Airbus-Aktie: Jetzt kaufen oder noch abwarten?

Die Aktie des Luftfahrtkonzerns Airbus (WKN: 938914) bleibt weiterhin schwach und verliert am Montag weitere -2,2%. Aktuell steht sie bei 129,50 €. Seit dem Hoch im März bei rund 172 € beträgt der Rückgang insgesamt knapp ein Viertel. Neben der schwachen Börsenlage belastet die Aktie auch die rückläufige Geschäftsentwicklung. Was ist jetzt ratsam?

Weiter Lieferkettenprobleme

Während das erste Quartal insgesamt gut ausfiel, liegt das zweite Quartal deutlich unter den Vorjahreswerten. Von dieser Entwicklung ist der Halbjahresbericht vom 30. Juli geprägt. Der Umsatz in den ersten sechs Monaten verbesserte sich um 4% auf 28,8 Milliarden €. Das Segment Defence wuchs stärker als das Hauptsegment der Verkehrsflugzeuge.

Anders sieht es bei der Ertragslage aus. Hier machte sich der starke Ertragseinbruch im zweiten Quartal bemerkbar. Das bereinigte EBIT sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 47% auf 1,4 Milliarden €. Auch der Nettogewinn reduzierte sich gleichermaßen auf 825 Millionen €. Hier machten sich die geringeren Auslieferungen bemerkbar.

Der Hauptgrund für den Ertragsgrund ist jedoch die außerplanmäßige Abschreibung von rund 1 Milliarde € in der Raumfahrtsparte. Ohne diese Abschreibung wäre der Ertragsrückgang sehr moderat ausgefallen.

Konzernchef Guillaume Faury, kommentierte diesen Einmaleffekt so:

Unsere finanzielle Entwicklung im Halbjahr spiegelt hauptsächlich bedeutende Einmalaufwendungen in unserem Raumfahrtgeschäft wider. Wir gehen die Ursachen für diese Probleme an.

Gesenkte Prognose bestätigt

Bereits Ende Juni senkte der Konzern seine Jahreserwartungen. Ursache hierfür waren die genannten Probleme der Lieferketten sowie die Misere in dem Raumfahrsegment. Bei den Auslieferungen werden statt 800 Einheiten nur noch 770 erwartet. Das Ziel, monatlich 75 Einheiten der Modelle A-320, wurde auf 2026 verschoben.

Beim operativen Gewinn vor Steuern und Zinsen werden nur noch 5,5 Milliarden € erwartet – davor waren es 6,5 bis 7 Milliarden €. Insgesamt zeigt dies, dass das Unternehmen trotz des hohen Auftragsbestandes von 8.585 Einheiten sehr unter den Lieferproblemen leidet.

Potenzial begrenzt

Der Chart zeigt, dass der Kurs nur geringfügig über dem Tief vom Oktober letzten Jahres liegt. Die Prognosesenkung führte zu einem massiven Kursrückgang. Da vorerst mit keiner Verbesserung der Lieferkettenprobleme zu rechnen ist, dürfte auch das Potenzial auf Kurssteigerungen begrenzt sein.

Die Analysten hatten zuletzt ihre Einschätzungen nach unten revidiert. Der durchschnittliche Zielkurs mit 161,30 € liegt deutlich über dem jetzigen Kursniveau. Nur die Berenberg Bank mit 109 € sieht die Aktie momentan noch immer massiv überbewertet. Insgesamt stimme ich der Einschätzung der UBS mit einem fairen Wert von 150 € zu. Allerdings dürfte die Erreichung dieses Wertes vorerst noch dauern.

Bisher sprach die Dividendenrendite für die Aktie. Die zuletzt ausgeschüttete Gesamtdividende von 2,80 € entspricht aktuell einer Rendite von 2,1%. Aufgrund des Ertragseinbruchs könnte die Sonderdividende gekürzt werden.

Mein Fazit: Aufgrund der nervösen Börsenlage sollten die Anleger die weitere Kursentwicklung vorerst abwarten.