Aixtron-Aktie: Langfristig, nicht kurzfristig denken
In den letzten Handelstagen konnte die Aixtron-Aktie (WKN: A0WMPJ) ihren wochenlagen dramatischen Kursrückgang stoppen und eine kleine Gegenbewegung einleiten. Diese scheint am Donnerstagmorgen aber wieder mit einem Kursverlust von rund -1,5% zu Ende zu gehen. Konnte der MDAX-Konzern nicht mit seinen Zahlen für das Auftaktquartal überzeugen?
ℹ️ Aixtron vorgestellt
- Aixtron ist ein Hersteller von CVD-Anlagen (Chemical Vapour Deposition), mit denen Bauelemente für elektronische und opto-elektronische Anwendungen auf Basis von Verbindungs- und organischen Halbleitern produziert werden.
- In einigen Bereichen gehört das Unternehmen zu den weltweit führenden CVD-Anlagenherstellern.
- Das Unternehmen mit Sitz in Herzogenrath bei Aachen ist Mitglied im MDAX und im TecDAX und ca. 2,6 Milliarden € wert.
Gute Zahlen,...
Die Zahlen, die Aixtron am Donnerstag für das erste Quartal 2024 auf den Tisch legte, hören sich gut an. Der Chipindustrieausrüster steigerte seinen Umsatz im Jahresvergleich um satte 53% auf 118,3 Millionen €. Damit lag Aixtron am oberen Ende seiner eigenen Umsatzprognose von 100 bis 120 Millionen €.
Noch besser sieht es beim Ergebnis aus. Das Betriebsergebnis schoss im Vergleich zum Vorjahr um 183% auf 9,9 Millionen € hoch. Die EBIT-Marge verbesserte sich folglich von 3 auf 8%.
Auch die Prognose für das aktuelle Geschäftsjahr wurde vom Management bestätigt. Der Tech-Konzern aus Aachen peilt einen Jahresumsatz in einer Spanne von 630 bis 720 Millionen € an. Die EBIT-Marge soll sich auf 24 bis 26% belaufen. Für das laufende zweite Quartal prognostiziert Aixtron einen Umsatz von 120 bis 140 Millionen €.
...aber mit einem Haar in der Suppe
Eigentlich sollten diese Zahlen für ein Kursplus sorgen. Aber es gibt auch ein Haar in der Suppe, das für die negative Reaktion der Börse gesorgt hat, und zwar den Auftragseingang.
Er fiel im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 14% auf rund 120 Millionen €. Vergleichen mit dem Schlussquartal 2023 ist der Rückgang des Bestellvolumens noch größer. Anleger sollten in diesem Zusammenhang allerdings beachten, dass Aixtron im vergangenen Jahr noch stark vom Kapazitätsaufbau von Chipkonzernen profitiert hat.
Kommt die Trendwende?
Das Chartbild der Aixton-Aktie hat sich in den letzten Tagen etwas verbessert. Die wichtige Unterstützungszone bei 21 € hat vorerst gehalten. Sollte sie sich auch in den kommenden Tagen als robust erweisen, könnte dem MDAX-Titel eine charttechnische Trendwende gelingen.
Viele Gerüchte und Spekulationen
Die Aixtron-Aktie wurde in den letzten Monaten Opfer einer sehr negativen Berichterstattung durch zahlreiche Experten. Das Spektrum der Negativberichte reichte von einer deutlichen Abkühlung des Marktes für die so wichtigen Siliziumkarbid-Fertigungsanlagen über den Verlust wichtiger Kunden bis hin zu einer Abschottung des großen chinesischen Marktes.
Ich glaube, dass dabei zu Unrecht sehr viele Gerüchte und Spekulationen in den Kurs der Aixtron-Aktie eingepreist wurden. Zudem rate ich Anlegern, den Quartalszahlen von Aixtron nicht zu viel Bedeutung beizumessen. Aixtron ist ein Zulieferer für zyklische Branchen. Hinzu kommt, dass Projektstreichungen und -verschiebungen bei Kunden nicht unüblich sind. Insofern ist das langfristige Bild der Geschäftsentwicklung viel entscheidender als das kurzfristige.
Auf Jahre und nicht Quartale achten
In den letzten drei Jahren hat Aixtron seinen Umsatz um 130% gesteigert. Im selben Zeitraum wurde der operative Gewinn fast verfünffacht. Im Klartext für alle Anleger: Aixtron baut Anlagen, die nicht nur stark nachgefragt werden, sondern bei denen Kunden auch nicht stark auf den Preis schauen.
Hinzu kommen exzellente mittel- bis langfristige Geschäftsperspektiven. Chips auf SiC-Basis sind energieeffizienter und temperaturbeständiger als klassische Siliziumchips. Das macht sie sowohl für Elektroautos als auch für alternative Energieanlagen hochinteressant. Aber auch im Bereich der Galliumnitrid (GaN) Chips und MicroLEDs tun sich neue Anwendungen auf, die für zukünftiges Wachstum sorgen werden.
Die Aixtron-Aktie ist deshalb für mich ein klassisches Buy-and-hold-Papier. Anleger sollten sich nicht durch die Quartalsberichterstattung verrückt machen lassen, sondern auf die langfristige Entwicklung des Tech-Unternehmens achten. Und die ist verdammt gut und vielversprechend.
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