Valneva im Sinkflug: War's das schon mit dem Run?

Die Aktie von Valneva (WKN: A0MVJZ) rutscht weiter kräftig von ihrem letzten Hoch bei über 17 € ab. Heute verliert das Papier -8% bei Tradegate und notiert nur noch bei rund 15 €. War's das schon mit dem Zulassungsrun? Weiß hier einer mehr? Oder kommt da noch was?

Valneva ist ein französisches Biotechunternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Die Firma entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten und betreibt Produktionsstätten in Österreich, Schottland und Schweden sowie Niederlassungen in Frankreich, Kanada und den USA. Mit seinem Totimpfstoff VLA 2001 verfügt Valneva über ein Vakzin gegen das Coronavirus, das noch nicht zugelassen ist.

Gewinnmitnahmen belasten Kurs

Offensichtliche Gründe für den Kursverfall sind nicht erkennbar. Die letzte Pressemitteilung des Unternehmens vom 24. März beinhaltet lediglich regulatorische Infos.

Letztlich dürfte es sich meiner Meinung nach also um Gewinnmitnahmen in einem immer noch vom Ukraine-Krieg belasteten Marktumfeld handeln. Ich hatte in diesem Artikel ja darauf hingewiesen, dass sich Anleger des Risikos bei dieser Aktie bewusst sein und ihre Positionsgröße entsprechend anpassen sollten.

Das Risiko: Valneva ist kurzfristig auf Gedeih und Verderb auf die Zulassung seines Covid-19-Impfstoffs VLA 2001 angewiesen. Die Franzosen rechnen in diesem Jahr nämlich mit einem Gesamtumsatz von 430 bis 590 Millionen €, wovon allein 350 bis 500 Millionen € aus Verkäufen des Covid-Vakzins kommen sollen.

Der Countdown läuft

Die Entscheidung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) soll im April kommen, der beginnt in wenigen Tagen. Der Countdown läuft also. Die Vorzeichen sind zwar positiv nach den positiven Phase-3-Daten von VLA 2001 und der bereits erfolgten Notfallzulassung für das Königreich Bahrain. Gleichwohl kann man sich bei behördlichen Genehmigungen natürlich nie sicher sein.

Hohe Ausgaben für Forschung und Entwicklung

Valneva befindet sich aktuell in einer sehr soliden Finanzsituation und hatte zum Jahresende 2021 eine Cash-Position von 346,7 Millionen €. Bliebe die EMA-Zulassung für VLA 2001 aus, würde der Betrag jedoch angesichts der hohen erwarteten Ausgaben nur für Forschung und Entwicklung von 160 bis 200 Millionen € in diesem Jahr wohl so schnell schmelzen wie Eis in der Sonne.

Alle Anleger blicken nun auf die Zulassungsentscheidung. Gut möglich, dass der Kurs im Vorfeld noch einmal (kräftig) anzieht. Ich persönlich würde nicht darauf wetten. Heißt: Wer die Chance bei Kursen von 13-14 € nicht zum Positionsaufbau genutzt oder bereits sämtliche Gewinne mitgenommen hat, der bleibt jetzt besser an der Seitenlinie. Es sei denn, er will mit (hoffentlich kleinen) Beträgen zocken...

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