Adobe: Glänzende Quartalszahlen, aber...

Sascha
12.06.20

Noch gestern fiel die Aktie des US-Softwarekonzerns Adobe (WKN: 871981), im Einklang mit dem Gesamtmarkt, wie ein Stein. Nachbörslich wurden dann jedoch wieder einmal herausragende Quartalszahlen vermeldet.

In der Folge stieg die Aktie daher heute zunächst auf über 411 US-Dollar und damit ein neues Allzeithoch. Inzwischen bröckeln die Kursgewinne jedoch langsam dahin. Grund genug für uns, dass wir uns das vorgelegte Zahlenwerk an dieser Stelle einmal näher ansehen. Waren die gestern vorgelegten Quartalszahlen auf den zweiten Blick doch nicht so herausragend?

Das meldete Adobe gestern Abend nachbörslich...

Konkret vermeldete das Management für das kürzlich abgelaufene zweite Fiskalquartal des leicht verschobenen Geschäftsjahres 2020 (stets per Ende November) einen Rekordumsatz in Höhe von 3,13 Milliarden US-Dollar. Dies entsprach einem Umsatzwachstum gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal von gut +14%. Darüber hinaus konnte das Unternehmen einen Gewinn je Aktie in Höhe von 2,45 US-Dollar einfahren, und damit ein Gewinnwachstum um knapp +34%.

Analysten hatten im Vorfeld auf einen Quartalsumsatz von 3,16 Milliarden US-Dollar bei einem Gewinn je Aktie von nur 2,33 US-Dollar getippt. Adobe verfehlte also die Umsatzschätzungen leicht, übertraf dafür aber die Gewinnschätzungen deutlich. In einem von der Corona-Krise geprägten Marktumfeld muss man die vorgelegten Quartalszahlen daher als glänzend bezeichnen, zumal es dem Management gelungen ist die Margen deutlich zu verbessern.

Analysten jubeln, doch die Aktie hat ein Problem!

Kein Wunder also, dass die Analysten die vorgelegten Quartalszahlen reihenweise bejubeln. So nennen die Analysten von Bernstein nun ein Kursziel von 424 US-Dollar (bisher: 363 US-Dollar), die Credit Suisse ein Kursziel von 425 US-Dollar (415 US-Dollar), Jefferies ein Kursziel von 470 US-Dollar (450 US-Dollar), JPMorgan ein Kursziel von 430 US-Dollar (325 US-Dollar), Morgan Stanley ein Kursziel von 450 US-Dollar (375 US-Dollar) sowie Stifel ein Kursziel von 426 US-Dollar (325 US-Dollar).

Das klingt alles nachvollziehbar, aber leider hat die Aktie ein Problem. Denn sie weist auf Basis der Umsatz- und Gewinnschätzungen für 2020 weist der Titel inzwischen ein KUV von knapp 15 sowie ein KGV von rund 55 auf. Demgegenüber steht ein Umsatz- und Gewinnwachstum um circa +18%. Damit wäre hier maximal ein KGV von 36 angemessen (dann läge das PEG bei eins). Mit anderen Worten: Die Aktie erscheint überbewertet, weshalb ich das Kursziel kurzfristig bei 385 US-Dollar sehe.

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