AMC-Aktie +30% in 2 Tagen – was geht da noch?
Die Aktien von AMC Entertainment (WKN: A1W90H) erholen sich rasant vom Absturz vor einer Woche, weil ein US-Gericht standhaft bleibt und die US-Amerikaner am Osterwochenende in die Kinos geströmt sind. Der Start einer größeren Rallye der Meme-Aktie?
AMC besitzt und betreibt Kinos in den Vereinigten Staaten und außerhalb. Infolge der Corona-Krise ist der Marktanteil gegenüber dem Niveau vor der Pandemie um ein Viertel gestiegen. Jedes dritte US-Kino ist damit ein AMC-Kino (Stand Mai 2022). Wie GameStop erlangte der Kinobetreiber Kultstatus in der r/wallstreetbets-Community. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 2,5 Milliarden US$.
US-Gericht bleibt standhaft, Aktie springt hoch
Die AMC-Aktie hat in den vergangenen Tagen wieder in den Achterbach-Modus geschaltet: Vor einer Woche rutschte das Zocker-Papier erst um knapp -24% ab, nachdem das Unternehmen gemeldet hatte, seine umstrittene Kapital-Umstrukturierung dank eines mit den klagenden Aktionären erzielten Vergleichs durchführen zu können. Die Einigung sah vor, dass beide Parteien die Aufhebung der richterlichen „Status Quo Order“ beantragen, die die geplante Umstrukturierung auf Eis gelegt hat.
Zwei Tage später sprang der Kurs dann jedoch um +21% hoch. Hintergrund: Ein Gericht im US-Staat Delaware hat den Aufhebungsantrag abgelehnt. AMC meldete daraufhin, dass es seine Kapitalmaßnahme so lange ruhen lässt, bis die gerichtliche Order aufgehoben ist. Zudem ließ der Kinobetreiber verlauten, dass er in diesem Zusammenhang auch die vereinbarte Vergleichszahlung an die Klägergruppe vorerst aussetzt. Der Deal sah vor, dass das Unternehmen den Klägern eine Stammaktie für je 7,5 Aktien, die sie besitzen, zahlt.
Investoren hatten gegen Kapital-Umwandlung geklagt
Die Anteilseigner hatten zuvor geklagt, dass AMC die Vorzüge geschaffen hätte, um die Stimmrechte der Stammaktionäre „auszuhöhlen“. Seit ihrer Ausgabe im August 2022 haben die Vorzugsaktien des Unternehmens über 70% an Wert verloren.
Letzten Monat hatten die AMC-Aktionäre außerdem zugestimmt, dass der Kinobetreiber die Aktienzahl erhöht und einen Reverse Split im Verhältnis 1:10 durchführen kann, als Teil des Plans zur Umwandlung von Vorzügen in Stammaktien.
Einnahmen-Rekord zu Ostern
Zum Wochenstart gab es für AMC-Investoren den nächsten Grund zum Feiern: Die AMC-Aktie kletterte erneut kräftig um knapp +7% auf 5,24 US$, nachdem die Kinokette sein umsatzstärkstes Osterwochenende, das es jemals hatte, gemeldet hat.
Von Freitag bis Sonntag besuchten demnach 3,6 Millionen Menschen die US-Kinos des Unternehmens. Der Samstag brachte den Angaben nach die höchsten Tageseinnahmen seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie 2020. Konkrete Zahlen gab man jedoch nicht bekannt.
Finanziell weiterhin Alarmstufe Rot
Das starke Osterwochenende bestätigt bei AMC den positiven Trend bei den Besucherzahlen seit vergangenem Sommer. Nach überstandener Covid-Krise hat das viele Kleininvestoren von einem starken Comeback der Branche überzeugt. Wie wir in diesem Artikel aber dargelegt haben, ist die Überlebensfähigkeit von AMC, das weiterhin hohe negative Cashflows generiert, mehr als fraglich.
Wir lassen daher die Finger von der Aktie, denn den Anteilseigner könnte durchaus das gleiche Schicksal blühen wie den Investoren eines weiteren beliebten Zockertitels: Steinhoff. Dort läuft derzeit alles darauf hinaus, dass das Eigenkapital so gut wie vollständig von den Aktionären zu den Gläubigern fließen wird.
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Im Fall von Steinhoff etwa hat sharedeals.de-Experte Jens Lion Anleger zehn Monate im Voraus vor einem desaströsen Ausgang gewarnt.
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