Amazon-Aktie -3,3%: Rebound nach Cloud-Coup?
Am Montag haben Konjunkturängste zu einem Abverkauf von Technologieaktien geführt. Der Amazon-Titel (WKN: 906866) rutschte um -3,28% auf 111,75 US$. Auf das boomende Cloud-Geschäft ist derweil weiterhin Verlass: Am Dienstag meldete Amazon Web Services eine umfassende Kooperation mit der zweitgrößten Airline der Welt. Kann das Parade-Segment des US-Konzerns die Aktie schadlos durch das schwierige Marktumfeld führen?
Zum Wochenstart sind an der Wall Street altbekannte Konjunkturängste zurückgekehrt, in deren Abwärtssog auch die Amazon-Aktie geraten ist. Das Papier des weltweit größten Online-Versandhändlers rutschte am Montag an der Nasdaq um -3,28% auf 111,75 US$.
Während der Aktiensplit-Effekt für den US-Titel im schwierigen Marktumfeld zu verpuffen scheint, liefert das Cloud-Geschäft des Konzerns verlässlich neue Impulse.
Zweitgrößte Airline der Welt baut auf die Amazon-Cloud
Der E-Commerce-Gigant teilte am Dienstag mit, dass Amazon Web Services (AWS) zum Cloud-Anbieter von Delta Air Lines wird. Der Major Carrier der USA ist, gemessen an der Anzahl der Jets, nach American Airlines die weltweit zweitgrößte Fluggesellschaft.
AWS wird Delta demnach dabei helfen, „Technologien freizuschalten, Prozesse zu rationalisieren, neue digitale Reisedienste bereitzustellen, den Kundenservice zu verbessern und Cloud-Schulungen für Mitarbeiter weltweit anzubieten“.
Die Airline baut außerdem auf das Amazon-Portfolio, um die besonderen neuen Anforderungen der Branche und der Regulierungsbehörden zu erfüllen.
Delta bleibt zudem Amazons bevorzugte Fluggesellschaft und unterstützt den Geschäftsreisebedarf des Unternehmens rund um den Globus, heißt es in der Meldung.
Schwächelndes Kern- und Streaming-Geschäft
Das Cloud-Geschäft ist der Lichtblick bei dem E-Commerce-Giganten, der sich mit schwachen Konjunkturaussichten plagt sowie mit einer enttäuschenden Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr. Im ersten Quartal war der Betriebsgewinn (EBIT) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um -58% auf 3,7 Milliarden US$ eingebrochen. Der Umsatz legte zwar um +7% auf 116 Milliarden US$ zu; damit verzeichnetet das Unternehmen jedoch das schwächste Wachstum seit 20 Jahren.
AWS konnte die Erlöse zwischen Januar und März hingegen um +37% auf 18,4 Milliarden US$ steigern. Der Betriebsgewinn der margenstarken Cloud-Plattform wuchs ebenfalls kräftig: um rund 55% auf 6,5 Milliarden US$. Damit festigte das Segment seinen Status als wichtigster Profitbringer des Internet-Giganten.
Für das Juni-Quartal fielen die Prognosen ebenfalls enttäuschend aus. So stellte das Management zuletzt Umsätze zwischen 116 und 121 Milliarden US$ in Aussicht, was einem Zuwachs von nur 3 bis 7% entspricht. Beim Betriebsergebnis sind sogar rote Zahlen möglich: So plant Amazon in einer Spanne zwischen -1 und +3 Milliarden US$.
Wann beginnt die Jagd auf Kursziele?
Analysten sind jedoch der Meinung, dass die Schwächen im Kern- und Streaming-Geschäft vorübergehender Natur sind. Von den 53 von Marketscreener erfassten Experten raten alle bis auf drei zum Kaufen (37) oder Aufstocken (13). Das durchschnittliche Kursziel liegt 57% über dem aktuellen Niveau.
Ich bin ebenfalls guter Dinge, dass der Online-Gigant den gesamtwirtschaftlichen und Herausforderungen langfristig gewachsen ist – vor allem dank des boomenden Cloud-Geschäfts. Es sorgt für kräftiges Wachstum und nährt bei Anlegern Fantasien hinsichtlich eines eigenen Börsengangs. Erst wenn der Motor im Parade-Segment ins Stottern käme, bestünde aus meiner Sicht Anlass zur Sorge.
Die Chancen auf eine böse Überraschung in diesem Bereich schätze ich jedoch als sehr gering ein. Wenn die konjunkturelle Verschnaufpause des Amazon-Titels vorüber ist, dürfte die Jagd auf Kursziele zwischen 150 und 200 US$ beginnen.
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