Aleo Solar: Der Squeeze-out kann kommen

Marc Rendenbach
17.12.14

aleosolarKracher bei Aleo Solar (WKN: A0JM63): Die Robert Bosch GmbH wird nach einer Einigung mit der Deutsche Balaton AG und deren Großaktionär Delphi Unternehmensberatung AG zukünftig über 95% an der in Liquidation befindlichen Gesellschaft kontrollieren und kann somit ein Squeeze-out-Verfahren forcieren. Beachtlich: Die von Deutsche Balaton und Delphi erworbenen Anteile lässt sich Robert Bosch 6 Euro je Stück kosten, nachdem der Aktienkurs in den letzten Tagen noch um die 1,60 Euro notierte. Spekulationen, wonach nun auch alle Minderheitsaktionäre eine ähnlich hohe Abfindung erwarten könnten, treiben den Kurs des Solarunternehmens heute um zeitweise 100% auf über 3 Euro in die Höhe. Bosch dürfte den hohen Preis allerdings vor allem deshalb gezahlt haben, um sich der klagewilligen Deutsche Balaton AG zu entledigen und Sonderprüfungen sowie Schadensersatzansprüchen zu entgehen. Die Beteiligungsgesellschaft hatte entsprechende Schritte angekündigt, nachdem das operative Geschäft im Frühjahr an ein asiatisches Bieterkonsortium verkauft worden war.

Der Mischkonzern Bosch will sich seit längerem von seinem Solar-Abenteuer trennen und Aleo Solar vollständig abwickeln. Die Deutsche Balaton vermutete Quersubventionen auf Kosten der Solar-Minderheitsaktionäre und stockte ihren Anteil am Unternehmen auf, um damit die eigene Verhandlungsposition zu verbessern - mit Erfolg, wie sich spätestens jetzt zeigt. Ob nun alle Aktionäre eine hohe Barabfindung erwarten können, bleibt vorerst fraglich. Auch, ob es überhaupt ein Angebot an Aktionäre geben wird, ist keineswegs klar. So könnte es auch einfach zu einem zeitnahen Delisting von Aleo kommen. Weiteren Ärger dürfte sich der Großkonzern aber sicher ersparen wollen, was ein Abfindungsangebot wahrscheinlich macht. Bei dem geringen Streubesitz sollte der finanzielle Einsatz ohnehin überschaubar bleiben.

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