Adidas-Aktie: Gute Zahlen – geht die Rallye weiter?

Adidas

Für die Adidas-Aktie (WKN: A1EWWW) geht es in diesem Jahr steil bergauf, +28% Kursgewinn stehen zu Buche. Warum das so ist, hat das Unternehmen am Dienstagmorgen eindrucksvoll mit besser als erwarteten Geschäftszahlen fürs erste Quartal untermauert. Geht der Höhenflug des DAX-Titels jetzt weiter?

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ℹ️ Adidas vorgestellt

  • Adidas mit Sitz in Herzogenaurach bei Nürnberg ist nach Nike der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt. Fast jedes Kind kennt die Marke mit den drei Streifen, die sich vor allem als Ausstatter in Leistungssport und Popkultur einen Namen gemacht hat.
  • Das Produktspektrum des Konzerns reicht von Bekleidung und Schuhen über Sportausrüstung bis zu Accessoires. Zudem werden unter Lizenz Brillen, Kosmetik und Uhren vermarktet.
  • Adidas ist Mitglied im deutschen Leitindex DAX und im europäischen Leitindex EuroStoxx 50. An der Börse ist der Konzern aktuell 41,8 Milliarden € wert.

Mehr Umsatz und Gewinn

Adidas hat am Dienstagmorgen seine Ergebnisse des ersten Quartals präsentiert, versehen mit der Schlagzeile: „Besser als erwartet“. Der Sportartikelhersteller hat seinen Umsatz nach eigenen Angaben währungsbereinigt um 8% auf 5,45 Milliarden € gesteigert. Dabei wurde Wachstum in allen Regionen mit Ausnahme von Nordamerika verzeichnet. Letzteres betrachtet das Unternehmen „als Folge der fortgesetzten disziplinierten Sell-in-Strategie“.

Adidas gelingt es vor allem immer besser, seinen Umsatz im E‑Commerce zu steigern, der im Q1 um 34% zulegte. Zudem kann der Konzern seine Produkte über seine eigenen digitalen Plattformen zum vollen Preis an den Kunden bringen, muss also keine Rabattaktivitäten entfalten. Ebenfalls sehr positiv ist, dass die Lagervorräte um mehr als 1,2 Milliarden auf 4,4 Milliarden € zurückgegangen sind.

Das Betriebsergebnis des Unternehmens belief sich im ersten Quartal auf 336 Millionen € nach 60 Millionen € im Vorjahr. Adidas hat also seine operative Marge signifikant von 1,1% auf 6,2 % gesteigert. Unterm Strich steht ein Gewinn nach Steuern von 171 Millionen €, während 2023 im gleichen Zeitraum noch ein Verlust von 24 Millionen € angefallen war.  Das Ergebnis je Aktie belief sich auf 0,96 € (Vorjahr: -0,18 €).

Adidas-Chef Björn Gulden zeigt sich entsprechend zufrieden:

Ich freue mich sehr, dass sich das Geschäft in Q1 besser entwickelt hat als erwartet. Umsatz, Bruttomarge und Betriebsergebnis waren besser als ursprünglich gedacht. Die Märkte sind noch immer volatil und schwierig, aber wir haben das Gefühl, dass wir überall Fortschritte machen.

Ausblick bestätigt

Wie immer das Wichtigste für Anleger: Adidas hat seinen Ausblick aufs Gesamtjahr bestätigt. Bereits am 16. April war die Prognose angehoben worden. Ziel ist ein währungsbereinigter Umsatzanstieg im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Beim EBIT kalkuliert der Sportartikelriese mit rund 700 Millionen €.

CEO Björn Gulden freut sich insbesondere auf die anstehenden großen Sportevents dieses Jahr:

Jetzt freuen wir uns darauf, die großen Sportereignisse wie die Euro 2024, die Copa América und die Olympischen und Paralympischen Spiele zu feiern. Es ist ein großartiges Jahr für den Sport – lasst es uns alle genießen!

Analysten sehen keine Luft mehr

Geht es nach den meisten Analysten, dann ist das Potenzial der Aktie nach der grandiosen Rallye seit Ende Oktober 2023 nicht nur ausgereizt, sondern es ist sogar mit Rückschlägen zu rechnen. So liegt das durchschnittliche Kursziel bei 214,50 €, also fast rund 8% unter der aktuellen Notierung von 232,30 €. Entsprechend empfehlen 11 von 29 Marktbeobachtern, welche die Aktie covern, sie zu halten.

Zuletzt hat die Investmentbank Stifel ihr Kursziel radikal von 150 auf 250 € hochgeschraubt. Auch die Deutsche Bank und RBC sehen den fairen Wert bei 250 €. Hauck & Aufhäuser hält das Papier hingegen für erheblich überbewertet und rät zum Verkauf, Kursziel hier: 150 €.

Charttechnisch sieht es nach der Kursrallye entsprechend gut aus für die Adidas-Aktie. Der Trend ist kurz-, mittel- und langfristig ansteigend. Der nächste Widerstand läge bei 242,50 €. Eine erste Unterstützung fände das Papier bei 212,60 €.

Korrektur abwarten

Aus meiner Sicht beschreibt der Adidas-Chef selbst ganz gut, wie man das Unternehmen und die Aktie betrachten sollte: „Wir wissen, dass wir noch nicht so gut sind, wie wir sein sollten. Aber ich denke, dass wir die Fortschritte machen, die wir uns erhofft hatten.“

Eben diese Fortschritte sind bereits im aktuellen Aktienkurs eingepreist. Deshalb sollten Anleger meiner Meinung nach besser eine Kurskorrektur abwarten, ehe sie in die Aktie investieren. Wer sie bereits hat, könnte über Gewinnmitnahmen nachdenken und sie ansonsten ruhigen Gewissens halten.

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