Adidas, Continental, Sartorius, Rheinmetall: DAX-Überblick
Nach den Korrekturen der vergangenen Tage hat sich der DAX (WKN: 846900) am Donnerstag wieder leicht stabilisieren können. Der deutsche Leitindex legte fast 70 Punkte zu und ging +0,38% höher mit 17.837 Punkten aus dem Handel. Auf der Kaufliste ganz oben standen die Papiere von Adidas und Continental, Rheinmetall und Sartorius rutschten ans DAX-Ende.
Die deutschen Standardwerte starteten etwas höher in den Tag, gaben die Gewinne aber im frühen Handel gleich wieder ab. Am Vormittag drehte das Börsenbarometer ins Minus und pendelte lange Zeit zwischen 17.750 und 17.790 Punkten. Das Tagestief wurde kurz nach Eröffnung der Wall Street bei 17.716 Punkten markiert, ehe der Markt im späten Handel wieder anzog und oberhalb von 17.800 Punkten schloss.
Märkte seit Ostern in Konsolidierungsphase
Die Märkte befinden sich seit Beginn des zweiten Quartals in einer Konsolidierungsphase. Der unklare Kurs der US-Notenbank Fed und die zunehmenden geopolitischen Risiken in einer sich verschärfenden Nahkostkrise prägen das Bild und sorgen bei Anlegern für Verunsicherung.
Zuletzt haben sich mehrere Fed-Vertreter, darunter auch Notenbankpräsident Jerome Powell, abwartend zur weiteren Geldpolitik geäußert. Angesichts der hartnäckig hohen Inflation und vor dem Hintergrund einer überaus robusten US-Konjunktur spricht einiges dafür, dass die Zinsen nicht allzu schnell gesenkt werden.
Zinsernüchterung bei Anlegern
Laut dem Fed Watch Tool der CME Group gehen aktuell nur noch 18,9% der Marktteilnehmer davon aus, dass die Zinsen auf der Juni-Sitzung gesenkt werden. Vor einem Montag lag die Rate noch bei mehr als 50%. Und selbst eine Zinssenkung im Juli steht auf der Kippe. Aktuell rechnen nur 36,5% der Befragten damit. So könnte die von Anlegern sehnlichst herbeigesehnte Lockerung sogar erst im September erfolgen.
Aktuelle Daten signalisieren, dass der Arbeitsmarkt in den USA weiterhin sehr robust ist. So sind die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe mit 212.00 gegenüber der Vorwoche unverändert geblieben.
Die EZB dürfte den Anfang machen
Da nützt es auch nichts, dass die Europäische Zentralbank voraussichtlich schon im Juni die Zinswende einleitet. Viele EZB-Vertreter haben sich zuletzt in dieser Richtung geäußert, nachdem die Teuerungsrate in der Eurozone Kurs auf das von der Notenbank ausgerufene Inflationsziel von 2% nimmt. Der Einfluss der Weltleitbörse in den USA auf die hiesigen Märkte ist einfach zu groß.
Derweil hat sich die Wirtschaft hierzulande im ersten Quartal wohl etwas aufgehellt. Nach einer Einschätzung der deutschen Bundesbank dürfte das Bruttoinlandsprodukt zum Jahresauftakt leicht gestiegen sein. Zuletzt waren die Bundesbanker noch von einem leichten Rückgang ausgegangen.
Adidas baut Gewinne aus, Sartorius schmiert ab
Am Donnerstag stach erneut die Aktie des Sportartikelherstellers Adidas positiv hervor. Sie knüpfte an ihre starken Vortagesgewinne an und legte um weitere +2,68% zu. Mit den Zahlen zum ersten Quartal hatte der Nike-Rivale seine Jahresziele angehoben, was an der Börse für Kauflaune sorgt.
Continental gewann +2,58% und erholte sich etwas von den am Mittwoch nach Zahlenvorlage erlittenen Verlusten.
Deutlich abwärts ging es für die Anteilsscheine von Rheinmetall, die mehr als -4% verloren und ein weiteres Mal die 500-€-Marke testeten. Hierbei dürfte es sich aber wohl nur um Gewinnmitnahmen handeln nach einem zuvor starken Lauf. JPMorgan empfiehlt, die Korrektur zum Einstieg zu nutzen.
Bei Sartorius kam es zu einem regelrechten Ausverkauf, die rutschte mit einem Minus von -15,41% ans DAX-Ende. Anleger trennten sich nach schwachen Zahlen von den Anteilen am Göttinger Laborausrüster, auch wenn dieser die Jahresziele bestätigte.
DAX leicht stabilisiert
Im DAX zeigt der Trend seit Ostern nach unten. Mit dem Rutsch unter die 18.000-Punkte-Marke haben sich die Perspektiven kurzfristig auch etwas eingetrübt. Auf der Unterseite hat sich im laufenden Abschwung der Bereich um 17.700 Punkte als wichtiger Support bewährt.
Zudem hält sich der Index bislang auch über der 50-Tage-Linie, die als Signalgeber für den mittelfristigen Trend gilt. Wird sie durchbrochen und fällt der DAX unter die 17.700-Punkte-Marke, liegt eine weitere Haltezone bei 17.620/17.640 Punkten. Darunter könnten sich die Korrekturen bis zur 17.000-Punkte-Marke ausweiten.
Wieder aufhellen würden sich die charttechnischen Perspektiven bei einem Bruch des seit April bestehenden Abwärtstrends und einem Sprung zurück über die Widerstandszone bei 18.000/18.039 Punkten.
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