Alibaba, Baidu, Tencent: Was geht bei China-Aktien?
Zuletzt hat es die Aktien mancher chinesischer Technologieriesen regelrecht zerlegt. So fiel die Aktie des Branchengiganten Alibaba Group (WKN: A117ME), dessen Gründer, langjähriger CEO und Großaktionär Jack Ma bei der Kommunistischen Partei (KP China) in Ungnade gefallen ist, zwischenzeitlich um fast die Hälfte. Wie aber ist es um diese Aktien jetzt wirklich bestellt?
Die Alibaba Group ist ein im chinesischen Hangzhou ansässiger Internetkonzern. Ursprüngliches Kerngeschäft des vom ehemaligen Englischlehrer Jack Ma gegründeten Unternehmens war der B2B- sowie B2C-E-Commerce. Inzwischen hat man sich jedoch deutlich breiter aufgestellt, ein bisschen nach dem Vorbild von Amazon.com. Oftmals wird Alibaba im Westen auch als chinesische Amazon bezeichnet, was jedoch eigentlich falsch ist. Denn die Gesellschaft war, zumindest ursprünglich, eher eine Art chinesisches eBay.
Kritik an den Kommunisten kommt Jack Ma teuer zu stehen...
Bereits im Oktober vergangenen Jahres, auf dem Finanzforum in Shanghai, kritisierte der Alibaba-Gründer und -Großaktionär Jack Ma die kommunistische Staatsführung Chinas um Präsident Xi Jinping scharf. Medienberichten zufolge soll er unter anderem gesagt haben, dass das chinesische Finanzsystem kein System habe und die viel zu strengen Regulierungen den wirtschaftlichen Fortschritt des Landes behinderten.
Diese Aussagen sollen den chinesischen Präsidenten Xi Jinping so verärgert haben, dass er persönlich die Entscheidung getroffen haben soll, den seinerzeit anstehenden Börsengang der Alibaba-Tochter Ant Group, der zum größten Börsengang der Welt werden sollte, zu verhindern. Doch diese Entscheidung war erst der Anfang. So zog das kommunistische Regime in Peking anschließend die Daumenschrauben gegenüber der eigenen Technologiebranche deutlich an.
Plötzlich wurde offen kritisiert, dass chinesische Unternehmen ihre Börsengänge (IPOs) oftmals in den USA durchführen würden, was man nicht länger tolerieren werde. Ferner entdeckten die Kommunisten quasi über Nacht, wie wichtig doch der Schutz persönlicher Daten ihrer Bürger sei. Angesichts des von den Kommunisten selbst eingeführten Social Credit-Systems, bei dem von jedem Staatsbürger das Verhalten ständig automatisiert bewertet wird, ein echter Treppenwitz der Geschichte.
Am Ende wird Peking seine Technologieriesen nicht zerstören wollen!
Auch wenn dies wie ein schlechter Witz klingen mag, war – und ist – die Regulierung wirksam. Anders als wir im Westen, die seit Jahren darüber diskutieren, wie wir die Marktmacht von Internetgiganten à la Alphabet (Google), Amazon.com oder Facebook begrenzen können, hat die chinesische Regierung gehandelt. So wurden den eigenen Technologiegiganten diverse Knüppel zwischen die Beine geworfen, sie wurden zu „freiwilligen“ Geldspenden in Höhe von Milliarden US-Dollar gedrängt.
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Dies wiederum ließ bei einigen großen US-amerikanischen Technologieinvestoren wie Cathie Wood (ARK Invest) Befürchtungen über eine mögliche Verstaatlichung dieser Unternehmen aufkommen. Aus meiner Sicht sind diese Befürchtungen jedoch überzogen. Denn Peking hat seine Big Techs ja nicht viele Jahre lang als Gegenstück zu den US-amerikanischen Big Techs aufgebaut, um sie nun über Nacht wieder auszuradieren.
Fazit: Wer weiter an China glaubt, sollte zugreifen
Meines Erachtens jedenfalls ist die große Regulierungswelle in der Volksrepublik erst einmal durch. Diese hat die entsprechenden Aktien zum Teil heftig abstürzen lassen. Besonders günstig erscheinen nach dem Absturz jetzt die Aktien der Internetgiganten Alibaba, Baidu und Tencent. Aber auch die ein oder andere Aktie aus der zweiten und dritten Reihe wirkt interessant.
In der ersten Reihe ging die Korrektur zuletzt an BYD nahezu spurlos vorbei. Die Aktie zeigte also eine hohe relative Stärke, was sehr positiv zu werten ist. Die Aktie von Lenovo, die eine weitere Börsennotiz in Shanghai anstrebten, dies aber kurzfristig absagen mussten, würde ich dagegen eher meiden. Aus der zweiten beziehungsweise dritten Reihe finde ich Weibo unverändert spannend.
Generell gilt für mich: Was einen nicht umbringt, macht nur härter. Die Aktien von Alibaba und Co. korrigierten zuletzt heftig – und das angesichts der politischen Entscheidungen auch zurecht. Dadurch kann man jetzt aber hier so manches Schnäppchen schießen, was man auch tun sollte. Kaufkandidaten sind für mich Alibaba, Baidu, BYD, Tencent und Weibo!
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