Tesla: Nach dem Aktiensplit ist vor dem Aktiensplit
Tesla (WKN: A1CX3T) will mit einem erneuten Aktiensplit der allgemeinen Marktschwäche entgegenwirken. An der Börse hat die Ankündigung die erhoffte Wirkung gezeigt: Die Tech-Aktie legte am Montag um gut +8% zu auf 1091,84 US$. Die bald veröffentlichten Absatzzahlen für das erste Quartal dürften einen Vorgeschmack auf das diesjährige Wachstum des Konzerns geben. Kann der Titel damit trotz eines sich eintrübenden Zinsumfelds schon bald wieder seine Herbsthochs erklimmen?
Der kalifornische Elektroauto-Pionier Tesla hat im vergangenen Jahrzehnt den Automobilbau revolutioniert. Das Unternehmen von CEO Elon Musk entwickelt zudem seine eigenen Energie-, Versicherungs- und Software-Sparten. Derzeit haben die Kalifornier einen Börsenwert von 1,13 Billionen US$ – mehr als die zehn größten Autohersteller vereint.
Zweiter Aktiensplit innerhalb von zwei Jahren
Tesla will nun die Zustimmung der Aktionäre für seinen zweiten Aktiensplit in weniger als zwei Jahren einholen. Das teilte das Unternehmen am Montag mit und löste damit einen kräftigen Schub für seinen Aktienkurs aus: Der Tech-Titel kletterte um gut +8% auf 1091,84 US$.
So plant der Autobauer die Aufspaltung in Form einer Aktien-Dividende. Wie aus einer Einreichung bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hervorgeht, wird das Unternehmen die entsprechenden Vorschläge auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung einreichen. Der Vorstand müsse jedoch noch seine „endgültige Zustimmung“ für die Maßnahmen geben, heißt es in der Firmenmeldung.
Den letzten Aktiensplit hat Tesla am 31. August 2020 durchgeführt. Seitdem hat sich der Börsenwert des Unternehmens mehr als verdoppelt. Angesichts dieses kometenhaften Aufstiegs und der anhaltend starken Nachfrage nach den Elektroautos der Kalifornier überraschen die Pläne für eine weitere Aufspaltung der Anteilsscheine nicht.
Erschwinglicher für Kleinanleger
Tesla folgt damit der Google-Mutter Alphabet und dem E-Commerce-Riesen Amazon, die jüngst einen Aktiensplit im laufenden Jahr angekündigt haben. Bei Kursen deutlich über 1.000 US$ ist es für Kleinanleger immer schwieriger geworden, sich an den Blue Chips zu beteiligen, ohne im Depot ein Klumpenrisiko einzugehen, also eine zu starke Abhängigkeit von einem einzigen Titel.
Daher will der E-Auto-Pionier seine Aktie wieder optisch günstiger machen, um sie liquider und für eine breiteres Investorenspektrum zugänglich zu machen. Gleichzeitig wird das Papier durch die Aufspaltung interessanter für Termingeschäfte, da das Manöver den Preis pro Kontrakt für den Optionshandel senkt.
Hinzu kommt: Historisch gesehen sind Aktiensplits bullisch. Sämtliche Studien kommen zu dem Fazit, dass gesplittete Werte kurzfristig besser laufen als der Markt: Ein Jahr später weisen sie eine durchschnittliche Rendite von 25% auf gegenüber 9% für den Gesamtmarkt. Allein auf die Ankündigung einer Aufspaltung der Anteilsscheine reagiert der Markt in der Regel mit Entzücken.
Steigende Absätze mit neuen Werken
Die Ankündigung des Aktiensplits erfolgt eine Woche nach der Eröffnung der neuen Gigafactory in Brandenburg. Erst drei Wochen zuvor hatte der US-Konzern die Baugenehmigung für seinen ersten Standort in Europa erhalten. Gebaut haben die Kalifornier das Werk mit rund 20 vorzeitigen Zulassungen auf eigenes Risiko. Nun sollen dort zunächst 12.000 Beschäftigte rund eine halbe Million Fahrzeuge im Jahr herstellen.
Wie schnell Unternehmenslenker Elon Musk das einstige Elektro-Start-up zum profitabelsten Autohersteller der Welt entwickelt hat, ist absolut erstaunlich. Tesla hat den Automobilbau revolutioniert und wird mit dem Anlaufen der neuen Gigafactories in Grünheide und wenig später in Austin, Texas in diesem sich radikal wandelnden Geschäft signifikant Marktanteile gewinnen.
In wenigen Tagen wird der Autobauer auch seine Absatzzahlen für das erste Quartal vorstellen. Die Investmentbank RBC Capital Markets erwartet zwischen Januar und März rund 325.000 ausgelieferte Einheiten. Das entspricht im Vorjahresvergleich einem Wachstum von 76% und gegenüber dem Vorquartal einem Plus von 5%.
Zurück Richtung Allzeithoch?
Eine zunehmend restriktive Geldpolitik der Zentralbanken hat Tech- und Wachstumswerte in den vergangenen Monaten stark abgestraft. Auch die Tesla-Aktie verlor in der Spitze ein Viertel ihres Werts. In meinem ersten Tesla-Update im laufenden Jahr schrieb ich, dass diese Korrektur unverhältnismäßig sei und sich bei 870 US$ (790 €) ein guter Einstiegszeitpunkt ergebe.
Seitdem hat der Titel wieder ein Viertel zugelegt. Der Aktiensplit dürfte dem Tesla-Papier nun im laufenden Jahr weiteren Auftrieb verleihen, sodass auch die Hochs aus dem vergangenen Herbst bald wieder in Reichweite sein sollten.
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