Alphabet macht sich schick für Kleinanleger
Erstklassige Ergebnisse katapultieren die Aktie von Alphabet (WKN: A14Y6H) heute vorbörslich um fast +11% auf über 3000 US$. Der Mutterkonzern von Google hat seinen Gewinn im vergangenen Jahr fast verdoppelt auf 76 Milliarden US$. Alles eitel Sonnenschein also bei dem Tech-Giganten?
Bei Alphabet handelt es sich um eine börsennotierte US-amerikanische Holding mit Hauptsitz im kalifornischen Mountain View. Sie entstand im Jahr 2015 durch eine weitreichende Umstrukturierung von Google. So ist Google heute nur noch eine Tochtergesellschaft der Holding, wenngleich seine wichtigste. Sowohl die Holding als auch die Tochtergesellschaft Google werden von Sundar Pichai als CEO geführt.
Diese Zahlen haben es in sich
Die gestern Abend vorgelegten Zahlen zum vierten Quartal und zum Gesamtjahr 2021 haben es in sich. So hat der Internet-Gigant seine Umsätze im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 32% auf 75,3 Milliarden US$ gesteigert. Im Jahresvergleich gelang sogar ein Sprung um 41% auf 257,6 Milliarden US$.
Der Gewinn allein im vierten Quartal betrug 20,6 Milliarden US$, im Gesamtjahr 76 Milliarden US$. Letzteres sind 112,20 US$ pro Aktie. Damit sind die Erwartungen der Analysten um Längen geschlagen worden.
CEO Sundar Pichai kommentiert:
In Q4 haben wir ein anhaltend starkes Wachstum in unserem Werbegeschäft, das Millionen von Unternehmen dabei half, erfolgreich zu sein und neue Kunden zu finden, einen vierteljährlichen Verkaufsrekord für unsere Pixel-Telefone trotz Lieferengpässen, und unser Cloud-Geschäft wuchs weiterhin stark.
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Alphabet hatte zu Beginn der Corona-Pandemie zunächst einige Werbekunden verloren, profitierte jedoch in der Folge immer stärker vom Trend zum (notwendigen) Homeoffice und vom boomenden Onlinehandel. Das Werbegeschäft floriert entsprechend. So hat allein die Videoplattform YouTube mit 8,6 Milliarden US$ rund ein Viertel mehr Werbeeinnahmen eingefahren als ein Jahr zuvor.
Aktiensplit 1:20 kommt am 15. Juli
Die optisch mit einem Preis von aktuell über 3000 US$ immer teurere Aktie, die vor allem Privatanlegern den Handel erschwert, lag den Alphabet-Managern offenbar schon länger im Magen. So reagiert der Konzern jetzt und kündigt einen Aktiensplit an im Verhältnis 1:20. Dieser soll am 15. Juli vollzogen werden. Für Anleger bedeutet das: Wer bislang eine Aktie im Depot hatte, hat ab dem 15. Juli 20 davon. Der Kurs des Papiers wird natürlich ab diesem Zeitpunkt entsprechend durch 20 geteilt.
Geht das atemberaubende Wachstum weiter?
Die beeindruckenden Quartals- und Jahreszahlen des weltweit größten Suchmaschinenbetreibers sind Ausdruck eines starken, so nicht erwarteten Wachstums. Ob dieses in dieser gewaltigen Form fortzusetzen ist, halte ich eher für fraglich. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 1,8 Billionen US$.
Ein Risiko besteht ferner darin, dass Wettbewerbshüter in den USA und in der Europäischen Union den Konzern schon länger ins Visier genommen haben. Sie werfen ihm vor, seine dominante Position auszunutzen. Hier könnten milliardenschwere Strafzahlungen drohen.
Gewinnmitnahmen schaden nicht
Da insbesondere die Tech-Werte unter steigenden Zinsen leiden und hier Rücksetzer drohen – zumindest bleibt die Lage an den Märkten fragil – bieten sich aus meiner Sicht kurzfristig Gewinnmitnahmen an. Langfristig bleibt das Papier natürlich angesichts der atemberaubenden Umsätze und Gewinne ein Brett im Depot.
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