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Albireo Pharma: SD-Jubiläumsrakete liefert +115%

Jens Lion / 09.09.20 / 11:55

Unsere Jubiläumsrakete Albireo Pharma (WKN: A2DF99) knallte gestern dank positiver Studienergebnisse auf bis zu 49,00 US-Dollar und damit +115% auf unseren Empfehlungskurs von 22,78 US-Dollar – was steckt dahinter und was ist zu tun?

Mit der heutigen News wird klar: Odevixibat wird aller Voraussicht nach in den USA und der EU die Zulassung erhalten. Beide primären Endpunkte der Zulassungsstudie wurden mit sehr hoher statistischer Signifikanz getroffen. Die Ergebnisse sind nicht perfekt – während es Patienten in den Medikamentenarmen zwar deutlich besser ging, hätten wir gerne gesehen, dass der Anteil der Patienten, die profitieren, noch etwas höher liegt.

Dennoch: Der medizinische Bedarf nach überhaupt einer Therapie als mögliche Alternative zur Lebertransplantation und zur Verbesserung der Lebensqualität ist sehr hoch. Außerdem winkt ein Priority Review Voucher bei US-Zulassung im Wert von etwa 100 Millionen US-Dollar, möglicherweise noch nächstes Jahr.

Frische Gelder über Kapitalerhöhung

Über dem Kurs schwebt nun das übliche Biotech-Gespenst nach guten Daten: Ist eine Kapitalerhöhung nun der nächste Schritt? Da Albireo das Asset Odevixibat auch in zahlreichen anderen Indikationen in klinischen Studien testet und erste Umsätze wohl erst spät im Jahr 2021 realistisch sind, muss durchaus noch ein Finanzloch geschlossen werden. Gestern nachbörslich dann die Bestätigung: Bis zu 3,45 Millionen weitere Aktien werden angeboten.

Das ist absolut im Rahmen und stärkt die Kapitalbasis der Firma bis zum voraussichtlichen Kommerzialisierungsstart in den USA. Wir rechnen mit einem Zuteilungspreis von 37,50 USD bis 40 USD, wodurch der Firma zwischen 120 und 130 Millionen Euro netto zufließen sollten. Damit wäre Mittelaufnahme bis zur Zulassungsentscheidung ein Randthema und zur Zulassung könnte man weitere notwendige Mittel wohl über Fremdkapital aufnehmen, welches dann durch die Kommerzialisierung gedeckt ist. Läuft nun alles nach Plan – und seit dem Reverse Merger mit unserer Biodel vor einigen Jahren liefert das Management konstant– käme das Unternehmen ohne weitere Verwässerung aus und könnte mit Fremdkapital den Sprung zur Profitabilität schaffen.

Das Management plant jedenfalls, Odevixibat weitgehend allein zu vertreiben. Außerhalb der USA und der EU wird allerdings ein Partner präferiert. Entsprechende Gespräche wurden laut Management auch bereits geführt. Einen Lizenzdeal in den nächsten Monaten halten wir für realistisch. Da es sich bei PFIC um eine seltene Krankheit ohne Behandlungsmöglichkeit handelt, ist der Vertrieb vergleichsweise einfach. Mit der Ansprache von einigen Fachzentren würde ein Großteil der Kundschaft schon erreicht werden, da die Patienten für gewöhnlich Fachzentren aufsuchen.

Seit 2016 sind SD-Leser in erster Linie mit dabei und konnten mehrmals signifikant von der Aktie profitieren. Wer den Wert seit unserer Erstempfehlung damals gehalten hat, konnte sogar über +500% Gewinn einfahren.

SD-Leser feiern +115% Kursgewinn in 7 Monaten

Mit unserer Jubiläumsrakete konntest Du das typische No Brainer Club-Feeling einmal aus erster Reihe miterleben und +115% Kursgewinn seit Februar einfahren (siehe Jubiläums-Sonderreport). Wir konzentrieren uns zunächst auf die unserer Meinung nach sicheren Prozente. Nähert sich die Firma aber einem Ereignis wie diese Datenveröffentlichung, stellen wir uns systematisch die Frage: Mit welcher Wahrscheinlichkeit treten welche Szenarien und Kurse ein? Basierend darauf, nehmen wir einen Teil der Gewinne bis hin zur gesamten Position vom Tisch. So können sich konservativere Anleger auch bei Biotech-Aktien auf antizipierbare Renditen konzentrieren, während risikobereitere Anleger dabei bleiben können und die Chance auf einen kurzfristigen Multibagger wahren.

Albireo hat das Langfristpotenzial sicher nicht ausgeschöpft. Odevixibat alleine kann eine Bewertung von einer Milliarde US-Dollar durchaus rechtfertigen. Dafür sind aber noch einige Indikationserweiterungen notwendig, die erst in den nächsten Jahren hinzukommen könnten.

Für uns ist klar: Wir konzentrieren uns im NBC darauf, mit anderen Aktien wieder mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Geld zu verdienen. Wer das vergleichsweise geringe Zulassungsrisiko nicht scheut und eine kommerzielle Story von Anfang an begleiten möchte, kann bei Albireo durchaus investiert bleiben.

Bis sich diese "langsamen Prozente" aber realisiert haben, vergeht vermutlich einige Zeit. Wir bevorzugen es, bis dahin lieber mehrmals "No Brainer-Prozente" zu spielen. Wie sich diese Strategie im Laufe eines Jahres schnell aufaddieren kann, erfährst Du  unter anderem hier in meinem Performance-Artikel. Der kurzfristig optimale Fall für Anleger wäre eine Übernahme.

Albireo ist eine klassische "Bolt-on-Akquisition", welche ein bestehendes Pharmaportfolio gezielt um zeitnahe und realistische Umsätze mit signifikantem Langfristpotenzial erweitert. Verlassen würden wir uns darauf nicht, auch wenn einige Charakteristika im Falle von Albireo für eine überdurchschnittlich hohe Wahrscheinlichkeit einer Übernahme sorgen.

Interessenkonflikt: Autor, Herausgeber, Mitarbeiter und NBC-Clubmitglieder halten selbstverständlich Aktien der hier besprochenen Unternehmen. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber, Mitarbeiter und NBC-Clubmitglieder beabsichtigen die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

Zugehörige Kategorien: Biotech-AktienPerformanceSmall Caps
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