Airbus, Merck, Covestro, Porsche AG: DAX-Überblick

DAX am Mittwoch
26.06.24 um 7:01

Nach einem starken Wochenbeginn ist der DAX (WKN: 846900) am Dienstag wieder deutlich zurückgefallen. Das größte deutsche Börsenbarometer büßte fast 150 Punkte ein und schloss -0,81% tiefer mit 18.177 Punkten. Auf dem Verkaufszettel ganz oben standen die Papiere von Merck und Airbus. Porsche AG und Covestro gehörten zu den Aktien mit den höchsten Gewinnen.

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Die deutschen Standardwerte starteten bereits schwächer in den Tag und kamen im frühen Handel deutlich zurück. Rund eine Stunde später markierte der Index sein Tagestief bei 18.075 Punkten. Von hier aus zogen die Kurse wieder an und erreichten am frühen Nachmittag ein Hoch bei 18.165 Punkten. Mit Eröffnung der Wall Street kam es noch einmal zu einem Rücksetzer bis auf 18.106 Punkte, doch im späten Handel zog der Markt wieder sukzessive an.

Airbus und Merck drücken auf die Stimmung

Der DAX hat am Dienstag die Wochenauftaktgewinne vom Montag wieder abgegeben. Getrübt wurde die Stimmung durch schlechte Unternehmensnachrichten. Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus senkte seine Jahresziele und rechnet nur noch mit einem bereinigten operativen Ergebnis (EBIT) von etwa 5,5 Milliarden €. Zuvor lag die Prognose noch bei 6,5 bis 7,0 Milliarden €.

Der Boeing-Konkurrent begründete den Schritt mit Abschreibungen in der Raumfahrtsparte und anhaltenden Schwierigkeiten in der Lieferkette bei Geschäftsmaschinen. Die Aktie verlor in der Folge fast -10% und sank auf den tiefsten Stand seit November.

Eine Hiobsbotschaft gab es auch vom Pharma- und Chemiekonzern Merck, der nach Misserfolgen bei zwei weit fortgeschrittenen Studien das ganze Forschungsprogramm beim Krebsmittel Xevinapant beendete. Händler sprachen von einer „bitteren Pille“, da dem Medikament Milliardenumsätze, also Blockbuster-Potenzial, zugetraut wurden. Der Kurs verlor letztlich knapp -6%.

Covestro und Porsche AG im Plus

Deutlich besser lief es für die Aktien von Covestro, die einen Tagesgewinn von +1,19% erzielten. Der Kurs profitierte von der Ankündigung eines Sparprogramms bis Ende 2028. Vor allem aber die konkreter werdende Übernahme durch den staatlichen Ölkonzern Adnoc aus den Arabischen Emiraten sorgt für Kaufinteresse.

Ebenfalls gefragt waren die Papiere der Porsche AG, die +1,08% aufschlugen und sich damit weiter von den jüngsten Kursrückgängen erholten. Seit dem Tief aus der vergangenen Woche hat die Aktie über +5% zugelegt. In der Bilanz seit Jahresbeginn stehen aber immer noch Kursverluste von mehr als -10% zu Buche.

Marktumfeld bleibt angespannt

Derweil bleibt das Marktumfeld weiter herausfordernd. Vor allem die unsichere politische Lage in Frankreich mit den anstehenden Parlamentsneuwahlen lässt Anleger Vorsicht walten. Der erste Wahlgang findet am 30. Juni statt.

Zudem werfen die Präsidentschaftswahlen in den USA ihre Schatten voraus. Am Donnerstag kommt es zur ersten TV-Debatte zwischen Präsident Joe Biden und Herausforderer Donald Trump.

Der unklare Zinskurs in den USA ist ein weiteres heikles Thema. Am Freitag erscheinen mit den persönlichen Konsumausgaben (PCE-Deflator) wichtige Inflationsdaten. Sie gelten als das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß im Hinblick auf die Geldpolitik.

DAX unterbricht Erholungskurs

Der DAX hat zuletzt auch von einem wieder anziehenden Dow Jones profitiert, der fünf Gewinntage in Folge verbuchte. Nun gab es aber dort erstmals wieder einen Verlusttag, was die Käufer auch hierzulande ausbremste.

Am Montag war der Index bis zur 50-Tage-Linie (SMA50) vorgestoßen, drehte auf diesem Niveau aber erst einmal nach unten ab. Nun wird es spannend zu beobachten, wie die Käufer am Mittwoch reagieren.

Gehen die Korrekturen weiter, könnte es zu einem weiteren Test der 100-Tage-Linie kommen, die bei 18.024 Punkten verläuft. Auch die 18.000 Punkte würden dann wieder in den Fokus rücken.

Seit Beginn der aktuellen Erholungsbewegung hatte es nach Rückschlägen aber immer wieder deutliche Gewinne gegeben. Das wird auch diesmal die Hoffnung der Börsianer sein. Bei einem Sprung zurück über die 50-Tage-Linie wären Anschlusskäufe in Richtung des Rekordhochs bei 18.892 Punkten möglich.

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