Amazon-Aktie: Nach den Turbulenzen zuschlagen?
Am Donnerstagabend präsentierte Amazon (WKN: 906866) seine Zahlen für das abgelaufene erste Quartal. Diese führten zu enormer Volatilität in der Aktie und ließen das Papier zeitweise um +10% nach oben springen. Am Ende ging es jedoch mit -2% bei 107,53 US$ aus dem Handel. Anleger fragen sich: Was ist da los? Ist die Aktie jetzt attraktiv?
Amazon mit Hauptsitz in Seattle im US-Bundesstaat Washington ist ein global agierender Online-Versandhändler mit einer breit gefächerten Produktpalette. 1997 für den Buchversand gegründet, ist Amazon inzwischen weltweit Marktführer im E-Commerce und bei Cloud-Diensten. An der Börse wird der Konzern aktuell mit 1,13 Billionen US$ bewertet.
Amazon-Aktie unter hoher Volatilität
Was mit einem Plus von über 10% kurz nach den Quartalszahlen um 22 Uhr deutscher Zeit begann, endete nach dem Analysten-Call und dem Ende des außerbörslichen Handels mit einem Minus von 2% bei 107,53 US$.
Doch eigentlich fielen die von dem E-Commerce-Riesen gemeldeten Ergebnisse mehr als positiv aus. So übertraf das Unternehmen die Umsatzschätzungen der Analysten um rund 3 Milliarden US$ und reportete insgesamt ein Volumen von 127,4 Milliarden US$.
Besonders positiv waren aber die Gewinne je Aktie (EPS), die mit 0,31 US$ rund 50% über dem angepeilten Zielkorridor lagen.
Ausblick & Cloud schwierig
Allerdings konnte die Aktie den Kurssprung durch die guten Zahlen nicht halten, was vor allem an dem Thema Cloud und dem Ausblick des Unternehmens gelegen haben dürfte. Letzterer lag allenfalls im Rahmen der Erwartungen. Für das laufende zweite Quartal will Amazon 127 bis 133 Milliarden US$ einnehmen und daraus einen operativen Gewinn von 2 bis 5,5 Milliarden US$ erzielen.
Als Sorgenkind entpuppt sich aber bei Amazon die Cloud AWS, welche eigentlich durch ihr Wachstum den Umsatzsprung beim Konzern geleitet hatte. AWS wuchs auch zwar im Vergleich zum Vorjahr um +16% auf 21,3 Milliarden US$ und schlug damit den Konsens des Marktes, konnte aber nicht mehr an die vorherigen Wachstumsraten anknüpfen.
Dazu kommt, dass das groß angelegte Amazon-Entlassungsprogramm nun auch AWS trifft und dass obwohl die Konkurrenz von Microsoft und Alphabet gerade in diesem Bereich in Kombination mit dem Trend-Thema KI aufrüstet.
Amazon: Jetzt ein Kauf?
Dementsprechend verliert die Aktie von Amazon im nachbörslichen Handel trotz übertroffener Erwartungen, Kostensparprogrammen und einem sich erholenden E-Commerce-Geschäft. Aber ist der Titel aktuell für einen Einstieg attraktiv?
Amazon hat zwar im ersten Quartal 2023 operative Stärke bewiesen, aber Anleger haben keine Garantie, dass es so bleibt. Vor allem die breite Gewinnspanne für das zweite Quartal lässt viele Fragen offen und Investoren sollten nicht vergessen, dass die makroökonomische Lage auch immer mehr Einfluss auf den Tech-Konzern haben dürfte.
Dementsprechend ist die Aktie bei einer Fortsetzung des negativen Trends meiner Ansicht nach vorerst kein Kauf und Anleger sollten auf positivere Signale warten.
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