NVIDIA: Guidance gekappt - CEO: "Schlag in den Bauch"

29.01.19

NVIDIA (WKN: 918422) kassiert seine Umsatzguidance für das Schlussquartal 2018 von 2,70 auf 2,20 Milliarden US-Dollar. Die Begründung: Eine „Verschlechterung der makroökonomischen Bedingungen, insbesondere in China“. Die Aktie rauscht zum Wochenstart 13,8 Prozent in die Tiefe, andere Tech-Papiere folgen. Chip-Pendant AMD (WKN: 863186) gibt 8 Prozent ab. 

Im Gegensatz zu anderen Leader-Aktien der Techindustrie versinkt NVIDIA weiter im Abwärtsstrudel, während die Berichtssaison in der laufenden Woche richtig Fahrt aufnimmt. Heute Abend wird Apple vorlegen, Microsoft zieht am 30. und Amazon am 31. Januar nach (jeweils nach US-Börsenschluss). Obwohl das letzte Quartal laut NVIDIA-Chef Jensen Huang ein "Schlag in den Bauch" gewesen sei, finden wir, das ist alles halb so schlimm, wie es sich zunächst anhört.

Gewinn schmilzt weg, doch der CEO beruhigt

Konkret senkt NVIDIA neben den Umsatzerwartungen für Q4 auch den Ausblick für das Bruttoergebnis. Die Bruttomarge wird von 62 auf 55% fallen (GAAP). Immerhin: Die operativen Kosten sollen gleich bleiben.

NVIDIAs CEO Jensen Huang kommentiert die jüngste Entwicklung wie folgt:

Das 4. Quartal war ein außergewöhnliches, ungewöhnlich turbulentes und enttäuschendes Quartal. Im Verlauf des Quartals verlangsamte sich die Weltwirtschaft vor allem in China stark und beeinträchtigte die Nachfrage der Verbraucher nach NVIDIA-GPUs. Im Zuge den ersten Auslieferungen unserer neuen High-End-RTX-GPUs, die über UVP verkauft werden, haben einige Kunden möglicherweise ihren Kauf verzögert, während sie auf niedrigere Preise und weitere Demonstrationen der RTX-Technologie in Videospielen warten.

Näheren Aufschluss geben soll der Conference Call am 14. Februar.

Das kommt auf NVIDIA-Aktionäre nun zu

Gleichzeitig betonte der CEO, dass er zuversichtlich sei für die weitere Geschäftsentwicklung. Die Wachtumsstories auf den von NVIDIA bedienten Märkten Gaming, Künstliche Intelligenz und Autonomes Fahren (um nur einige zu nennen) seien weiter intakt. Huang stellte unter anderem explizit Wachstumstreiber heraus wie den neuen Gaming-Chip RTX 2060, der mit einem Preis von 349 US-Dollar in der gleichen Preisklasse wie Konsolen liegt und der nach Konzernangaben einen "ultrarealistischen Grafikeindruck" bietet. Damit könnten Gamer "next-generation gaming" genießen. Unter anderem wird der Chip beim neuen Battlefield V eingesetzt.

Die Aktie des einstigen Highflyers hatte sich im 12-Monatsverlauf mehr als halbiert, wobei das Hoch erst im Herbst markiert wurde.

Klar ist: Die NVIDIA-Aktie kommt von einem Niveau, auf dem bereits rosige Aussichten eingepreist waren. Nachdem im abgelaufenen Jahr das Bitcoin-Geschäft schwächelte, bereiten nun auch die bisherigen Wachstumstreiber zunehmend Sorgen.

Tech-Sektor "in trouble"? - Rücksetzer kann man womöglich kaufen

Wir sind der Meinung, dass mutige Anleger weitere Rücksetzer bei ausgewählten Techaktien kaufen können. Auch wenn die Chipwerte NVIDIA und AMD charttechnisch einen schwachen Eindruck machen (insbesondere NVIDIA).

Warum, das werden wir wohl bald von den wichtigen Schaltstellen in der Finanzwelt erfahren, die in Person der US-Notenbank ohnehin zuletzt ihre Zustimmung signalisiert hatten, ihre Geldpolitik mehr in Abstimmung mit den Signalen vom Finanzmarkt vorzunehmen. Vor dem Hintergrund einer sich abschwächenden Weltwirtschaft eine vernünftige Aussage.

Die von NVIDIA angesprochene Verschlechterung der Situation in China könnte sich in Wohlgefallen für alle Beteiligten auflösen. Auch dürfte die People’s Bank of China bei möglichen Zinssenkungen Spielraum nach unten besitzen bei einem gegenwärtigen Zinsniveau von über 4%.

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