Amazon: Deshalb bleibt die Aktie ein Kauf
Die Amazon-Aktie (AKN: 906866) hat sich im laufenden Börsenjahr hervorragend entwickelt. Seit Jahresbeginn legte der Titel des E-Commerce- und Cloud-Giganten um über +55% zu. In den letzten Tagen geriet die Amazon-Aktie aber unter leichten Verkaufsdruck. Wird diese Nachricht daran etwas ändern?
ℹ️ Amazon vorgestellt
Amazon mit Hauptsitz in Seattle im US-Bundesstaat Washington ist ein global agierender Online-Versandhändler mit einer breit gefächerten Produktpalette. In vielen Produktkategorien ist Amazon der weltweit führende Einzelhändler. Über die Verkaufs- und Logistikplattform des Konzerns können auch Privatpersonen und andere Händler ihre Produkte anbieten. Neben seiner marktführenden Position im E-Commerce ist Amazon über seine Sparte Web Services auch der weltweit größte Anbieter von Cloud Computing-Diensten. Amazon notiert im Nasdaq 100 sowie im S&P 500 Index und ist mit einem aktuellen Börsenwert von ca. 1,4 Billionen US$ das fünftwertvollste Unternehmen der Welt.
Amazon setzt die Daumenschrauben an
Der E-Commerce-Riese dreht weiter an der Kostenschraube und führt ab Oktober eine Gebühr für externe Händler ein, die bislang nicht die Logistikdienste von Amazon nutzen. Diese Drittanbieter müssen fortan zusätzlich zu den bestehenden 15% Provision für die Nutzung der Amazon-Plattform weitere 2% an „Logistik-Gebühr“ entrichten.
Die Gebühren aus den Verkäuferservices sind eine der wichtigsten Einnahmequellen für Amazon. Im zweiten Quartal erlöste die Sparte einen Umsatz in Höhe von knapp über 32 Milliarden US$ und damit deutlich mehr als das Cloud-Segment. Mit einem Plus von 23% gegenüber dem Vorjahr sind die Verkäuferservices zudem eine sehr wachstumsstarke Sparte.
Mit diesem Vorgehen nutzt Amazon gnadenlos seine Marktmacht gegenüber Abertausenden Händlern in aller Welt aus. Viele von ihnen sind auf die Plattform des E-Commerce-Giganten angewiesen und haben keine kurzfristige Alternative.
Externen Händlern bleibt nun nur die Hoffnung, dass die US-amerikanische Kartellbehörde FTC gegen Amazon vorgeht. Die Federal Trade Commission hat den Handelsgiganten seit längerem im Visier wegen unfairer Geschäftspraktiken.
Wird der Aufwärtskanal durchbrochen?
Der seit Jahresbeginn bestehende Aufwärtskanal der Amazon-Aktie ist nach wie vor intakt. Die Aktie darf sich aber keine weiteren Kursrückgänge erlauben, da der Kanal ansonsten nach unten durchbrochen würde. Charttechnisch befindet sich Amazon derzeit am Scheideweg.
Immer noch bullish
Die meisten Analysten sind nach wie vor bullish gegenüber der Amazon-Aktie eingestellt. Das verrät ein Blick auf die aktuellen Kursziele wichtiger Banken: UBS 175 US$, Goldman Sachs und JP Morgan 180 US$.
Auch ich bin nach wie vor optimistisch in Bezug auf Amazon. Die in den letzten Quartalen kriselnde E-Commerce-Sparte scheint sich zu erholen und das Kostenmanagement von Amazon zu greifen. Die Aktie bleibt für mich weiterhin ein Kauf.
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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Amazon. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.