Name | ISIN / WKN | Symbol | Heimatbörse | Beyond Meat IR | Beyond Meat News |
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Beyond Meat | US08862E1091 / A2N7XQ | BYND | Nasdaq | hier klicken | hier klicken |
Beyond Meat - Profil
Beyond Meat – zu Deutsch: „Jenseits von Fleisch“ – ist ein US-amerikanischer Produzent von veganen Fleischersatzprodukten. Das Unternehmen wurde einst im Jahr 2009 vom ehemaligen CEO von Ballard Power, Ethan Brown, unter dem Namen Savage River gegründet. Zu den Geldgebern der ersten Stunde ("Startup-Investoren") gehörten Microsoft-Mitgründer Bill Gates (via Cascade Investment), Twitter-Mitgründer Biz Stone sowie der im Silicon Valley sehr bekannte Venture Capital-Geber Kleiner Perkins Caufield & Byers.
Der Börsengang (IPO) des Unternehmens erfolgte am 1. Mai des Jahres 2019. Angeboten wurden seinerzeit 9,625 Millionen Aktien zu 25,00 USD pro Stück. Somit sind der Gesellschaft durch den Börsengang rund 240 Millionen US-Dollar (brutto) zugeflossen. Der erste Börsenkurs wurde dann schon mit 46,00 USD und damit 84 Prozent über dem Ausgabepreis festgestellt. In den ersten Wochen entstand, auch angefeuert durch die Medien, ein regelrechter Hype um Unternehmen und Aktie.
Alle wollten plötzlich Beyond Burger probieren...
So verhandelte beispielsweise der Lebensmitteldiscounter Lidl mit Beyond Meat über eine Aufnahme in sein Produktsortiment. Die Verhandlungen verliefen schließlich erfolgreich und Lidl bot die veganen Burger zu einem vergleichsweise günstigen Preis an, wodurch sie schnell ausverkauft waren was den Hype noch befeuerte. Dabei hätten Verbraucher die veganen Burger problemlos, nur ein klein wenig teurer, bei Edeka bekommen können. Eine Großpackung war zu dieser Zeit zudem im Sortiment des Lebensmittelgroßhändlers Metro zu haben.
Am 7. Juni 2019 nach Börsenschluss vermeldete das Unternehmen dann erstmals seine Quartalszahlen. Diese fielen deutlich besser als erwartet aus, was die Aktie weiter nach oben katapultierte. Das Management um Gründer und CEO Ethan Brown betonte, dass die Nachfrage nach den Produkten in allen Regionen hoch sei und man versuche alle Kunden zufrieden zu stellen. Deshalb baue man auch bereits an einer Fabrik in den Niederlanden, um so Engpässe auf dem europäischen Markt zu vermeiden.
Startup-Investoren machten massiv Kasse!
Nachdem die Aktie in der Spitze auf ein Allzeithoch von über 230 USD geschossen war, wurde jedoch plötzlich erstmals Wasser in den Wein gegossen. Denn das Unternehmen kündigte ein sogenanntes Secondary Offering an, in dessen Rahmen neben Unternehmensinsidern wie CEO Ethan Brown auch die bekannten Startup-Investoren größere Aktienpakete versilbern wollten und dies letztendlich auch taten. Dabei wurden diese Aktien zu einem Preis von 160 USD pro Stück veräußert, was deutlich über dem Ausgabepreis der Aktie von 25 USD lag.
Zugleich lag es jedoch ebenso deutlich unter dem – bis heute nicht mehr annähernd wieder gesehenen – Allzeithoch. Nach diesem Second Offering wurde es stiller um Unternehmen und Aktie. Nur die Ankündigung, dass der Fastfoodgigant McDonald’s die Produkte von Beyond Meat in ausgewählten Restaurants in Kanada testen wollte, sorgte kurzfristig noch einmal für eine gewisse Euphorie unter den Anlegern. Inzwischen hat McDonald’s diesen Test beendet, ohne dass man anschließend Großaufträge an die Gesellschaft vergeben hätte.
Fazit: Hochinteressant, aber...
Viele Anleger, gerade auch solche denen ethische Investments sehr wichtig sind, sehen in Beyond Meat einen "Gamechanger" à la Amazon und setzen daher auf die Aktie. Dabei werden jedoch gewisse Dinge meines Erachtens einfach ausgeblendet. So gibt es zwar einen Trend hin zu einer gesünderen Ernährung, sprich: einer vegetarischen oder gar veganen Ernährung. Aber die Mehrheit der Menschen folgt diesem Trend noch längst nicht und solche Trends (Stichwort: Mode!) können sich auch schnell wieder ändern.
Wer daher auf Beyond Meat setzt, muss schon an eine nachhaltige Veränderung bei den Ernährungsgewohnheiten der Menschen glauben, was sehr idealistisch anmutet. Aber selbst, wenn man mit dieser Einschätzung richtig liegen sollte, stehen Beyond Meat schon heute zahlreiche Großkonzerne als Wettbewerber gegenüber, allen voran natürlich der Schweizer Gigant Nestlé. Wie sich ein Startup gegen einen solchen Weltkonzern behaupten kann, dürfte spannend zu beobachten sein. Zumal wohl selbst die Startup-Investoren an einem Erfolg zweifeln...