Aixtron-Aktie: Wo findet sie einen Boden?
Die Aixtron-Aktie (WKN: A0WMPJ) befindet sich weiter im freien Fall. Am Mittwochmorgen hat sie bei 14,89 € ein neues 52-Wochen-Tief markiert. Ist der Kursverfall nicht zu stoppen?
Kursrutsch im Tech-Sektor
Dem weltweiten Kursrutsch im Technologie-Sektor, erwähnt sei hier nur die abstürzende Nvidia-Aktie, kann sich auch Aixtron nicht entziehen. Die monatlichen Umsatzzahlen des US-Verbandes der Halbleiterindustrie jagen Schockwellen durch die Branche. Zudem hatte Chip-Gigant Nvidia kürzlich auch noch einen schwächer als erwarteten Ausblick präsentiert.
Infolgedessen verlor der Nasdaq 100 am Dienstag mehr als -3%. Bei der Aixtron-Aktie standen am Ende sogar mehr als -6% auf dem Kurszettel. Und am Mittwochmorgen sind es aktuell schon wieder rund -4%.
Analysten senken Kursziele
Zu allem Überdruss hat am Mittwoch auch noch das Analysehaus Jefferies sein Kursziel drastisch von 35 auf 27 € gesenkt. Die Kaufempfehlung wurde zwar beibehalten, doch Analystin Olivia Honychurch ist in ihrer Studie deutlich vorsichtiger geworden, was die Perspektiven des Anlagenbauers für das Jahr 2025 betrifft. Sie sieht eine anhaltende Schwäche bei SiC-Halbleitern, wenngleich diese Sorgen aus ihrer Sicht übertrieben seien.
Vergangene Woche hatte bereits Hauck Aufhäuser sein Kursziel reduziert, allerdings nur von 29 auf 28,20 €. Die Einstufung wurde auf „Buy“ belassen. Analyst Tim Wunderlich verwies insbesondere auf die vorsichtigere Investitionshaltung des US-Chipkonzerns Wolfspeed, über die wir kürzlich in diesem Artikel berichtet hatten. Die schwache Konjunkturlage wirkt sich hier aus.
Robuste Auftragslage
Angesichts dessen hilft es aktuell wenig, das Aixtron zuletzt auf eine robuste Auftragslage verweisen konnte. So lag der Auftragsbestand bei den Anlagen am Ende des Halbjahres bei rund 400 Millionen €, also nur 3% unter dem Vorjahreszeitraum. Zudem verwies der Anlagenbauer auf wichtige Neukunden und mögliche Folgeaufträge.
Nicht die Nerven verlieren
Meiner Meinung nach sind Anleger derzeit am besten damit beraten, bei der Aixtron-Aktie nicht ins fallende Messer zu greifen beziehungsweise sich allenfalls in sehr kleinen Tranchen einzukaufen. Und zwar deshalb, weil sich im Chartbild leider noch keine Bodenbildung abzeichnet.
Zudem dämmert es offenbar immer mehr der zuletzt euphorischen Investoren, dass der KI-Hype der vergangenen Monate deutlich übertrieben gewesen sein könnte und die Bewertungen vieler Tech-Aktien mit der Realität nicht Schritt halten können. Insofern gehe ich davon aus, dass hier noch mehr Dampf aus dem Kessel entweichen wird.
Das mit den utopischen Bewertungen vieler Titel trifft allerdings auf die Aixtron-Aktie ausdrücklich nicht zu. Sie ist nämlich mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 sehr moderat bewertet. Deshalb sollten Anleger, selbst wenn sie angesichts eines Wertverlustes von fast -60% in diesem Jahr auf Buchverluste blicken, unbedingt geduldig bleiben und nicht die Nerven verlieren. Mittelfristig wird das Papier wieder deutlich höher notieren.
ℹ️ Aixtron in Kürze
- Aixtron ist ein Hersteller von CVD-Anlagen (Chemical Vapour Deposition), mit denen Bauelemente für elektronische und opto-elektronische Anwendungen auf Basis von Verbindungs- und organischen Halbleitern produziert werden.
- In einigen Bereichen gehört das Unternehmen zu den weltweit führenden CVD-Anlagenherstellern. Der Hauptsitz befindet sich in Herzogenrath.
- Das Unternehmen ist Mitglied im MDAX und im TecDAX und wird an der Börse aktuell mit rund 1,77 Milliarden € bewertet.
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