Daimler Truck überrascht mit großem Optimismus
Es ist amtlich: Die Daimler Truck Holding (WKN: DTR0CK) hat sich im vergangenen Jahr erfolgreich von der Corona-Krise erholt. Mit den neuen Jahreszahlen liefert das Management des Lkw- und Busbauers zudem einen überraschend optimistischen Ausblick. Die Aktien des Unternehmens steigen daraufhin am Vormittag kräftig um +8% auf knapp 26 €. Ob die Chipkrise und Kriegsfolgen den Stuttgartern noch einen Strich durch die Rechnung machen werden, wird sich zeigen.
Der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck hat sich im Dezember vom Stuttgarter Mutterkonzern abgespalten. Nach einem starken Börsenstart ließ die Unsicherheit rund um den Krieg in Osteuropa auch die Schwerlast-Aktie einbrechen. Seit Montag ist die eigenständige Mercedes-Tochter im DAX40 gelistet. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens beläuft sich derzeit auf knapp 30 Milliarden €.
Starke Corona-Erholung
Am heutigen Donnerstag legte der Lastwagen- und Bus-Spezialist erstmals seine Jahreszahlen vor. Angesichts einer starken Nachfrage und gestiegener Auslieferungen erhöhten die Stuttgarter demnach im vergangenen Jahr sowohl den Umsatz als auch den Gewinn. Engpässe bei Halbleitern insbesondere im zweiten Halbjahr konnte das Unternehmen damit mehr als ausgleichen.
So kletterte der Umsatz den Angaben nach gegenüber dem Vorjahr um ein Zehntel auf 39,8 Milliarden €. Das bereinigte EBIT hat Daimler Truck auf 2,6 Milliarden € fast vervierfacht. Die entsprechende Rendite stieg damit im Vorjahresvergleich von 1,9 auf 6,1%. Den Absatz von Lkw und Bussen haben die Stuttgarter gegenüber dem sehr schwachen Corona-Jahr 2020 um ein Fünftel auf 455.000 gesteigert.
Überraschend optimistischer Ausblick
Für sein erstes eigenständiges Geschäftsjahr erwartet der Schwerlast-Konzern erneut einen deutlichen Umsatzanstieg auf 45,5 bis 47,5 Milliarden €. Auch ergebnisseitig rechnet das Management mit Zuwächsen: Die bereinigte EBIT-Rendite soll auf 7 bis 9% steigen. Der Absatz dürfte den Plänen des Vorstands nach auf das Vorkrisenniveau von 500.000 bis 520.000 Fahrzeugen steigen.
Bei seiner Prognose geht Daimler Truck nicht davon aus, dass seine Lieferketten durch den Krieg in Osteuropa signifikant beeinflusst werden. Der Wegfall des Russland-Geschäfts und die gegenwärtig hohen Rohstoff- und Energiekosten seien in der Guidance für 2022 jedoch berücksichtigt, heißt es in dem Jahresbericht.
Eine attraktive Konjunkturwette?
Es ist bemerkenswert, wie selbstbewusst Daimler Truck in das erste eigenständige Jahr geht – trotz des Ukraine-Kriegs und der Chipkrise. Der Umsatzausblick ist überraschend hoch. Einige Analysten hatten ebenfalls damit gerechnet, dass der Lkw-Bauer seine Ergebnisprognose eindampft.
Das Profitabilitätsziel im Fahrzeuggeschäft behielten die Stuttgarter jedoch bei. In den Folgejahren soll es sogar weiter stiegen. Um seine Geschäftsziele zu erreichen, plant Daimler-Truck-CEO Martin Daum, kräftig zu sparen: Bis 2025 will der Fahrzeugbauer seine Fixkosten um 15% senken.
An der Börse kommt der Optimismus der Konzernleitung naturgemäß gut an: Die Daimler-Truck-Aktie klettert am Vormittag um +8,4% auf 26,03 €. Nach dem kriegsbedingten Absturz des Titels vor einem Monat hatte mit der DAX-Aufnahmeentscheidung Anfang März die Erholungsrallye begonnen.
Sollte es Daimler Truck tatsächlich schaffen, den Chipmangel und die wirtschaftlichen Kriegsfolgen abzufedern, kann sich das Papier des Stuttgarter Lkw-Bauers mittelfristig zu einer attraktiven Konjunkturwette entwickeln.
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