Schwerpunkt der Wasserstoff-Förderungen vom Verkauf auf Technologie-Durchbrüche und die Grundstoffindustrie verlagert hat, sitzt das Gemeinschaftsprojekt auf unverkauften Beständen und hat seit geraumer Zeit keinen Auftrag mehr an Ballard vergeben.
Ohne die Produktverkäufe aus dem Weichai-Joint-Venture müssen sich die Kanadier jedoch auf absehbare Zeit fast ausschließlich mit Pilotprojekten befassen. Der anhaltende Cash-Burn und die enttäuschende Margen-Entwicklung trüben das Bild nun stark ein.
Bessere Alternativen für Wasserstoff-Investoren
Für Anleger, die angesichts der kriegsbedingten Erholung des Green-Tech-Sektors in Wasserstoff investieren wollen, empfehle ich den Einstieg bei Plug Power. Die Geschäfte des US-amerikanischen Marktführers liefen zuletzt schon sehr rund, die Aussichten für nächsten drei Jahr sind äußerst vielversprechend. Eine interessante Option könnte für langfristig orientierte Investoren auch die derzeit noch etwas überbewertete Aktie des britischen Elektrolyse-Spezialisten ITM Power sein.
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