Albemarle-Aktie -60% in einem Jahr – jetzt zuschlagen?

Die Albemarle-Aktie (WKN: 890167) sackte am Mittwoch um über -3% ab, nachdem das Unternehmen seine Q3-Zahlen sowie einen Gesamtjahresausblick bekanntgegeben hat. Seit mehreren Monaten werfen Anleger nun schon die Anteile des Lithium-Spezialisten aus ihren Depots. Der Wertverlust seit dem Allzeithoch vor 12 Monaten beträgt -60%. Eine günstige Einstiegsgelegenheit?

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ℹ️ Albemarle vorgestellt

Die Albemarle Corporation ist ein US-Spezialchemiekonzern mit einem breiten Produktspektrum, das von Lithiumprodukten über Flammschutzmittel und Katalysatoren bis zu Chemikalien zur Oberflächenbehandlung reicht. Eigenen Angaben zufolge ist Albemarle der weltgrößte Produzent von Lithium und Lithiumverbindungen. Der Konzern mit Sitz in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina ist an der Börse 14 Milliarden US$ wert.

Werden die aktuellen Lithiumpreise für den Rest des Jahres anhalten?

Mit seinem Finanz-Update zum dritten Quartal hat Albemarle hinsichtlich der Aussichten für das Gesamtjahr 2023 gemischte Zahlen vorgelegt. So rechnet der Konzern damit, dass der Nettoumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 30 bis 35% steigen wird. Die Mehreinnahmen sind den Angaben nach vor allem auf neue Bergbau- und Umwandlungskapazitäten zurückzuführen, die ein entsprechendes Volumenwachstum bei der Energiespeicherung bewirken.

Ergebnisseitig geht das Management jedoch von einem Einbruch aus. So soll das bereinigte EBITDA gegenüber dem Vorjahr um 5% zurückgeht, was hauptsächlich auf niedrigere Energiespeicherpreise sowie die Realisierung höherer Spodumenpreise zurückzuführen ist.

Der Netto-Cashflow aus dem operativen Geschäft soll zwischen 600 und 800 Millionen US$ landen. Die Investitionsausgaben des Unternehmens werden den Angaben nach voraussichtlich in einer Spanne zwischen 1,9 und 2,1 Milliarden US$ liegen.

Albemarle-CEO Kent Masters teilte zudem mit:

Im dritten Quartal haben wir neue strategische Partnerschaften geschlossen und unser bestehendes Joint Venture MARBL optimiert, um Albemarle besser für langfristiges Wachstum zu positionieren. Unsere Investitionen auf der ganzen Welt schreiten weiter voran, wobei das Meishan-Projekt früher als geplant Anfang 2024 fertiggestellt werden soll. Durch unser Betriebsmodell Albemarle Way of Excellence sind wir auf dem besten Weg, im Jahr 2023 Produktivitätssteigerungen in Höhe von mehr als 170 Millionen US$ zu erzielen.

Was macht die Dividende?

Die geringeren Erträge auf Stufe EBITDA, die für das laufende Jahr erwartet werden, hindern Albemarle jedoch nicht daran, weiterhin regelmäßig Dividenden auszuzahlen. So hatte der Chemiekonzern vergangene Woche bereits bekanntgegeben, eine vierteljährliche Dividende von 0,40 US$ pro Aktie beschlossen zu haben. Die nächste Auszahlung erfolgt am 2. Januar.2024 an jene Aktionäre, die bis zum Geschäftsschluss am 15. Dezember 2023 im Aktienregister eingetragen sind.

Mein Fazit: Abwarten und Tee trinken

Die Elektromobilität und die Lithiumbranche befinden sich weltweit noch in den Anfängen eines großen Trends. Aus Anlegersicht besteht meiner Meinung nach aber keine Eile, größere Positionen bei Albemarle und Co. aufzubauen.

Der Lithium-Sektor hat zwar großes Potenzial; beinah täglich kommen jedoch neue Technologien auf den Markt, welche mit weniger oder komplett ohne Lithium auskommen. Diese Technologien und das vergangene, impulsive Hochfahren der Abbaumengen wirken sich derzeit negativ auf den Lithiumpreis aus.

Auch wenn Albemarle derzeit mit einem attraktiv niedrigen KGV von 5 bewertet ist: Solange beim Lithiumpreis sowie beim Aktienkurs des Unternehmens keine Stabilisierung in Sicht ist, sollten Anleger vorerst von der Aktie Abstand nehmen.

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