Airbus, Deutsche Börse, Infineon, Sartorius, DHL Group, Adidas: DAX-Ausblick
Der DAX (WKN: 846900) hat sich in der abgelaufenen Woche wieder etwas stabilisiert. Nach den jüngsten Korrekturen legte das größte deutsche Börsenbarometer mehr als 160 Punkte zu und schloss +0,9% höher mit 18.163 Punkten. Am besten schnitten die Papiere von Deutsche Börse ab, Infineon und Sartorius verzeichneten starke Abgaben. Was können Anleger in der neuen Woche erwarten?
Am Montag und am Dienstag tendierte der Markt etwas höher, schloss in beiden Fällen aber deutlich unterhalb des Tageshochs. Zur Mitte der Woche kam der DAX wieder etwas zurück, da wegen des Feiertages in den USA die Impulse von der US-Börse fehlten. Deutlich besser lief es am Donnerstag, wo sich der Index mit einer langen bullischen Tageskerze wieder oberhalb von 18.250 Punkten positionieren konnte. Der Freitag brachte am Großen Verfallstag aber wieder Abgaben mit sich, die zum Rutsch unter die 18.200-Punkte-Marke führten.
Erholung bleibt fragil
Der DAX hat nach den deutlichen Korrekturen aus der ersten Junihälfte wieder etwas Boden gutgemacht. Gleichwohl gestaltet sich die Erholung als mühsam. Das hat bereits die vergangene Woche gezeigt und dürfte den Markt auch weiterhin begleiten.
Schließlich sorgen die anstehenden Parlamentsneuwahlen in Frankreich Ende Juni/Anfang Juli, der drohende Zoll-/Handelsstreit mit China und die ungewisse Geldpolitik von EZB und Fed weiterhin für viel Unsicherheit. Zudem könnte eine Pause von der Rekordrallye in New York Druck auf die Kurse im DAX ausüben.
Das wird in der neuen Woche wichtig
In puncto Konjunkturdaten ist die Nachrichtendichte in der kommenden Woche überschaubar. Im Fokus steht dabei mit Sicherheit der aktuelle ifo-Geschäftsklimaindex, der am Montag veröffentlicht wird. Angesichts des Aufwärtstrends in der Industrie rechnen die Experten der Commerzbank auch mit einem Anstieg über alle Sektoren hinweg und einem Wert von 90,0 Punkten.
Daneben richtet sich die Aufmerksamkeit auch auf einige Konjunkturdaten aus den USA. Los geht es am Dienstag mit dem Verbrauchervertrauen, das angesichts der zuletzt gesunkenen Einzelhandelsumsätze von Interesse sein dürfte. Am Donnerstag folgen Auftragsdaten für langlebige Güter und am Freitag schließlich aktuelle Daten zu den persönlichen Konsumausgaben. Der PCE-Deflator gilt als das von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsmaß im Hinblick auf die Geldpolitik.
Zahlen und Ausblick des US-Konzerns FedEx, der am Dienstag nach Börsenschluss seine Bücher öffnet, könnten hierzulande auch bei den Papieren von DHL Group für Bewegung sorgen. Gleiches gilt für den Quartalsbericht von Nike (am Donnerstag nach Börsenschluss) im Hinblick auf die Adidas-Aktie.
Airbus und Deutsche Börse ziehen an
Zu Gewinnern der vergangenen Woche gehörten die Aktien des Flugzeugbauers Airbus, die unter dem Strich +3,31% gewannen und sich damit nach den jüngsten Korrekturen auf Höhe von 200-Tage-Linie bzw. 50-Wochen-Linie wieder stabilisieren können.
Noch besser lief es für die Deutsche Börse mit einem Wochenplus von +5,57%. Damit ist es gelungen, den Konsolidierungstrend seit dem Rekordhoch von Anfang März zu durchbrechen, was ein Kaufsignal zur Folge hat. Nun ist Weg zum Rekordhoch bei 194,45 € frei.
Infineon und Sartorius schmieren ab
Weniger gut lief es für die Papiere von Infineon, die im Zuge der Korrekturen im Chipsektor um -7% zurückkamen und damit wieder auf Höhe der 200-Tage-Linie (SMA200) liegen. Hier könnte sich nun eine neue Einstiegschance ergeben.
Noch schlimmer erging es Sartorius mit einem Wochendefizit von über -8%. Am Mittwoch war die Aktie zweistellig eingebrochen, nachdem sich das Unternehmen auf einer Healthcare-Konferenz der Citigroup in London sehr vorsichtig zum weiteren Jahresverlauf geäußert hat. Der Kurs sank auf den tiefsten Stand seit dem Frühjahr 2020 und trifft beim Versuch einer Erholung nun mit dem Vorjahrestief bei 181 € auf einen ersten Widerstand.
DAX wieder stabilisiert
Der DAX hat sich in der vergangenen Woche etwas vom jüngsten Kursrückgang erholt und demonstriert damit im Bereich der 18.000-Punkte-Marke deutliche Stärke. Fraglich bleibt, ob es sich dabei nur um einen Rebound im Rahmen einer längerfristigen Korrekturbewegung handelt oder den Beginn eines neuen Aufwärtsschwungs.
Ziel der Bullen muss es nun sein den im Wochenverlauf getesteten Widerstand bei 18.200/18.250 Punkten zu überwinden. Darüber wäre Raum für einen Anstieg zur 50-Tage-Linie (SMA50), die als Signalgeber für den kurzfristigen Trend gilt und damit eine wichtige Zwischenetappe auf dem Weg zu einem neuen Rekordhoch darstellt.
Auf der Unterseite stellen die 18.000 Punkte eine Schlüsselunterstützung dar, die durch die knapp darunter verlaufende 100-Tage-Linie zusätzliche Kraft bezieht. Wird diese Zone durchbrochen, liegen die nächsten Haltepunkte bei 17.800 Punkten und bei 17.626 Punkten.
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