Aixtron: Vertrauen wächst wieder – auch in die Aktie?
Nach dem starken Kursanstieg von +4,2% zum Wochenstart korrigiert die Aktie von Aixtron (WKN: A0WMPJ) am Dienstag wieder leicht und steht aktuell bei 20,90 €. Nach der deutlichen Erholung Anfang Juli ist sie zuletzt in eine Seitwärtsbewegung übergegangen. Ist das der Beginn einer stabilen Bodenbildung? Und was kommt danach?
Auftragslage bessert sich
Die wichtigste Aussage im vorläufigen Quartalsbericht vom 4. Juli war, dass der Auftragseingang im zweiten Quartal sehr gut ausfiel. Mit 176 Millionen € befand er sich auf Vorjahresniveau. Zuletzt meldete das Unternehmen einen Folgeauftrag seitens des Halbleiterherstellers Nexperia. Neben dem zur Sic-Anlage (Silizium Carbonat) wurde zusätzlich eine GaN-Depositenanlage (Galliumnitrid) geordert. Über den Auftragswert wurden keine Angaben gemacht.
Achim Kempe, COO bei Nexperia B.V., beschrieb die Zusammenarbeit so:
Unsere strategische Partnerschaft mit Aixtron ist für uns von großer Bedeutung, da wir unsere technologischen Fähigkeiten und unsere Marktpräsenz im Bereich der Hochleistungs-Halbleiterproduktion weiter ausbauen.
Die Auftragseingänge dürften sich im zweiten Halbjahr weiter fortsetzen. Die Aufträge von heute sind die Umsätze von morgen. Diese Entwicklung zeigt, dass die Sorge vor einer Kundenabwanderung unberechtigt ist.
Prognosesenkung überbewertet
Mit der Veröffentlichung des Berichts für das zweite Quartal wurde auch die Jahresprognose gesenkt. Statt eines Umsatzes von 630 bis 720 Millionen € werden jetzt nur noch 620 bis 660 € erwartet. Im Vergleich zum Vorjahreswert mit 630 Millionen € ist im schlechtesten Falle ein Rückgang von 10 Millionen € zu erwarten. Wahrscheinlicher ist ein Umsatz auf Vorjahresniveau oder eine Verbesserung.
Die geplante Bruttomarge mit 43 bis 45% liegt auf dem Vorjahresniveau mit 44%. Etwas schlechter sieht es bei der EBIT-Marge aus. Hier werden 22 bis 25% statt 24 bis 26% erwartet – ein Jahr zuvor lag sie bei 25%.
Alles in allem ist die Prognosesenkung sehr moderat ausgefallen. Am 25. Juli werden die endgültigen Quartalszahlen gemeldet. Dann kann die gesamte Ertragslage im ersten Halbjahr bewertet werden. Für das laufende Quartal erwarte ich ähnliche Zahlen, insbesondere beim Auftragseingang.
Geduld ist gefragt
Der Kursrückgang seit Jahresanfang mit rund -40% ist aus meiner Sicht übertrieben. Aixtron ist ein hochprofitables Unternehmen mit einem sehr hohen Know-how. Die Chip-Produktion wird in den nächsten Jahren deutlich zunehmen, hierzu bedarf es Anlagenbauern wie dem Herzogenrather Technologiekonzern.
Wichtig ist zunächst, dass sich ein stabiler Boden bildet. Dies ist die Voraussetzung für einen Aufwärtstrend. Ich bleibe bei meiner Einschätzung des fairen Wertes von 32 €, in diesem Artikel bin ich darauf eingegangen.
Dass das Potenzial vorhanden ist, teilen auch mehrheitlich die Analysten. Der mittlere Zielkurs der jüngsten Analysen liegt bei 30,70 €. Die DZ Bank sowie Jefferies mit jeweils 35 € sehen die Aktie derzeit deutlich unterbewertet. Lediglich die UBS mit 21,90 hält die Aktie für fair bewertet.
Mein Fazit: Durch die zunehmenden Aufträge kehrt das positive Momentum zurück. Vorerst ist jedoch noch mit einer weiteren Seitwärtsbewegung zu rechnen. Insgesamt dürfte das laufende Geschäftsjahr ein Übergangsjahr sein.
ℹ️ Aixtron vorgestellt
- Aixtron ist ein Hersteller von CVD-Anlagen (Chemical Vapour Deposition), mit denen Bauelemente für elektronische und opto-elektronische Anwendungen auf Basis von Verbindungs- und organischen Halbleitern produziert werden.
- In einigen Bereichen gehört das Unternehmen zu den weltweit führenden CVD-Anlagenherstellern.Der Hauptsitz befindet sich in Herzogenrath.
- Das Unternehmen ist Mitglied im MDAX und im TecDAX und wird an der Börse aktuell mit 2,35 Milliarden € bewertet.
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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Aixtron. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.