Alphabet-Aktie: Rechtliche Risiken belasten

Die Google-Mutter Alphabet (WKN: A14Y6F) scheint aus den rechtlichen Problemen nicht herauszukommen. Am Dienstag wurden Berichte um die nächste milliardenschwere Klage gegen den Konzern laut. Was bedeutet das für die Aktie?

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ℹ️ Alphabet vorgestellt

Die börsennotierte US-amerikanische Holding Alphabet mit Hauptsitz im kalifornischen Mountain View ist die Google-Muttergesellschaft. Sie entstand im Jahr 2015 durch eine weitreichende Umstrukturierung des Suchmaschinen-Konzerns. An der Börse ist das Unternehmen aktuell über 1,8 Billionen US$ wert und gehört damit zu den Top-5 der wertvollsten börsennotierten Konzerne.

7 Milliarden US$ Klage

Am Dienstag wurde durch einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters bekannt, dass Alphabet bald vor der Bundesjury in Boston mit schweren Vorwürfen von Singular Computing, gegründet von Joseph Bates aus Massachusetts, konfrontiert werden dürfte. Konkret geht es in der Klage darum, dass Bates behauptet, Alphabet hätte die von ihm entwickelte Technologie zur Anwendung von Künstlicher Intelligenz kopiert und in Apps wie Google Mail, Google Übersetzer & Co. verwendet.

Mit einer geforderten Entschädigung von 7 Milliarden US$ ist dieser Prozess mehr als doppelt so schwer wie der größte erfolgreiche Patentrechtsfall in der Geschichte der USA. Neben dem gewaltigen Gerichtsverfahren gegen die amerikanischen Kartellbehörden hat die neue Klage das Potenzial, ein weiteres Problem für den Konzern zu werden.

5 Milliarden US$ Klage vor Vergleich

Zeitgleich dürfte sich allerdings auch ein Problem für Alphabet auf der rechtlichen Seite verabschieden, denn der seit vier Jahren laufende Inkognito-Prozess könnte zu einem Ende gebracht werden. Im Zuge dieser Klage hatten mehrere Nutzer die Google-Mutter vor Gericht gezerrt, Grund waren primär vermeintlich falsche Versprechungen rund um den Datenschutz in diesem Browsermodus.

Nachdem die Kläger rund 5 Milliarden US$ an Entschädigungen gefordert hatten, scheint laut Insiderberichten bereits zum Ende des vergangenen Jahres eine Einigung auf Vergleichsbasis gefunden worden zu sein. Genaue Summen wurden bisher nicht öffentlich. Ende Februar muss das Gericht dem Vergleich noch zustimmen.

Historisch gesehen günstig

Bei Alphabet bleibt das wichtigste Thema weiterhin die vielen rechtlichen Kämpfe, die der Konzern ausfechten muss. Im Fokus steht dabei weiterhin primär der Prozess durch die amerikanischen Wettbewerbsbehörden, der im schlimmsten Fall schwere Einschränkungen in der Geschäftstätigkeit oder eine Aufspaltung des Konzerns zur Folge haben könnte.

Nicht umsonst ist Alphabet genau aus diesem Grund mit einem KGV von 24 das günstigste aller Big Tech-Unternehmen, und das, obwohl für 2024 bis 2028 zweistellige Gewinnwachstumsraten von den Analysten erwartet werden.

Wer sich zutraut, die Rechtsrisiken für Alphabet einzuschätzen, der kann sich die Aktie jetzt vergleichsweise günstig mit Blick auf die historische Bewertung sichern. Die meisten Investoren sollten dagegen abwarten, bis es mehr Klarheit rund um die vielfältigen Prozesse des Konzerns gibt.

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