Hypoport-Aktie: Darum ist der Verkauf ein Fehler

Manuel
14.03.22

Die Bilanz der Hypoport-Gruppe (WKN: 549336) für das Gesamtjahr 2021 fällt gut aus. Erneut kann der MDAX-Neuling zweistellige Zuwächse bei Gewinn und Umsatz berichten. Die Aktie schwächelt heute jedoch und fällt um knapp 4% auf 352,20 €.

Das Herzstück von Hypoport ist Europace, Firmenangaben nach „die größte deutsche Plattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite“. Das Fintech-Unternehmen aus Lübeck vermittelt zudem über Dr.-Klein-Franchises Immobilienfinanzierungen und Versicherungen.

EBIT steigt doppelt so schnell wie Umsatz

In einem sehr ordentlichen Jahr konnte Hypoport den Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um +15% auf 446 Millionen € ausweiten. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) verbesserte sich sogar um +32% auf 47,7 Millionen €.

Das Zugpferd des MDAX-Konzerns ist seine Kreditplattform, die mit einem Umsatzplus von 22% auf über 200 Millionen € „die stärkste Entwicklung unter den Segmenten aufgewiesen“ hat, berichtete Hypoport. Im Ergebnis machten sich die Investitionen in neue Geschäftsmodelle bemerkbar, sagte CEO Roland Slabke, der mit weiterhin hohen Digitalinvestitionen rechnet.

Nervöse Hände im Markt

Anleger bewerten jetzt die Ertragsperspektiven Hypoports vor dem Hintergrund eines sich ändernden Marktumfelds. Dabei sollte die Kalkulation nicht ohne den (Real-)Zins gemacht werden, der bei den Finanzierungsprodukten, die über Hypoports Plattform vermittelt werden, eine entscheidende Einflussgröße ist. Hypoport selbst gibt an, dass steigende langfristige Zinsen die Nachfrage nach Finanzierungen dämpfen könnten. Zum Vorteil des Unternehmens ist in Deutschland die Nachfrage nach Immobilien jedoch auch strukturell bedingt. Hypoport-Chef Slabke sagte:

Sollte die neue Bundesregierung trotz des aktuellen geopolitischen Umfelds ihren Worten in Sachen Förderung des Wohnungsbaus und der Energiewende angemessene Taten folgen lassen, sind wir optimal positioniert, um hiervon überproportional zu profitieren.

Geschäfte laufen gut, nur die Aktie nicht

Für das Geschäftsjahr 2022 prognostiziert Hypoport einen Konzernumsatz zwischen 500 und 540 Millionen € und ein EBIT zwischen 51 und 58 Millionen €. Damit bliebe Schwung in der Gewinnentwicklung. Der Fintech ist zwar hoch bewertet, aber diese Bewertung muss am Markt erst einmal verdient werden.

Im Zuge der allgemeinen Marktschwäche durch die russische Ukraine-Invasion ist der Aktienkurs von Hypoport unter die psychologisch wichtige Marke von 400 € gefallen. Es scheint, als hätte die Qualitätsaktie bei 2,25 Milliarden € Marktkapitalisierung genügend Power, um eine Wert von 350 € zu halten.

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