Allianz-Aktie: Analysten zurecht optimistisch?

Von der Bekanntgabe der Quartalszahlen hat die Allianz-Aktie (WKN: 840400) nicht profitiert, im Gegenteil, der Kursrückgang seit Ende April hat sich weiter fortgesetzt. Trotz des Niedergangs auf aktuell 208,50 € befindet sich das Papier immer noch im Aufwärtstrend seit November letzten Jahres, seitdem hat es um rund +28% zugelegt. Wie geht es weiter? Analysten sind optimistisch, legen jedoch stark unterschiedliche Kursziele vor.

Die Allianz SE mit Sitz in München ist mit einem Börsenwert von 84 Milliarden € einer der größten Versicherer der Welt. Zudem verwaltet der Konzern auch Vermögenswerte Dritter. Weltweit hat die Allianz rund 155.000 Mitarbeiter.

Guter Start ins neue Jahr

Der Jahresauftakt in den ersten drei Monaten ist gut gelungen, hierfür verantwortlich waren einerseits gestiegene Beitragsprämien in den Segmenten Unfall und Schaden. Der zweite positive Aspekt ist, dass die Schadenshöhe durch Naturgewalten deutlich zurückgegangen ist.

Die Konzerneinnahmen beliefen sich auf 46 Milliarden €, das ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Anstieg um 4%. In den beiden vorgenannten Segmenten Unfall und Schaden stiegen die Einnahmen um 11% auf insgesamt 24 Milliarden €.

Sehr gut verbessert hat sich die Ertragslage. Der operative Gewinn hat um knapp ein Viertel auf 3,7 Milliarden € zugelegt. Der den Aktionären zuzurechnende Konzernüberschuss hat sich mit rund 2 Milliarden € gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als vervierfacht.

Allerdings hat die damalige Schadensersatzzahlung von 1,9 Milliarden € das Ergebnis extrem stark verringert. Somit ist der Anstieg zu relativieren.

Bei den Töchtern Pimco sowie AGI gingen die operativen Erträge um 8 bzw. 13% zurück, der Neuzufluss an Geldern lag bei 15 Milliarden €. Insgesamt hat sich der Versicherungskonzern gut entwickelt.

Das sagt der Allianz-Chef

Oliver Bate, Vorstandsvorsitzender der Allianz, kommentiert die Geschäftsentwicklung wie folgt:

Wir haben erneut von unserem diversifizierten Geschäftsmix profitiert und eine besonders starke Leistung im Schaden- und Unfallversicherungssegment erzielt, was auf eine robuste Preisgestaltung, anhaltende Underwriting-Disziplin und den Fokus auf weitere Produktivitätssteigerungen zurückzuführen ist.

Aktienrückkauf angekündigt

Die Jahresprognose für das laufende Geschäftsjahr wurde bestätigt. Danach soll der operative Gewinn zwischen 13,2 und 15,2 Milliarden € liegen.

Das beschlossene Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 1,5 Milliarden € wird im Zeitraum Ende Mai bis 31. Dezember 2023 durchgeführt. Damit setzt der Münchener Konzern seine Kontinuität der Aktienrückkäufe fort.

Analysten positiv gestimmt

Die Mehrheit der Analysten erwartet weiter steigende Kurse, in der Höhe sind sie allerdings verschiedener Meinung. Die DZ Bank sieht ein Kursziel von 250 €, Berenberg ist mit 309 € deutlich zuversichtlicher.

Barclays ist zwar auch positiv gestimmt, hält aber eine Bewertung mit 218 € für angemessen.

Weiteres Potenzial vorhanden

Meiner Meinung nach hat die Aktie weiteres Potenzial, allerdings halte ich die Allianz-Aktie bei einem Kurs von 230 € für fair bewertet. Die Quartalsentwicklung ist insgesamt zufriedenstellend, dies dürfte sich zukünftig so fortsetzen.

Ein Ereignis, das einen großen Kursanstieg rechtfertigt, kann ich derzeit nicht erkennen. Die Einschätzung von Berenberg halte ich für zu hoch, die von Barclays für zu niedrig.

Was weiterhin für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite von momentan 5,4%.

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