AMD-Aktie: Kann sie das Ruder herumreißen?

Eine wichtige Kooperation

Seit fast einem Jahr kann sich die AMD-Aktie ihrem Abwärtstrend nicht entziehen und hat in den letzten Monaten deutlich schlechter an der Börse abgeschnitten als die Aktien anderer Chipkonzerne wie Broadcom, Nvidia und Qualcomm. Kann der Halbleiterkonzern mit dieser Nachricht dar Ruder wieder herumreißen?

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Eine wichtige Partnerschaft

Zu Wochenbeginn sah es ganz danach aus, als wäre das chinesische KI-Unternehmen DeepSeek der unerwartete Crasher der großen KI-Party. Doch bereits am Dienstag und Mittwoch hat sich die Lage bei den Chipkonzernen wieder etwas beruhigt. Analysten und Anleger sind sich weitgehend einig in der Analyse, dass den Chinesen zwar ein großer Erfolg gelungen ist, dieser aber nicht das Zeug dazu hat, das Wachstum der Chip-/KI-Branche zu stoppen.

Bislang konnte AMD aber im Gegensatz zu fast allen anderen Chipkonzernen nicht von dieser Partystimmung profitieren. Der Konzern hinkt seinem Hauptwettbewerber Nvidia bei der Entwicklung von KI-Chips meilenweit hinterher. Seit 2022 ist der Marktanteil von AMD bei der Ausstattung von Rechenzentren mit Hochleistungsprozessoren stark rückläufig.

Das soll sich nun ändern. Zur Wochenmitte gab der US-Technologiekonzern eine strategische Partnerschaft mit der schwedischen Wallenberg-Unternehmensgruppe bekannt. Die Beteiligungsholding der Wallenberg-Familie zählt zu den einflussreichsten Industriegruppen Skandinaviens und hält Anteile am Who-is-who der schwedischen Wirtschaft. Neben dem Pharmakonzern AstraZeneca, dem Lkw-Hersteller Scania, dem Kommunikationskonzern Ericsson und dem Möbelhaus Ikea zählen 34 weitere Unternehmen zum Beteiligungsuniversum der Wallenberg-Gruppe.

Die entscheidende Rolle für die Kooperation von AMD und Wallenberg spielt die finnische AMD-Tochter Silo AI. Erst im Sommer 2024 haben die Amerikaner den KI-Spezialisten aus Finnland aufgrund seiner Expertise in Sachen Künstlicher Intelligenz übernommen. Diese Expertise will AMD nun einsetzen, um KI-Modelle bei den Unternehmen der Wallenberg-Gruppe zu implementieren.

Welches Umsatz- und Gewinnpotenzial mit der neuen Partnerschaft verbunden ist, bleibt unklar. Zweifellos ist es aber ein wichtiger Schritt für AMD in Richtung Marktanteilsgewinne auf dem KI-Chipmarkt.

Dieser Chart ist ein Desaster

Das Chartbild der AMD-Aktie ist seit einigen Monaten die reinste Katastrophe. Der Chipwert steckt seit seinem im März 2024 erreichten Allzeithoch in einem massiven Abwärtstrend fest und hat in diesem Zeitraum gut 45% an Wert verloren.

Erst am Dienstag fiel die AMD-Aktie auf ein neues 12-Monatstief. Ein Boden ist noch nicht in Sicht.

Große Unsicherheit

Die AMD-Aktie ist derzeit mit großer Unsicherheit behaftet. Am 4. Februar wird der US-Chipkonzern seine Zahlen für das Schlussquartal und das Gesamtjahr 2024 vorlegen. Anleger sollten deshalb am kommenden Dienstag mit einem Kurssprung in die eine oder andere Richtung rechnen.

Anlässlich der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal hat sich AMD zur Enttäuschung des Marktes die Latte für das vierte Quartal relativ niedrig gelegt. Der Konzern rechnet nur mit einem Umsatz von 5 Milliarden US$. Analysten hatten mit deutlich mehr gerechnet.

Für mich ist die AMD-Aktie derzeit kein Kaufempfehlung wert. Die Zusammenarbeit mit der Wallenberg-Grupp ist schön und gut, dürfte aber für die Gesamtgeschäftsentwicklung des Chipkonzerns nur von untergeordneter Bedeutung sein.

Gleichzeitig sehe ich nicht, wie AMD in den kommenden Jahren seinen Rückstand gegenüber Nvidia aufholen will. Der Erzrivale ist Advanced Micro Devices sowohl in technologischer als auch in finanzieller Hinsicht enteilt.

Und nicht zuletzt ist die AMD-Aktie in meinen Augen mit einem TTM-Kurs-Gewinn-Verhältnis (also auf Basis der Gewinne der letzten 12 Monate) von knapp über 100 einfach zu sportlich bewertet. Ich habe die Befürchtung, dass die Aktie bei unerwartet schwachen 2024er-Zahlen oder einer zu anspruchslosen Prognose für 2025 ihre Talfahrt fortsetzen wird.

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ℹ️ AMD in Kürze

  • Advanced Micro Devices (AMD) (WKN: 863186) mit Hauptsitz in Santa Clara im US-Bundesstaat Kalifornien entwickelt und vertreibt Mikroprozessoren, Chipsätze und System-on-a-Chip-Lösungen.
  • Eine eigene Fabrikationsstätte hat das Unternehmen seit der Ausgründung der eigentlichen Halbleiterherstellung im Jahr 2009 in Globalfoundries nicht mehr.
  • AMD ist Mitglied in den US-Leitindizes Nasdaq 100 und S&P 500 und an der Börse aktuelle ca. 193 Milliarden US$ wert.

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