AKASOL: Auf den Spuren von VARTA?
Bereits heute am frühen Morgen, nämlich um kurz nach halb Acht, legte die Darmstädter AKASOL (WKN: A2JNWZ) ihre aktuellen Halbjahreszahlen vor. Demnach gelang es der Gesellschaft ihren Umsatz im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2019 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum von 9,3 auf 19,2 Mio. Euro mehr als zu verdoppeln. Ferner konnte das Management, trotz steigender Strukturkosten, letzten Endes einen positiven Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 200.000 Euro ausweisen.
Der Auftragsbestand zum Stichtag 30. Juni 2024 reduzierte sich dabei nur leicht von zuvor 1,47 auf nunmehr 1,45 Mrd. Euro. Mit einem EBIT in Höhe von 200.000 Euro lag die EBIT-Marge bei gut 1,0% (nach -11,4% im Vorjahr) und damit noch im Rahmen der Erwartungen des Managements. Dementsprechend spricht CEO Sven Schulz auch davon, dass AKASOL geliefert habe und alle Kundenbedürfnisse planmäßig erfüllen konnte. Doch damit gibt sich der Unternehmenslenker mit dem Erreichten noch längst nicht zufrieden.
So hat man bereits den Auswahlprozess für den geplanten nordamerikanischen Standort abgeschlossen und möchte diesen, auch mit Hilfe entsprechender Subventionen in Höhe von 2,2 Mio. US-Dollar durch den Bundesstaat Michigan, im Großraum Detroit errichten. Dabei soll die Serienfertigung dort bis Mitte des kommenden Jahres 2020 planmäßig anlaufen, wobei ein Drittel der Produktionskapazität schon für heutige Bestandskunden reserviert ist. Folglich zeigt sich der Vorstand sehr zufrieden – und hat folgerichtig die eigenen Prognosen für 2019e nochmals bestätigt.
Meine Umsatz- und Gewinnschätzungen für 2019e und 2020e
Ich bin jedoch etwas vorsichtiger in meinen Prognosen als der Vorstand von AKASOL und erwarte daher im laufenden Geschäftsjahr 2019e einen Jahresumsatz von ca. 60 Mio. Euro bei einem EBIT von „nur“ 3,5 Mio. Euro. Im kommenden Geschäftsjahr 2020e sollte der Jahresumsatz dann wohl auf über 120 Mio. Euro klettern, wobei eine Gewinnprognose schwierig ist. Denn einerseits dürfte der höhere Umsatz auch mehr Gewinn in die Kassen spülen. Andererseits fallen eben auch Kosten für die Inbetriebnahme des neuen US-Werks an.
Zu den aktuellen Kursen um 41,50 Euro weist die Gesellschaft eine Marktkapitalisierung von gut 250 Mio. Euro auf. Demgegenüber steht wohl ein Jahresumsatz 2019e von rund 60 Mio. Euro sowie ein Jahresumsatz 2020e von über 120 Mio. Euro. Das KUV 2019e beträgt also ca. 4,2 und sinkt dann für 2020e auf nur noch ca. zwei. Somit kann man die Aktie auf Basis der fundamentalen Bewertung sicherlich nicht als Schnäppchen bezeichnen. Angesichts der hohen Wachstumsraten halte ich die Bewertung jedoch auch nicht für übertrieben hoch.
Zumal eine Aktie aus der Peer Group wie VARTA derzeit ein KUV 2019e von ca. neun aufweist und dieses hier auch im kommenden Jahr 2020e kaum unter sieben sinken dürfte. Auch wenn man sicherlich konstatieren muss, dass VARTA – anders als AKASOL – bereits hochprofitabel arbeitet. Alles in allem sehe ich die Aktie von AKASOL daher durchaus auf den Spuren von VARTA und würde spekulativ orientierten Anlegern empfehlen sich den Titel mal näher anzuschauen. Denn das Kursziel auf Sicht eines Jahres sehe ich durchaus mindestens zwischen 55 und 60 Euro!