Adidas vs. Nike: Welche Aktie gewinnt das Börsenduell?

Technische Analyse

Das Euro-Finale bringt nicht nur Fußball, sondern auch ein Duell der Sportausstatter: Nike gegen Adidas. In meiner technischen Analyse erfährst Du, welche Aktie gerade das Zeug hat, Dein Depot zu verstärken. Lese jetzt, wer das Börsenmatch gewinnt und wie Du davon profitieren kannst!

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Wusstest Du eigentlich schon, dass bei der Euro 2024 die Bandenwerbung am Rande des Spielfeldes nicht für jeden Zuschauer gleich ausschaut?

Tatsächlich sind alle Banden im Stadion für den TV-Zuschauer digital überlagert. Mithilfe von Computergrafiken, die in Echtzeit auf das Fernsehsignal gelegt werden, ist es möglich, die Werbung an das jeweilige Land und damit Präferenzen der Zuschauer anzupassen. Beispiel: Im Finale am kommenden Sonntag könnten in Spanien und England gleichzeitig die Werbebanner der jeweiligen Ausrüster zu sehen sein: bei den Iberern Adidas, bei den Briten Nike.

Mit dieser Analyse will ich herausfinden, welcher Sportausstatter das Duell um einen Platz in Deinem Depot gewinnt. Werfen wir in dieser Übersicht erstmal einen Blick auf die Eckdaten der beiden Konzerne, bevor wir die einzelnen Aktien technisch analysieren und miteinander vergleichen:

Beide Aktien im Vergleich

Adidas Nike
Gründung 1949 von Adolf Dassler 1964 als Blue Ribbon Sports (BRS) von Bill Bowerman und Phil Knight
Hauptsitz Herzogenaurach, Deutschland Beaverton, Oregon, USA
Produkte Schuhe, Kleidung, Zubehör; bekannt für technologische Innovationen wie Boost-Schaumstoff und Primeknit-Technologie Schuhe, Kleidung, Zubehör; bekannt für technologische Innovationen wie ZoomX-Schaum und Carbonfaserplatten in Laufschuhen
Tochtergesellschaften Reebok; TaylorMade (bis 2017) Converse, Jordan Brand
Sponsoring Partnerschaften mit Bayern München, Lionel Messi, FIFA Weltmeisterschaft Athleten wie LeBron James, Serena Williams, Cristiano Ronaldo; Teams/Organisationen wie NBA, NFL
Finanzielle Daten Umsatz 2022: über 21 Milliarden Euro; Umsatz 2023: 21,4 Milliarden Euro Umsatz 51,4 Milliarden US-Dollar (leicht gestiegen von 51,2 Milliarden US-Dollar 2022/23)
Herausforderungen Wettbewerb mit Nike, Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie Hohe Lagerbestände, schwacher China-Markt
Nachhaltigkeit Verwendung umweltfreundlicher Materialien und Produktionsmethoden, Partnerschaft mit Parley for the Oceans zur Herstellung von recyceltem Plastik „Move to Zero“-Initiative, Ziel 100 % erneuerbare Energie bis 2025
Zukunft Ausbau der Marktpräsenz, neue innovative Produkte, digitale Transformation und E-Commerce, Nachhaltigkeit als zentraler Fokus Expansion, Stärkung der digitalen Präsenz, Direct-to-Consumer-Kanäle, Fokus auf Technologie und Nachhaltigkeit
Börsenwert  39,5 Milliarden US$  109 Milliarden US$

 

Adidas im Aufwind

So unterschiedlich die Geschichte beider Unternehmen ist, so unterschiedlich liefen auch die Entwicklungen am Aktienmarkt in jüngster Zeit ab. Während Adidas seit Oktober 2022 bereits von der Umstrukturierungsphantasie und ab Januar 2023 von einem neuen Unternehmenslenker (der übrigens von Puma kam) profitiert, stieg der Aktienkurs kontinuierlich an. Wir sehen also einen intakten Aufwärtstrend:

Nachdem die Kurse sich seitdem mehr als verdoppelt haben, ist eine Konsolidierung durchaus gesund. Zudem bremste die Dynamik auch medial ab, seit der DFB den Vertrag mit Adidas als Sponsor nicht verlängerte, sondern zu Nike wechselte. Ab 2027 wird unsere Nationalmannschaft dann mit dem Logo der US-Marke auflaufen.

Nike auf Mehrjahrestief gefallen

Die Aktien von Nike laufen jedoch weniger gut, oder hart formuliert, gar nicht! Wir bekamen mit den jüngsten Quartalszahlen, die kaum noch ein Wachstum und weiter schwindende Margen vorzeigen, neue Mehrjahrestiefs in der Aktie zu sehen:

Eine Entwarnung oder gar ein Long-Signal ist erst wieder in Sicht, wenn wir in die Kurslücke hinein und über die letzten validen Tiefs handeln. Solange sollte charttechnisch ein Einstieg verschoben werden, auch wenn man die Produkte selbst vielleicht sehr mag.

Das spricht für den Marktführer

Die Aktien von Adidas und Nike sind derzeit wie zwei Fußballmannschaften, die sich in unterschiedlichen Formkurven befinden. Während Adidas seit Oktober 2022 von einer Umstrukturierungswelle und einem neuen, von Puma stammenden CEO profitiert hat, und die Aktie in einem intakten Aufwärtstrend liegt, ist Nike auf der anderen Seite des Spektrums. Die jüngsten Quartalszahlen von Nike zeigen kaum Wachstum und sinkende Margen, was die Aktie auf neue Mehrjahrestiefs gedrückt hat.

Der Adidas-Kursanstieg könnte sich jedoch in einer gesunden Konsolidierungsphase befinden, insbesondere angesichts der Entscheidung des DFB, ab 2027 zu Nike zu wechseln. Diese Dynamik könnte in den kommenden Monaten noch einige Unsicherheiten bringen.

Nike hingegen braucht ein starkes Signal, um aus dem Abwärtstrend herauszukommen. Eine Erholung der Aktie ist erst in Sicht, wenn sie über die letzten validen Tiefs handelt. Trotz der gegenwärtigen Schwäche bleibt Nike als Marktführer und Innovationsführer im Sportbekleidungssektor ein langfristig attraktiver Kandidat.

Für Anleger stellt sich die Frage, ob sie auf die Stabilität und das momentane Momentum von Adidas setzen oder auf eine potenzielle Erholung und das langfristige Wachstumspotenzial von Nike vertrauen.

In der Welt des Investments, wie im Fußball, kann es sich lohnen, auf den Favoriten zu setzen. Daher könnte sich eine antizyklische Wette auf Nike als kluger Schachzug erweisen.

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