Abitibi-Aktie: Weiter auf dem Vormarsch

Nach einer langen und zähen Korrekturphase seit Mitte April zeigt die Aktie von Abitibi Metals (WKN: A3EWQ3) wieder aufstrebende Tendenzen. Am Dienstag hat sie um mehr als +5% auf 0,38 CA$ zugelegt. Ist der kanadische Kupferexplorer auf dem Weg zu alten Kurshöhen?

Widriges Marktumfeld

Rohstoff-Investoren haben es dieser Tage nicht leicht. Ob man auf die Aktien von Bergbau-Riesen wie Rio Tinto, Vale oder BHP oder auf die Papiere kleinerer Firmen schaut – fast allerorten bereitet das widrige Marktumfeld Probleme, weil diese Titel gemieden werden. Die Rio Tinto-Aktie liegt seit Jahresbeginn 16,5% im Minus, bei BHP sind es -21% und bei Vale gar knapp -34%.

Verglichen mit diesen schlägt sich die Abitibi-Aktie noch recht wacker. Hier sind es zwar fast -37% Wertverlust seit Jahresstart, doch Explorer leiden normalerweise viel mehr unter schlechten Rahmenbedingungen als große Produzenten. Und auf dem Sektor lasten nun mal die Schwäche der Eisenerz- und Kupferpreise oder die Probleme der chinesischen Wirtschaft.

Hohe Kursschwankungen

Bei Explorer-Aktien wie der von Abitibi Metals sind zudem hohe Kursschwankungen an der Tagesordnung. So notierte der Titel zu Jahresbeginn noch bei 0,60 CA$, fiel dann auf 0,41 CA$, kletterte wieder auf 0,67 CA$, kam zurück auf 0,45 CA$, legte erneut zu auf 0,67 CA$ – und trat dann eine ziemlich lange Reise gen Süden an. Im Tief ging es bis auf 0,31 CA$ hinab.

Doch die gute Nachricht ist: Von diesem Boden Mitte Juli, nochmals getestet Mitte August, hat sich die Abitibi-Aktie inzwischen deutlich gelöst. In Zahlen ausgedrückt, sind es fast +23% seitdem.

Es wird wieder gebohrt

Hilfreich dabei war auf jeden Fall die Mitteilung des Unternehmens am 13. August, dass im aussichtsreichen B26-Kupfer-Projekt in Quebec wieder gebohrt wird (wir berichteten). Genauer gesagt hat Phase 2 des 16.500 Meter umfassenden Bohrprogramms bei der Lagerstätte begonnen.

Bei den laufenden Arbeiten verfolgen die Kanadier mehrere Ziele. So geht es vor allem darum, das mögliche Ressourcenwachstum neu einzuschätzen, um letzten Endes die wirtschaftliche Machbarkeit des Projekts zu verbessern. Auch außerhalb der Lagerstätte B26 sollen neue Ziele definiert werden.

100- und 200-Tage-Linie rücken in den Blick

Charttechnisch sieht es so aus, dass die Abitibi-Aktie inzwischen sowohl die 20- als auch die 50-Tage-Linie überwunden hat. Das signalisiert kurzfristig einen positiven Trend.

In den Blick rücken jetzt die 100-Tage-Linie bei 0,414 CA$ und dann insbesondere die 200-Tage-Linie bei 0,434 CA$. Sollte es die Aktie schaffen, diese Hürden zu meistern, würde das einen nachhaltigen Aufwärtstrend signalisieren.

Kommt ein starker Herbst?

Kommt nach dem schwachen Sommer ein starker Herbst, ist es also aktuell ein guter Kaufzeitpunkt? Es spricht einiges dafür, dass es für die Abitibi-Aktie so laufen könnte. Dank der Phase 2-Bohrungen ist wieder verstärkt mit Mitteilungen des Unternehmens zu einzelnen Fortschritten zu rechnen. Zuletzt war der Nachrichtenfluss, wie in den heißen Monaten üblich, ziemlich versiegt.

Wichtig zu wissen für Anleger ist vor allem, dass die Bohrungen nach Angaben von Abitibi-Chef Jonathon Deluce dank rund 16 Millionen US$ in der Kasse vollständig finanziert sind, sodass hier vorerst mit keiner Kapitalmaßnahme gerechnet werden muss.

Wer auf einen allgemeinen Aufschwung des gebeutelten Rohstoff-Sektors spekulieren möchte und zudem eine Aktie mit hohem Kurspotenzial sucht, sollte sich die aussichtsreiche Abitibi-Aktie meiner Meinung nach näher ansehen. Dabei ist unbedingt zu berücksichtigen, dass es sich um einen Explorer handelt – mit starken Chancen, aber zugleich auch höheren Risiken. Und einer hohen Volatilität, vor der sich Anleger nicht erschrecken dürfen.

Interessenkonflikt: Mitarbeiter des Herausgebers sowie der Herausgeber selbst halten Aktien des besprochenen Unternehmens Abitibi Metals. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor und Herausgeber beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Ein weiterer erheblicher Interessenkonflikt besteht darin, dass der Herausgeber für seine Berichterstattung über Abitibi Metals vom Unternehmen vergütet wurde.