Adobe-Aktie: Keinesfalls ein KI-Verlierer

Adobe

Die Adobe-Aktie (WKN: 871981) gehörte in den letzten Monaten zu den schwächsten Performern unter den Technologiewerten. Seit Jahresbeginn hat der Grafiksoftwarehersteller mehr als -20% seines Wertes eingebüßt. Doch am Freitagmorgen setzt sich Adobe mit einem Plus von fast +15% an die Spitze des Nasdaq 100. Was steckt hinter dem Kurssprung?

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Gute Geschäftszahlen, erhöhte Prognose

Der Softwarekonzern übertraf mit seinen Zahlen für das am 31. Mai zu Ende gegangene zweite Quartal teilweise die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz stieg um 10% gegenüber dem Vorjahr auf 5,29 Milliarden US$ und traf damit genau die Konsensschätzung des Marktes. Das Ergebnis je Aktie lag mit 4,48 US$ hingegen über der Markterwartung von 4,39 US$.

Für den starken Kursanstieg sorgte aber zweifellos die Anhebung der Jahresprognose durch das Adobe-Management. Der Softwarekonzern hob seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr am unteren Ende um 100 Millionen US$ auf eine Spanne von 21,4 bis 21,5 Milliarden US$ an.

Noch deutlich fiel die Erhöhung der Ergebnisprognose aus. Während Adobe bislang von EPS in Höhe von 17,60 bis 18,00 US$ für das Geschäftsjahr 2023/24 ausging, peilt das Unternehmen nun eine Spanne von 18,00 bis 18,20 US$ an.

Wird Adobe durch KI obsolet?

Die Adobe-Aktie war in den vergangenen Monaten stark unter Druck geraten, weil Anleger sich zunehmend Sorgen machen, dass neue KI-Tools zur Bildgenerierung und -bearbeitung die sehr ausgefeilte, aber auch hochpreisige Software des Konzerns obsolet machen könnte. Anders gesagt: Wer mit DALL E, Midjourney und sonstigen KI-Programmen innerhalb weniger Sekunden ein Bild auf Basis eines Prompts erzeugen kann, wird nicht mehr mehrere Hundert oder Tausend Euro für Adobe Photoshop oder sonstige Bildbearbeitungsprogramme ausgeben.

Mit seinen jüngsten Ergebnissen und vor allem seiner Prognose gelang es Adobe, diese Sorgen ein wenig zu zerstreuen.

Adobe-Chef Narayan kommentierte die Entwicklung so:

Unser hochdifferenzierter Ansatz in Bezug auf KI und innovative Produktbereitstellung zieht ein wachsendes Kundenspektrum an und bietet bestehenden Nutzern einen höheren Mehrwert.

Adobe integriert selbst KI-Funktionen in seine Grafiksoftware und versucht darüber, seinen Kunden einen Mehrwert zu bieten – offenbar mit Erfolg.

Die Trendwende ist da

Die Adobe-Aktie befindet sich seit Ende Januar in einem massiven Abwärtstrend. Anfang Juni hat sie bei ca. 400 US$ vorerst einen Boden gefunden.

Der heutige Kurssprung ist von größter charttechnischer Bedeutung, da der Abwärtskanal dadurch nach oben durchbrochen wurde. Eine Trendwende ist nun wahrscheinlich.

Ein bärenstarkes Technologieunternehmen

Ich glaube, dass die Sorgen um die Verdrängung der Abobe-Produkte durch KI-Anwendungen übertrieben sind. Die Software des Konzerns wird vorwiegend von Kreativen mit sehr professionellen Ansprüchen eingesetzt. KI-Bildgeneratoren können inzwischen zwar einiges, aber eben auch nicht alles. Meiner Meinung nach verfolgt Adobe die richtige Strategie, seine Software durch KI-Tools an den Stellen zu ergänzen, an denen es sinnvoll ist.

Zudem ist Adobe ein immer noch stark wachsendes Technologieunternehmen. In den letzten drei Jahren hat der Softwarekonzern seinen Umsatz um 50% erhöht.

On top gehört Adobe zu den profitabelsten Softwarekonzernen der Welt. Die operative Marge lag im vergangenen Geschäftsjahr bei 35%.

Mit einem Forward-Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 ist die Adobe-Aktie in meinen Augen für ein Unternehmen mit einer so starken Marktposition, fantastischen Finanzkennzahlen und immer noch interessanten Wachstumsperspektiven sehr fair bewertet. Ich glaube, dass Anleger in den letzten Monaten den Nasdaq-Titel viel zu stark abgestraft haben.

Die Adobe-Aktie ist ein klarer Kauf. Das haben viele Anleger heute erkannt.

ℹ️ Adobe vorgestellt

  • Adobe mit Sitz im kalifornischen San José einer der weltweit wichtigsten und bekanntesten Software-Konzerne.
  • Das Unternehmen ist Marktführer bei Software für die Erstellung und Veröffentlichung eines breiten Spektrums von Inhalten, darunter Grafik, Fotografie, Illustration, Animation, Multimedia, Video und Druck.
  • Zu den wichtigsten Produkten von Adobe gehören die Bildbearbeitungssoftware Adobe Photoshop, die Illustrationssoftware Adobe Illustrator sowie die Dokumenten-Managementsoftware Adobe Acrobat Reader.
  • Adobe ist Mitglied in den US-Leitindizes S&P 500 und Nasdaq 100 und an der Börse aktuell ca. 205 Milliarden US$ wert.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Adobe. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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