Allkem-Aktie: Ist das die Rettung?
Für die Allkem-Aktie (WKN: A3C8Z7) ging es am gestrigen Mittwoch im europäischen Handel um über -7% bergab. Damit steht der Aufwärtstrend, den der Lithiumproduzent in den letzten beiden Wochen zeigte, wieder auf der Kippe. Waren die Nachrichten des Tages denn nicht gut?
ℹ️ Allkem vorgestellt
Allkem (bis Mitte 2021 Orocobre) ist ein australischer Bergbaukonzern mit Sitz in Brisbane. Er ist primär im Abbau von Lithium, Boron und Pottasche aktiv. Durch die Fusion mit Galaxy Resources im Jahr 2021 stieg Allkem zu einem der fünf größten Produzenten von Lithiumchemikalien weltweit auf. Wichtigstes Förderprojekt von Allkem ist die Salar-de-Olaroz-Mine in Argentinien. An der Börse ist Allkem derzeit 6,7 Milliarden australische Dollar (AU$) wert.
Der drittgrößte Lithiumproduzent entsteht
Eigentlich sorgte das australische Bergbauunternehmen zur Wochenmitte für good news, denn 90 Prozent der Allkem-Aktionäre stimmten für die beabsichtigte Fusion mit dem US-Lithiumkonzern Livent. Damit ist die letzte Hürde für die Megafusion im Lithiumsegment genommen. Durch den Zusammenschluss der beiden Unternehmen entsteht der drittgrößte Lithiumproduzent der Welt hinter dem chilenischen Konzern Sociedad Química y Minera de Chile (SQM) und dem US-Konzern Albemarle.
Das fusionierte Unternehmen wird einen neuen Namen tragen, und zwar Arcadium Lithium. Die Livent-Aktie wird von der Börse verschwinden und die Allkem-Aktie in Zukunft unter dem neuen Namen firmieren.
Die beiden Unternehmen versprechen sich von der Fusion ein großes Synergiepotenzial. Sowohl Allkem als auch Livent haben ihre größten Förderstätten in Argentinien, sind zudem aber auch in Australien und Kanada präsent.
Allkems Vorstandsvorsitzener, Martin Perez de Solay, kommentiert die Fusion mit folgenden Worten:
Arcadium Lithium wird über die Größe und die Expertise verfügen, die schnell wachsende Nachfrage nach Lithiumchemieprodukten und die von Kunden geforderte Produktflexibilität zu befriedigen, während es sich weiterhin für die Lieferung und Umsetzung einer bedeutenden Wachstumspipeline einsetzt.
Charttechnisch kritisch
Die Allkem-Aktie darf sich in den kommenden Tagen keinen weiteren Kursrücksetzer mehr erlauben, da ansonsten der seit zwei Wochen herrschende Aufwärtstrend wieder nach unten durchbrochen wäre. Die Lithiumaktie befindet sich in einer charttechnisch kritischen Situation.
Eine Frage des Überlebens
Die Fusion der beiden Lithiumproduzenten ist letztlich eine Frage des Überlebens. Der Lithiumpreis ist in den letzten zwölf Monaten kollabiert. Das Edelmetall hat sich in diesem Zeitraum um mehr als 80% verbilligt und notiert wieder auf dem Niveau von Mitte 2021.
Angesichts eines möglichen Überangebots in den kommenden Jahren müssen Lithiumproduzenten einerseits ihre Kosten senken und andererseits möglichst die gesamte Wertschöpfungskette abdecken, um die von ihren Kunden verlangten Produkte anbieten zu können. Vor diesem Hintergrund ist die Fusion von Allkem und Livent absolut sinnvoll.
Trotzdem empfehle ich Anlegern, vorerst mit einem Investment in die Allkem-Aktie abzuwarten. Die Automobilindustrie als größter Abnehmer von Lithiumprodukten befindet sich derzeit in einem massiven Umbruch. Der Kostendruck auf Batteriehersteller und folglich auch Lithiumproduzenten wird in den kommenden Jahren voraussichtlich zunehmen. Ob die Fusion von Allkem und Livent ein wirtschaftlicher Erfolg wird, muss sich erst zeigen.
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