AbbVie-Aktie: Deshalb gefällt diese Mega-Übernahme

Nach der Ankündigung einer 10 Milliarden US$ schweren Übernahme hat die Aktie von AbbVie (WKN: A1J84E) am Donnerstag um +3,5% zugelegt. Was verbirgt sich hinter dem Zukauf? Und was stimmt Anleger so optimistisch?

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ℹ️ AbbVie vorgestellt

AbbVie erforscht, entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Arzneimittel. Das Unternehmen bietet unter anderem Medikamente wie Humira, eine als Injektion verabreichte Therapie gegen Autoimmunerkrankungen, oder Skyrizi zur Behandlung mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis an. Das Unternehmen wurde 2012 gegründet und hat seinen Hauptsitz in North Chicago, Illinois. An der Börse ist es aktuell 244,26 Milliarden US$ wert.

Übernahme von ImmunoGen

Für genau 10,1 Milliarden US$ beabsichtigt der Pharmakonzern AbbVie, sein Geschäft mit Krebsmedikamenten auszubauen. Deswegen machte das Management des Unternehmens am Donnerstag ein Übernahmeangebot für den Biotechnologie-Spezialisten ImmunoGen. Für diesen will man um die 31,26 US$ je Aktie zahlen, was einen satten Aufschlag von etwa +95% gegenüber dem Schlusskurs des Vortages bedeutet.

Besonders interessant aus der Pipeline des Unternehmens ist das Medikament Elahere. Der Antikörper-Wirkstoff hatte in diesem Jahr in einer Phase-3-Studie das Leben von Krebspatienten deutlich verlängert, da man aktiv Krebszellen angreifen konnte, ohne größere Schäden an gesundem Gewebe anzurichten.

Der klinische Erfolg war auch einer der Treiber gewesen, weshalb sich die Aktie bereits vor dem Übernahmeangebot in diesem Jahr verdreifacht hatte.

Gute Studienergebnisse

Anleger nahmen die Nachricht sehr positiv auf, da ImmunoGen als einer der aussichtsreichsten Kandidaten in diesem Feld gilt und AbbVie damit seine Pipeline deutlich verbessert hat.

Dass sich die selbst entwickelten Medikamente des Konzerns allerdings keineswegs verstecken müssen, zeigen positive Studienergebnisse vom Mittwoch. So konnte der Konzern in einer klinischen Phase-2-Studie für seinen Therapiekandidaten Teliso-V zur Behandlung von Patienten mit einer bestimmten Art von Lungenkrebs positive Ergebnisse vermelden. Laut AbbVie zeigten die Daten eine Gesamtansprechrate von 35% bzw. 23% je nach Krankheitsbild. Das Management sprach sogar davon, über eine beschleunigte Zulassung des Medikaments mit den Regulierungsbehörden zu diskutieren.

Aktie einen Blick wert?

Nach einem Minus von 14% im laufenden Jahr sind dies also allesamt recht positive Nachrichten für AbbVie-Aktionäre, die es aber auch braucht, denn aufgrund auslaufender Patenente kam es zuletzt zu rückläufigen Umsätzen bei dem Pharmakonzern.

Angesichts der bisher erfolgreich scheinenden Bemühungen des Managements, in den kommenden Jahren viele weitere Patenterfolge zu erzielen, und der günstigen Bewertung (KGV 12,4 / Dividendenrendite 4,5%) ist die Aktie meiner Ansicht nach definitiv einen Blick wert.

Anleger sollten sich aber bewusst sein, dass ein Investment langfristig eine Wette auf den Erfolg der Pipeline des Unternehmens ist.

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