Albireo Pharma: Sind diese Daten die Trendwende?

11.10.22

Winkt hier die nächste Zulassung? Aktionäre von Albireo Pharma (WKN: A2DF99) können sich über starke Studiendaten freuen. Eine Erweiterung des bestehenden Vertriebs in den nächsten Monaten ist damit realistisch geworden. Muss Wettbewerber Mirum Pharmaceuticals jetzt zittern?

Albireo Pharma konzentriert sich in der Medikamentenentwicklung auf seltene Leberkrankheiten und kann mit Bylvay bereits ein global zugelassenes Vertriebsprodukt und erste Umsätze aufweisen.

Angriff auf Mirum gestartet

Mit den heutigen Studiendaten in der Indikation des Alagille-Syndrom kann Albireo auf den ersten Blick durchaus überzeugen. Bisher ist lediglich ein Medikament von Wettbewerber Mirum mit ähnlicher Wirkungsweise zugelassen.

Obwohl der Vertrieb noch nicht lange läuft, konnten zuletzt schon 17,5 Millionen US im abgelaufenen Quartal erlöst werden. Das stellt für Albireo einen attraktiven Markt dar, wo die heutige Marktkapitalisierung zu Kursen von 24,20 US$ nur 475 Millionen US$ beträgt.

Vergleich sehr schwierig

Ein Vergleich der Studiendaten stellt sich als sehr schwierig heraus. Wie so oft bei sehr seltenen Krankheiten wird zunächst eine Auswirkung auf Krankheitssymptome untersucht, in dem Fall ist das unter anderem ein starker Juckreiz. Hier können beide Firmen überzeugen. Da sie unterschiedliche Messmethoden verwenden, ist ein direkter Vergleich aber weder angemessen noch sinnvoll.

Wo Albireo auf den ersten Blick aber punkten kann, ist die Verträglichkeit. Wegen erhöhter Lebermesswerte und anderer Probleme hatte Mirum in seiner Zulassungsstudie Abbrecher zu verzeichnen. Keiner der Probanden in der Studie von Albireo brach diese ab – ein sehr positives Zeichen!

Medikament bereits zugelassen

Der untersuchte Wirkstoff ist unter dem Markennamen Bylvay bereits in den USA und der EU zugelassen. Albireo könnte also vergleichsweise zügig eine Indikationserweiterung erzielen.

Zusammen mit den Studiendaten veröffentlichte das Unternehmen die vorläufigen Umsatzzahlen zum abgelaufenen Quartal. Mit 7 Millionen US$ Quartalsumsatz hängt das Medikament den hohen Erwartungen weiter hinterher, offensichtlich gibt es anhaltende Schwierigkeiten, volle Unterstützung der Versicherer für das teure Medikament zu sichern.

Langfristige Vorteile ungewiss

Weiter unsicher ist, ob das Medikament für Patienten langfristige Vorteile aufweist. Hier muss das Unternehmen in den nächsten Jahren noch zeigen, dass die Vorteile über eine Reduktion des Juckreizes hinausgehen. Dass 385.000 US$ Jahreskosten hierfür doch sehr hoch angesetzt sind, dürfte jeder Versicherung klar sein.

Im besten Fall können die Wissenschaftler nachweisen, dass eine Lebertransplantation für zahlreiche Patienten entweder deutlich verzögert oder sogar verhindert werden kann. Sowohl Albireo als auch Mirum haben diesen Beleg noch nicht zweifelsfrei geliefert.

Meiner Meinung nach ist Albireo derzeit aufgrund der niedrigeren Bewertung die attraktivere der beiden Aktien. Dennoch muss ich das Papier nach +115% Rendite in 2020 derzeit nicht unbedingt im Depot haben.

Deutlich wahrscheinlichere Profite erwarte ich mir aber persönlich aus einem anderen Biotech-Wert. Meinen vollkommen kostenlosen Sonderreport findest Du hier!

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