Amazon: Das sollten Anleger noch vor den Quartalszahlen wissen

Am 27. April, also in weniger als einer Woche, präsentiert Amazon (WKN: 906866) seine Quartalszahlen für das abgelaufene Q1, die mit Spannung erwartet werden. Allerdings sollten Anleger noch vor der Veröffentlichung diese Fakten beachten und dementsprechend vielleicht noch einmal die eigene Positionierung überdenken.

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Amazon mit Hauptsitz in Seattle im US-Bundesstaat Washington ist ein global agierender Online-Versandhändler mit einer breit gefächerten Produktpalette. 1997 für den Buchversand gegründet, ist Amazon inzwischen weltweit Marktführer im E-Commerce und bei Cloud-Diensten. An der Börse wird der Konzern aktuell mit 1,01 Billionen US$ bewertet.

Amazon auf anderen Wegen

Amazon hat bereits vor seinen Quartalszahlen, die am 27, April veröffentlicht werden, seinen Shareholder-Letter von CEO Andy Jassy, dem Nachfolger von Jeff Bezos, veröffentlicht. Dieser zeigt eigentlich bereits in welche Richtung die Ergebnisse von Amazon steuern könnten, auch wenn er bisher wenig Beachtung gefunden hat. So heißt es beispielsweise darin von Jassy:

Während einige Unternehmen in diesen angespannten Zeiten vielleicht besessen davon sind, wie sie den Kunden so viel Geld wie möglich entziehen können, ist dies langfristig weder das, was die Kunden wollen, noch das Beste für die Kunden, also gehen wir einen anderen Weg.

Amazon, die bei AWS nämlich gerade vermutlich einen Rückgang der von Unternehmen nachgefragten Leistung (bzw. des Speicherplatzes) erleben, bindet die Kunden nicht, sondern hilft ihnen sogar bei den Einsparungen durch erleichterte Kündigungen oder Tarifumstellungen.

Geniestreich oder Wahnsinn?

Tatsächlich ist das eine fast schon einzigartige Geste eines Marktführers in der jetzigen wirtschaftlichen Phase, aber eine mit viel Kalkül. AWS ist nämlich damit für Kunden flexibel und weiter attraktiv, sodass diese auch wieder bis zum nächsten Aufschwung bei dem Cloud-Dienstleister bleiben.

Aber was heißt das für die Quartalsergebnisse? Diese haben durch eine solche Firmenpolitik natürlich großes Potenzial zu enttäuschen, auch wenn dies zweifelsohne langfristig ein sehr vernünftiger Schritt ist, um auch die eigene Marktstellung zu wahren. Tatsächlich kommt es aber darauf an, wie gut Amazon diese Gangart vor Aktionären und Analysten verkaufen kann und ob sie nicht einfach in die aktuellen Abwärtsstrudel der schlechten Earnings gerissen werden.

Amazon: jetzt ein Kauf?

Dementsprechend sollten Anleger keinesfalls auf die Quartalsergebnisse spekulieren, egal ob long oder short, da Vieles von der Stimmung des Marktes, sowie den anderen Big-Tech-Ergebnissen abhängen dürfte.

Kommt es aber tatsächlich zu einem Abverkauf, dann könnten Anleger sich die Aktie vielleicht sichern und damit eine Irrationalität des Marktes ausnutzen. Charttechnisch könnte im Bereich der 87 bis 90 US$ eine interessante Einstiegschance lauern.

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