ABO Wind: Frischer Wind in der Aktie – zurecht?
Die Aktie der ABO Wind (WKN: 576002) ist in diesem Jahr schon um rund +32% gestiegen auf aktuell 54,60 €. Den letzten Schub erhielt sie durch das Übernahmeangebot von KKR an den Konkurrenten Encavis. Der dortige Aufschlag von +54% zeigt, welche Reserven in den Wind-Aktien stecken. Lohnt sich jetzt noch ein Einstieg?
ℹ️ ABO Wind vorgestellt
- Die ABO Wind AG plant, errichtet und betreut Wind- und Solarparks sowie Batteriespeicher und Wasserstoffprojekte. Dabei übernimmt sie die Führung in der gesamten Wertschöpfungskette. Nach Errichtung werden die Parks entweder verkauft oder in Eigenregie betrieben.
- Neben dem Hauptsitz in Wiesbaden ist der Konzern in 16 Ländern international tätig.
- Die Marktkapitalisierung liegt bei knapp 504 Millionen €.
Neuer Bestwert
Das abgelaufene Geschäftsjahr war aus Unternehmenssicht ein voller Erfolg, dementsprechend gut fiel der am 14. März veröffentlichte Geschäftsbericht aus. Der Bestwert beim Jahresüberschuss von 2022 mit 24,5 Millionen € wurde nochmals übertroffen – er verbesserte sich um 11% auf 27,2 Millionen €. Das operative EBITDA stieg gegenüber dem Vorjahr um 9% auf 41,7 Millionen €.
Der Konzernumsatz stieg von 231 auf rund 300 Millionen €; unter Einbeziehung der Bestandserhöhungen erhöhte sich die Gesamtleistung um 28% auf 396 Millionen €. Der größte Anstieg ist im Bereich der Errichtung von Projekten zu verzeichnen. Hier stieg der Umsatz um 60% auf 154,6 Millionen €. Positiv entwickelte sich auch das Servicegeschäft.
Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung als sehr gut zu bezeichnen. Wichtig ist, dass der Konzern auf neuen Märkten tätig geworden ist.
Dr. Karsten Schlageter, Vorstandssprecher der ABO Wind AG, kommentierte die Internationalisierung so:
In immer mehr Ländern gelingt es uns, einen wachsenden Beitrag zur Energiewende zu leisten und damit zugleich die Basis für unseren wirtschaftlichen Erfolg zu verbreitern.
Für das laufende Geschäftsjahr zuversichtlich
Das Wiesbadener Unternehmen blickt sehr zuversichtlich auf das laufende Geschäftsjahr. Die Pipeline ist gut gefüllt und es kommen ständig neue Projekte hinzu. Für die nächsten Jahre soll das durchschnittliche Wachstum um mindestens 2 Gigawatt steigen.
Für 2024 steht ein Jahresüberschuss von 25 bis 31 Millionen € auf dem Zettel – das könnte nochmals einen Bestwert bedeuten. Mittelfristig wird ein Jahresüberschuss von 50 Millionen € angestrebt.
Widersprüche zurückgezogen
In diesem Artikel bin ich zuletzt auf die Widersprüche gegen die Beschlüsse der Hauptversammlung eingegangen. Diese wurden laut Unternehmensnachrichten jetzt vollständig zurückgezogen. Somit steht dem Rechtsformwechsel hin zur KGaA nichts mehr im Wege.
Jetzt muss der Finanzbedarf über neue Anleihen finanziert werden, da die Kommanditisten kein eigenes Kapital einschießen wollen. Der Rechtsformwandel geht also zulasten der bisherigen Aktionäre.
Viel Positives eingepreist
Zusammenfassend lässt sich die zukünftige Kursentwicklung so beschreiben, dass schon viel Positives eingepreist ist. Die deutliche Ertragsverbesserung im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie der zuversichtliche Ausblick rechtfertigen den bisherigen Kursanstieg. Ohne das Übernahmeangebot von Encavis wäre dieser jedoch deutlich geringer ausgefallen.
Mein mittelfristiges Kursziel liegt bei 65 €, das entspricht einem Potenzial von +18%. Allerdings würde ich nach dem jetzigen Anstieg erst eine Korrektur abwarten.
Das Unternehmen wird von den beiden Analysehäusern First Berlin sowie Metzler Capital bewertet. First Berlin erwartet einen Kurs von 110 € auf 12-Monatssicht. Metzler Capital geht von einem Anstieg auf 113 € aus. Ich halte diese Einschätzungen aus heutiger Sicht für überhöht.
Die Erhöhung der Dividende von 0,54 auf 0,6 € ist eher mager zu bewerten – das entspricht einer momentanen Rendite von rund 1%.
Mein Fazit: Weiteres Potenzial ist vorhanden, vorerst sollte jedoch eine Kurskorrektur abgewartet werden.
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