Adyen-Aktie -25%: Das steckt hinter dem Absturz

Die Kursentwicklung der Adyen-Aktie (WKN: A2JNF4) treibt Anlegern seit einigen Tagen die Tränen in die Augen. Nachdem der Titel des niederländischen Zahlungsdienstleisters Ende Juli noch auf ein neues Jahreshoch gestiegen war, ging es seit Anfang August um atemberaubende -38% bergab. Allein am Donnerstag rauscht die Adyen-Aktie um rund -25% in die Tiefe. Was erklärt den massiven Kurssturz?

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ℹ️ Adyen vorgestellt

Adyen ist ein niederländischer Dienstleister auf dem Gebiet der Zahlungsabwicklung. Mit der Software von Adyen können Unternehmen Zahlungen sowohl im stationären als auch im Online-Handel abwickeln. Zu den Kunden des Zahlungsdienstleisters zählen renommierte Konzerne wie Booking.com, H&M, Netflix und Uber. Das in Amsterdam ansässige Unternehmen ist Mitglied des Aktienindex Euronext 100. An der Börse ist Adyen aktuell mit ca. 32,5 Milliarden € bewertet.

Nachlassendes Wachstum und explodierende Kosten

Grund für den deutlichen Kursrückgang ist eine Kombination aus nachlassendem Wachstum und schwacher Margenentwicklung. Zwar stiegen sowohl das Transaktionsvolumen (um 23%) und der Umsatz (um 21%) im Vergleich zum Vorjahr, doch das Wachstum schwächte sich damit deutlich ab. Vor allem in der zweitwichtigsten Region Nordamerika fiel die Geschäftsentwicklung wesentlich schwächer aus, als erwartet.

Neben dem sich abschwächenden Wachstum hat Adyen mit einem starken Gewinnrückgang zu kämpfen. Die operative EBITDA-Marge brach im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 um 16% auf 43% ein. Trotz des Umsatzwachstums verringerte sich der operative Gewinn gegenüber dem Vorjahr absolut um rund 10%.

Als Grund für den Ergebnisrückgang nannte das Adyen-Management den massiven Ausbau des Personals. Allein in den ersten sechs Monaten stockte der Zahlungsdienstleister sein Personal um rund 550 Mitarbeiter auf insgesamt 3.900 auf. Die hohen Gehälter für Fachkräfte im IT-Bereich tragen ihren Teil zum Kostenwachstum bei.

Alle Widerstände durchbrochen

Charttechnisch ist die Adyen-Aktie schwer angeschlagen. Durch den Kurssturz am Donnerstag wurden alle Widerstände der letzten Monate mit einem Schlag durchbrochen.

Die Aktie notiert derzeit auf einem neuen Dreijahrestief. Die nächste Unterstützung zeichnet sich erst im Bereich von 880 € ab.

Das Schicksal von PayPal?

Die Adyen-Aktie scheint nun das Schicksal zu teilen, mit dem die PayPal-Aktie seit gut zwei Jahren zu kämpfen hat: Abflachendes Wachstum wird von Investoren bei vermeintlichen Growth Stocks massiv bestraft. Die Zeiten, in denen Wachstumsunternehmen ihre Anleger mit rosigen Zukunftsperspektiven bei Laune halten konnten, sind längst vorbei.

Ein Kauf der Adyen-Aktie drängt sich meiner Meinung nach trotz des Kursverfalls der letzten Tage nicht auf. Charttechnisch ist die Lage ein Desaster und es ist gut möglich, dass der Titel in den kommenden Tagen weitere Tiefststände testet.

Zudem zeigt die Kursentwicklung der PayPal-Aktie, dass auf einen starken Einbruch ein monatelanger Abwärtstrend folgen kann.

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