Alibaba-Aktie: Reichlich Vorzüge für Langzeitanleger
Es ist gelinde gesagt überraschend, dass die Alibaba-Aktie (WKN: A117ME) seit der jüngsten Quartalszahlenvorlage vor 10 Tagen um -5% abgerutscht ist. Starke Ergebnissen, eine niedrige Bewertung, eine Bilderbuch-Bilanz und zuletzt große Käufe von institutionellen Investoren: Was wollen Anleger eigentlich noch mehr?
Alibaba ist der führende chinesische Online-Marktplatz. Neben seinem Kerngeschäft im E-Commerce baut der Konzern nach dem Vorbild von US-Konkurrent Amazon weitere Standbeine auf, insbesondere im Bereich Cloud Computing. An der New Yorker Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von rund 230 Milliarden US$.
Bilderbuch-Bilanz
Die Tatsache, dass die Alibaba-Aktie seit der Vorlage von äußerst überzeugenden Zahlen vor 10 Tagen um -5% auf knapp 90 US$ abgesackt ist, macht mich etwas ratlos. Denn wegen einer Reihe von Gründen halte ich die Bewertung des China-Titels für Anleger weiterhin für sehr verlockend, obwohl der Kurs seit dem Oktobertief um +50% gestiegen ist.
Allein schon die Bilanz des E-Commerce-Riesen ist beindruckend mit 28,3 Milliarden US$ an liquiden Mitteln und 45,8 Milliarden US$ in kurzfristigen Anlagen. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über 33 Milliarden US$ in Aktien – sowie Beteiligungen, die nach der Equity-Methode mit 30,2 Milliarden US$ bewertet sind.
Eine dieser Beteiligungen ist das Fintech Ant Group, dessen angestrebter IPO durch Peking vorläufig unterbunden wurde. Die Ein-Drittel-Beteiligung von Alibaba an dem Start-up könnte an der Börse schätzungsweise über 30 Milliarden US$ wert sein.
Angesichts dieser Aktiva muss einem angesichts der 23 Milliarden US$ an Schulden nicht bange werden – zumal der Konzern den niedrigen Aktienkurs ausnutzt, um große Mengen eigener Anteile zurückzukaufen: Allein im vergangenen Dezember-Quartal haben die Chinesen eigene ADRs für 3,3 Milliarden US$ erworben, was mehr als 1% des Börsenwerts entspricht.
Das hatte auch positive Auswirkungen auf den Quartals-Gewinn je Aktie, der mit 2,60 US$ die Erwartungen bereits zum fünften Mal in Folge übertroffen hat. Sollten diese Werte nachhaltig sein, wird Alibaba von nun an jährlich mehr als 10 US$ je Aktie verdienen.
Big Money steigt günstig ein
Diese Aussichten haben zu Jahresbeginn eine Reihe von großen US-Hedge-Fonds dazu veranlasst, im großen Stil bei Alibaba einzusteigen, wie 13F-Einreichungen zuletzt offenlegten. Einer dieser prominenten Investoren ist Michael Burry, der 2008 berühmt wurde durch seinen „Big Short“ gegen den US-Immobilienmarkt. Die kürzlich erworbenen Anteile des chinesischen Konzerns machen rund ein Zehntel seines Portfolios aus.
Das Interesse der großen Finanz-Player an der Alibaba-Aktie sollte eigentlich nicht überraschen, da der Titel aktuell so billig ist wie seit dem Börsengang 2014 nicht mehr: Der Vorwärts-KGV liegt derzeit bei 11,5 – und wenn man die Bilanz berücksichtigt, sieht es noch besser aus.
So hält der E-Commerce-Gigant mit 74,1 Milliarden US$ über 30% seiner Marktkapitalisierung in bar. Zieht man diesen Betrag vom Börsenwert ab, kommen wir bei der Gewinnbewertung locker in den einstelligen Bereich.
Langfristig ein hohes Rendite-Potenzial
Alles in allem hat der starke letzte Quartalsbericht das günstige Chance-Risiko-Verhältnis der Alibaba-Aktie nochmal unterstrichen. Langfristigen Anlegern, die die Volatilität eines China-Investments tolerieren können, bietet sich damit ein großes Rendite-Potenzial.
Was die kurzfristige Kursentwicklung angeht, will ich jedoch keine Prognosen mehr wagen. Trotz aller positiver Faktoren würde es mich nicht wundern, wenn der Titel in einem Jahr immer noch unter 100 US$ gehandelt wird.
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