Adtran Holding-Aktie: -50% seit Erstnotiz – was nun?
Die Aktie von Adtran Holding (WKN: A3C7M6) hat nach der Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen für das erste Quartal massiv verloren, mittlerweile beträgt der Kursrückgang -26% und sie steht aktuell bei 9,70 €. Damit hat sie rund die Hälfte seit ihrer Erstnotiz im Juli 2022 verloren. Für die Aktionäre ist das ein herber Verlust; sie fragen sich daher, wie es jetzt weitergeht?
Die Adtran Holding ist ein amerikanischer Telekommunikations-Ausrüster, der Schwerpunkt liegt bei den Netzwerken, die auf Ethernet und Internet-Protokollen basieren, sowie optischen Verbindungen. Vergangenes Jahr erfolgte die Mehrheitsbeteiligung an der deutschen ADVA (WKN: 510300), ein Gewinn- und Beherrschungsvertrag wurde abgeschlossen. Neben dem Hauptsitz in Huntsville im US-Staat Alabama ist das der Konzern international tätig. Die Marktkapitalisierung beträgt 748 Millionen €.
Erstes Quartal enttäuschend
Die vorläufig gemeldeten Geschäftszahlen für das erste Quartal liegen deutlich unter der eigenen Prognose sowie unter den Markterwartungen. Sie sind noch ungeprüft und nur vorläufig.
Der Quartalsumsatz liegt zwischen 322 und 326 Millionen US$, erwartet wurde ein Wert zwischen 355 und 375 Millionen US$. Noch schlechter sieht es beim Ertrag aus. Die operative Marge liegt zwischen -2 und -1%, gerechnet wurde mit 5 bis 6,5%. Die Marktexperten hatten sogar 6,9 bis 8,4% angenommen.
Damit fiel das erste Quartal überraschend schwach aus. Auch ADVA hat hierzu wesentlich beigetragen. Es bestehen immer noch Lieferprobleme, diese haben zur schlechten Entwicklung beigetragen.
Starker Rückgang überrascht
Dass ein Rückgang bei den Geschäftszahlen eintrat, wurde in der Prognose angedeutet. Völlig überraschend ist jedoch die Stärke des Rückgangs. Die endgültigen Zahlen werden am 8. Mai veröffentlicht, hier wird wahrscheinlich mehr über die Ursachen für diese Entwicklung mitgeteilt.
Bei der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für 2022 sagte der ADVA-Finanzchef Uli Dopfer bezüglich der Profitabilität folgendes:
Wir gehen auch davon aus, dass wir von unserem Zusammenschluss mit Adtran profitieren werden und dass wir 2023 die ersten Umsatzsynergien sehen werden.
Viertes Quartal 2022 positiv
Das schlechte Abschneiden ist umso überraschender, als das vierte Quartal insgesamt erfolgreich verlief. Konsolidiert wurde ein Umsatz von 358 Millionen US$ erreicht.
Beim Konzernergebnis wurde aus einem Verlust im Vorjahresquartal ein Gewinn von 38,9 Millionen US$, hierin enthalten ist ein hoher Anteil einer Steuergutschrift. Ohne diese Steuergutschrift von rund 57 Millionen US$ wäre das Ergebnis ebenfalls negativ gewesen.
Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?
Insgesamt ist der Zusammenschluss aus Aktionärssicht enttäuschend verlaufen. Eine Halbierung des Kurses in einem so kurzen Zeitraum verdeutlicht die Probleme von Zusammenschlüssen. Es bleibt abzuwarten, wie diese Entwicklung zustande kam.
Das Hauptproblem bei dem Telekommunikations-Ausrüster ist die geringe Profitabilität. Langfristig macht der Zusammenschluss Sinn, durch die Hebung der Synergieeffekte kann es erhebliche Kosteneinsparungen geben.
Tipp: Vorerst abwarten
Meiner Meinung nach sollten Anleger die Aktie vorerst meiden. Solange ungewiss ist, was für die schlechte Entwicklung ausschlaggebend war, kann eine zukünftige Einschätzung nicht sinnvoll erfolgen.
Zudem sollte sich vor einem Einstieg eine Bodenbildung beim Kurs abzeichnen.
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