Aixtron-Aktie: Starke Zahlen – was jetzt noch drin ist

Die Aixtron-Aktie (WKN: A0WMPJ) hat am Donnerstag mit deutlichen Kursaufschlägen auf die Zahlen zum zweiten Quartal reagiert. In der Spitze ging es für den MDAX-Titel um mehr als +14% auf 35,30 € nach oben, dabei handelt es sich um das höchste Kursniveau seit 2001. Aufgrund von prall gefüllten Orderbüchern traut sich das Unternehmen auch für das Gesamtjahr mehr zu. Was ist für die Aktie jetzt noch drin?

Aixtron vorgestellt
Aixtron ist ein weltweit führender Anbieter von Depositionsanlagen, mit denen Bauelemente für elektronische und opto-elektronische Anwendungen auf Basis von Verbindungs- oder organischen Halbleitermaterialien produziert werden. Hauptsitz ist Herzogenrath bei Aachen, darüber hinaus gibt es weitere Niederlassungen in Asien, den USA und in Europa. Derzeit liegt die Marktkapitalisierung bei 3,96 Milliarden €.

Q2-Zahlen überzeugen auf ganzer Linie

Am Donnerstagmorgen hat der Chipanlagenbauer seine Bücher geöffnet und die Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgelegt. Demnach stiegen die Erlöse in den drei Monaten bis Juni um fast 70% auf 173,5 Millionen €. Das war mehr, als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Im ersten Halbjahr legte der Umsatz um gut ein Drittel auf über 250 Millionen € zu.

Profitieren konnten die Nordrhein-Westfalen dabei von einer weiterhin regen Nachfrage nach SiC- und GaN-Anlagen.

Konzernchef Frank Grawert kommentierte dies wie folgt:

Der wesentliche Treiber für unser anhaltend starkes Wachstum ist die effiziente Leistungselektronik auf Basis von Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN).

Im Vergleich zu herkömmlichen Siliziumchips zeichnen sich SiC- und GaN-Chips durch eine höhere Energieeffizienz und eine größere Temperaturbeständigkeit aus. Diese Eigenschaften sorgen dafür, dass mehr Strom schneller geleitet werden kann, was besonders im Bereich Elektromobilität und bei erneuerbaren Energien von großer Bedeutung ist.

Genehmigung von Exportlizenzen als Umsatztreiber

Zugute kam Aixtron auch die Erteilung von zahlreichen Exportlizenzen. Deren Fehlen hatte die Geschäfte zuletzt ausgebremst und im Auftaktquartal zu einem Umsatzstau von 70 Millionen € geführt. Für die Genehmigung hatten die Behörden weitere Schutzmechanismen an den Anlagen gefordert, damit diese nur für ihren eigentlichen Zweck verwendet werden.

Nach Unternehmensangaben konnten durch die Genehmigungen nun Maschinen im Wert von mehr als 50 Millionen € ausgeliefert werden. Der verbleibende Teil der 70 Millionen € soll bis zum Jahresende abgearbeitet werden.

Ergebnis und Gewinn deutlich verbessert

Die starke Umsatzentwicklung hat auch die Ertragssituation deutlich verbessert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte um fast 160% auf 44,6 Millionen € zu, womit sich eine operative Marge von 26% ergab. Unter dem Strich stand ein Quartalsgewinn 40,4 Millionen €. Das war mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor.

Auch wenn nun zahlreiche Aufträge aufgrund der erteilten Genehmigungen abgearbeitet werden konnten, sitzt Aixtron weiterhin auf einem dicken Auftragspolster für Anlagen von 412,5 Millionen €.

Gesamtjahresziele angehoben

Die starke Geschäftsentwicklung lässt das Management noch zuversichtlicher nach vorn blicken. Für das Gesamtjahr werden nun Umsätze von 600 bis 660 Millionen € angepeilt. Bislang war man von 580 bis 640 Millionen € ausgegangen. Bei den Auftragseingängen traut sich der MDAX-Konzern auf Jahressicht einen Wert von 620 bis 700 Millionen € zu, zuvor lag die Spanne bei 600 bis 680 Millionen €. Die operative Umsatzrendite soll weiterhin zwischen 25 und 27% liegen.

Jefferies bleibt bullisch

Nicht nur an der Börse kommen die Zahlen und die angehobenen Umsatz- und Auftragsziele gut an, auch von den Analysten gibt es viel Lob. In einer ersten Reaktion hat das Analysehaus Jefferies seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 45 € bekräftigt. Es handelt sich weiterhin um das höchste Kursziel am Markt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass in den kommenden Tagen weitere Experten nachziehen werden.

Unsicherheit weg, Aktie haussiert

Die fehlenden Exportlizenzen sorgten zuletzt für viel Verunsicherung und haben die Geschäfte im ersten Quartal ausgebremst. In meinem letzten Artikel bin ich darauf näher eingegangen. Durch die nun erfolgten Ausfuhrgenehmigungen insbesondere nach China fällt ein großer Unsicherheitsfaktor weg, auch in den Köpfen der Anleger.

Bezeichnend ist, dass die Aktie mit dem deutlichen Kurssprung vom Donnerstag aus der langwierigen Seitwärtszone mit der oberen Begrenzung bei 32 € ausgebrochen ist. Außerdem gelang es, das Mehrjahreshoch aus dem Jahr 2011 bei 34,08 € zu überwinden.

Mein Fazit: Aus technischer Sicht ergeben sich damit gute Möglichkeiten für eine neue Aufwärtswelle. Langfristig betrachtet traue ich Aixtron aufgrund von Megatrends wie Elektromobilität, Digitalisierung und Energiewende ohnehin noch sehr viel zu. Die Aktie bleibt eine Investition für die Zukunft.

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