Gazprom-Aktie: Hier gibt's heute Profi-Infos für Anleger!

Seit rund drei Wochen sind Anteilseigner von Gazprom (WKN: 903276) vorübergehend ihr Geld los, weil der Handel weltweit ausgesetzt ist und sie deshalb ihre Aktien nirgendwo verkaufen können. Jetzt gibt es ein wenig Licht am Ende des Tunnels: In Moskau an der Heimatbörse des Staatskonzerns wird am heutigen Montag ab 10 Uhr grundsätzlich der Handel wieder aufgenommen. Dürfen Gazprom-Aktionäre damit hoffen?

Gazprom ist das weltweit größte Erdgasförderunternehmen und war vor dem Ukraine-Krieg mit rund 81 Milliarden US$ Marktkapitalisierung eines der größten Unternehmen Europas. In Russland ist Gazprom mit rund 473.800 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber des Landes.

Totalabsturz Anfang März

Anfang März dürfte allen Anlegern der Schreck in die Glieder gefahren sein: An der Börse in London kam es bei den Gazprom ADR zu einem Totalabsturz von -96,3% auf einen Kurs von 0,0281 US$. Schon zu diesem Zeitpunkt konnten nur noch große Fonds oder institutionelle Anleger handeln, nicht aber Otto Normalanleger.

Die Phase des „Nichts geht mehr“ könnte möglicherweise bald vorbei sein. Zumindest geht es ab heute nach der dreiwöchigen Börsenschließung infolge des Krieges in der Ukraine in Moskau wieder los. Allerdings ist zunächst nur der Handel mit Bundesanleihen erlaubt.

In einer Pressemitteilung der Bank of Russia heißt es: „Die Gebote werden von 10 bis 11 Uhr Moskauer Zeit im diskreten Auktionsmodus und dann von 13 bis 17 Uhr Moskauer Zeit im üblichen Modus abgehalten.“ Und weiter: „Leerverkäufe auf solche Instrumente sind verboten.“

Die weiteren Öffnungszeiten der Börse Moskau werden in den kommenden Tagen bekannt gegeben.

ADRs in deutschen Depots weiterhin nicht handelbar

Die wenigsten deutschen Anleger haben allerdings Stammaktien von Gazprom im Depot. Denn diese hätten sie in der Vergangenheit über die Börse in Moskau erwerben müssen. Diesen Umweg dürfte kaum jemand gegangen sein, denn es war einfacher, sogenannte ADRs an den ganz normalen Handelsplätzen wie Xetra oder Tradegate zu kaufen.

In Bezug auf die ADR's gibt es leider noch keine gute Nachricht: Der Handel damit bleibt ausgesetzt. Der Westen hat bekanntlich nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine scharfe finanzielle Sanktionen verhängt.

Hochspannend wäre es natürlich, ob und wenn ja wie die Gazprom-Aktien in Moskau an ihrer Stammbörse gehandelt werden. Welchen Wert wird ein Anteil nach drei Wochen Handelspause aufweisen? Unser Experte für Rohstoff-Werte und russische Aktien, Andreas Lambrou, hat dazu heute Morgen in unserem Live Chat eine klare Meinung vertreten:

Die Kursnotierung von russischen Aktien an der Börse Moskau macht zum aktuellen Zeitpunkt keinen Sinn. Eine Kursfindung ist bei dieser unüberschaubaren Lage ein Stochern im Nebel. Ich vermute, dass die Aktienbörse bis zu einem absehbar längerem Waffenstillstand geschlossen bleibt.

Auf Dividenden müssen Anleger wohl verzichten

Die langfristigen Aussichten für Gazprom-Aktionäre haben wir bereits beleuchtet, sie sind alles andere als aussichtsreich. Mit Dividenden können Anleger in diesem Jahr wohl kaum rechnen.

Düster sieht es es auch mit den wirtschaftlichen Prognosen für den Staatskonzern aus: Sämtliche Länder Europas sind durch den Krieg derart alarmiert, dass sie sich möglichst schnell aus der Abhängigkeit von russischem Gas befreien wollen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat erst an diesem Wochenende erfolgreich in Katar verhandelt, einem der weltweit größten Exporteure von Flüssigerdgas (LNG). Aktuell hält er sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf.

Umtausch in Stammaktien möglich?

Viele Anleger fragen sich in diesen Tagen, ob sie ihre ADRs in Stammaktien umtauschen können, um sie dann möglicherweise in Moskau an der Heimatbörse verkaufen zu können. Hierzu muss man jedoch wissen: Ein Umtausch in Stämme muss vom ADR-Sponsor, in diesem Fall der Bank of America, angeboten werden. Und man kann sich an drei Fingern abzählen, dass diese Bank derzeit den Teufel tun wird...

Heute Sprechstunde mit Experte

Darüber hinaus bekommen Anleger derzeit „Angebote“, ihre Gazprom-Aktien für Cent-Beträge zu verkaufen. Nach dem Motto: besser wenig als nichts. Wie mit solchen Offerten am besten zu verfahren ist und was Anleger sonst noch alles über Gazprom und andere russische Aktien wissen müssen, erläutert unser Experte Andreas Lambrou heute Abend ab 18 Uhr in seiner Sprechstunde im Rohstoff-Raum unseres Live Chats.

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